Dagegen ist die Kauflaune für Anleihen der EU- Peripherie infolge der Geldschwemme aus Fernost ungebrochen. Mit der überraschenden Wiederwahl des 88-jährigen Staatspräsidenten Neapolitano wächst die Hoffnung auf eine baldige Regierungsbildung in Italien. Der Zinsvorsprung 10-jähriger italienischer (4.21 %), spanischer (4.60 %) und portugiesischer Bonds (5.99 %) ermäßigte sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 6, 7 bzw. 5 BP. Anleihen aus Frankreich (1.79 %) und Belgien (2.02 %) holten gegen Bunds 2 bzw.1 BP auf.
Die Kurse von US- Treasuries sind gefallen und geben heute in Fernost mit zunehmender Risikoneigung weiter nach. Nach dem G20- Treffen äußern alle Beteiligten Verständnis für die ultralockere Geldpolitik Japans und sehen natürliche keinen (!) Zusammenhang mit dem Versuch, die Währung zu schwächen.
DerBund- Kontrakt (146.12) verlor 10 Stellen, Bobl (126.72) und Schatz (110.74) gingen 7 Ticks niedriger bzw. unverändert aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.25 %,der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 123 BP aus. 10-jährige US- Treasuriesrentieren 2 BP höher bei 1.72 %.Der JGB- Future(144.35) verliert angesichts freundlicher Aktiennotierungen 30 Ticks. Der Euro verbilligt sich auf 1.304 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 87.8 Dollar.
In dieser Woche dominieren Stimmungsindikatoren den Datenkalender. Mit Spannung wird erwartet, ob die Umfragen bei Einkaufsmanagern in der Eurozone, dem Ifo- Geschäftsklima, belgischen Unternehmernoder französischen Verbraucherneine Wende zum Besseren signalisieren werden. Nach den schwachen Vorgaben der ZEW- Umfrage und schlechter realwirtschaftlicher Daten wäre alles andere als eine Stabilisierung eine positive Überraschung.
Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone(-24 nach -23.5) dürften im April unter der politischen Unsicherheit in Italien und der Zypernkrise gelitten haben.
In den Vereinigten Staaten startet die Woche mit den Eigenheimverkäufen (5 Mio. /+0.4 %) im März. Im Wochenverlauf kommen weitere Informationen aus dem Immobiliensektor hinzu. Das Interesse richtet sich aber auf die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter und die vorläufigen Wachstumszahlen der US- Wirtschaft im 1. Quartal.
In Großbritannien steht die erste Schätzung für das Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartalam Donnerstag zur Veröffentlichung an.
Am Primärmarkt versteigert Italienzur Wochenmitte BTPs im Volumen von 6-7 Mrd. Euro, die Finanzagentur des Bundes stockt 30-jährige Bunds um 2 Mrd. Euro auf. Das amerikanische Schatzamt begibt 2-, 5- und 7-jährige Notes im Volumen von insgesamt 99 Mrd. Euro.
Technik:
Der Bund- Future konsolidierte auf hohem Niveau und schloss (146.12) 10 Stellen unter Vortagsniveau. Auf Wochensicht summierten sich die Gewinne auf wenige 24 Ticks. Der kurzfristige Aufwärtstrend, heute bei 145.72, ist intakt, die Indikatoren im Tageschart geben aber keinen klaren Trend vor. Auf Wochensicht bleibt der Ausblick trotz nachlassender Schwungkraft konstruktiv, allerdings gerät hier der Trend bei 145.92 ins Visier.
Widerstände sehen wir bei 146.21 (Hoch v. 21.04.), 146.32/39 (Trend/18.04.), 146.54 (Hoch v. 05.04.) und 146.89 (Allzeithoch).
Unterstützungen liegen bei 145.92 (Wochentrend), 145.86/85 (Tief v. 18./19.04.), 145.72 (Tagestrend), 145.55 (Tief v. 16.04.), 145.35 (Tief v. 17.04.), 145.27 (Tief v. 12.04.) und 144.93/91 (Tief v. 11.04./38.2 %- Fibonacci von 142.27 bis 146.54).
Unterstützungen 145.85 / 145.72 / 145.59
Widerstände 146.39 / 146.54 / 146.89
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