Der Abstand zwischen deutschen Staatsanleihen und anderen europäischen Zinspapieren veränderte sich nur marginal. Der Zinsvorsprung 10-jähriger italienischer (4.32 %) und spanischer Bonds (4.64 %) weitete sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 2 BP aus, der portugiesischer Papiere (6.23 %) ermäßigte sich nochmals um 4 BP. Anleihen aus Frankreich (1.84 %) und Belgien (2.09 %) machten gegen Bunds 2 bzw. einen BP gut.
Unbeeindruckt zeigten sich die Marktteilnehmer von dem höheren Finanzbedarf Zyperns. Wie ein Regierungssprecher bestätigte, benötigt das Land 23 Mrd. Euro und damit 6 Mrd. Euro mehr als bisher gedacht. Der Insel- Staat muss die Differenz aber selbst durch Steuererhöhungen, Goldverkäufe und Privatisierungen aufbringen. Die Eurogruppe berät heute aber auch über Laufzeitverlängerungen der Kredite für Irland und Portugal von derzeit 12.5 auf knapp 20 Jahre.
Bundesanleihen verloren mit anhaltender Risikobereitschaft weiter an Boden, konnten aber im Handelsverlauf ihre Verluste wieder wettmachen. Während Konjunkturdaten keinen Einfluss hatten, bestimmen Währungsbewegungen derzeit den Kursverlauf an den Bondmärkten.
Auch US- Treasuries konnten den Renditeanstieg der vergangenen Tage trotz immer neuer Höchststände an den Aktienbörsen und freundlicher Arbeitsmarktdaten erst einmal stoppen. Im fernöstlichen Handel präsentieren sich die US- Anleihen gut behauptet.
Der Bund- Kontrakt (145.23) legte 8 Stellen zu, Bobl (126.46) und Schatz (110.70) gingen 7 bzw.1 1/2 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fällt auf 1.30 %,der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen verharrt bei 127 BP. 10-jährige US- Treasuries rentieren 1 BP niedriger bei 1.79 %.Der JGB- Future(144.20) verliert trotz etwas nachgebender Aktiennotierungen 44 Ticks. Der Euro klettert auf 1.311 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 93.3 Dollar.
Zum Wochenausklang richtet sich der Blick nach USA. Steuererhöhungen, Kürzungen der Staatsausgaben und das schlechte Wetter dürften auch Spuren im Einzelhandel (0 %; ex Autos 0 %) hinterlassen haben. US- Erzeugerpreise (-0.2 %/1.4 %; Kernrate +0.2 %/1.7 %) und das vorläufige Umfrageergebnis der University of Michigan zum Verbrauchervertrauen im April (78.5 nach 78.6) runden das Konjunkturbild ab.
ItalienischeVerbraucherpreise(1.8 %) sowie die Industrieproduktion der Eurozoneim Februar (0.2 %/-2.5 %) komplettieren den Datenkranz.
Am Primärmarkt sind heute keine Transaktionen staatlicher europäischer Schuldner geplant. Die Versteigerung 30-jähriger US- Bonds verlief bei einem 2.49fachen Nachfrageüberhang und indirekten Geboten von 31,4% eher enttäuschend aus.
In der kommenden Woche versteigert die Finanzagentur des Bundes 10-jährige Bundesanleihen im Volumen von 4 Mrd. Euro. Frankreich ist mit 2- und 5-jährigen OATs sowie 10- jährigen OATei- Linkern im Volumen von insgesamt knapp 8.5 Mrd. Euro am Start. Auch Spanien bietet wieder 5- und 10-jährige Bonos über insgesamt 5 Mrd. Euro an. Italien wird einen neuen 4- jährige "Patriotenbond" begeben, der sich vor allem an Kleinanleger richtet. Die "BTP Italia" ist inflationsgeschützt, zahlt alle sechs Monate Zinsen und schüttet bei Investition für die gesamte Laufzeit noch eine Sonderprämie aus. Die Zeichnungsfrist läuft vom 15. Bis zum 18. April, auch Ausländer können sich daran beteiligen.
Die Freie und Hansestadt Hamburgstockte eine Anleihe mit Fälligkeit 26.09.2022 um 250 Mio. Euro bei Midswap +9 BP auf.
Die Bayerische Landesbank begab einen 10-jährigen Öffentlichen Pfandbrief im Volumen von 500 Mio. Euro bei Midswap +11 BP. Westpac Banking Corporation platzierte einen 7-jährigen australischen Covered Bond im Volumen von 1 Mrd. Euro bei Midswap +19 BP. Die EIB zahlte für eine Anleihe mit Fälligkeit 15. September 2021 im Volumen von 500 Mio. Euro Midswap +8 BP.
Technik:
Der Bund- Future konsolidierte auf niedrigem Niveau und schloss (145.23) 8 Stellen über Vortagsniveau. Der kurzfristige Aufwärtstrend ist gebrochen, die Indikatoren im Tageschart sind nach Süden gerichtet. Auch auf Wochensicht trübt sich der Ausblick ein, die Trendlinie bei 145.31 steht zur Debatte.
Unterstützungen liegen bei 144.93/91 (Tief v. 11.04./38.2 %- Fibonacci von 142.27 bis 146.54), 144.83 (Tief v. 27.03), 144.66 (Hoch v. 21.03.) und 144.49/41 (Tief v. 26.03./50 %),
Widerstände sehen wir bei 145.31 (Wochentrend), 145.50/51 (Hoch v. 11.04./Tief v. 09.04., 145.68/73 (Hoch v.10.04./Trendkanal) und 145.85 (Tief v. 08.04.).
Unterstützungen 144.91 144.83 144.66
Widerstände 145.31 145.50 145.85