Der tiefe Fall der Verbraucherpreise in der Eurozone im April auf 1.2 % hat Zinsfantasien erneut angefacht. Viele Marktteilnehmer erwarten durch den höheren Druck auf die Notenbank bereits heute einen größeren Zinsschritt von 0.5 %.
Im Vorfeld der geldpolitischen Sitzung profitierten davon neben Bundesanleihen auch Schuldverschreibungen der EU- Peripherie. Der Zinsvorsprung 10-jähriger italienischer (3.88 %), spanischer (4.11 %) und portugiesischer Bonds (5.62 %) ermäßigte sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 2, 3 bzw. 11 BP. Anleihen aus Frankreich (1.71 %) und Belgien (1.95 %) machten gegen Bunds 2 BP gut.
Bundesanleihen gaben im Handelsverlauf zuvor erzielte Gewinne aber wieder ab, wobei vor allem mittlere und kurze Fälligkeiten unter Druck gerieten. Der richtungsweisende Bund- Future scheiterte knapp an seinem Allzeit- Hoch bei 146.87 und notierte am Ende knapp unter dem Vortagsniveau.
Der US- Kreditmarkt präsentierte sich zur Wochenmitte angesichts schwacher Konjunkturdaten in freundlicher Verfassung. Die Zahl der neuen Stellen in der Privatwirtschaft ist laut ADPBeschäftigungsreport im April nur um 119.000 gestiegen und die Kfz- Absatzzahlen (14.88 Mio.) enttäuschten auf ganzer Linie. Der ISM- Indizes des verarbeitenden Gewerbes schwächte sich von 51.3 auf 50.7 Punkte ab. Der überraschend starke Anstieg des Verbrauchervertrauens von 59.7 auf 68.9, das am Dienstag veröffentlicht wurde, konnte keine Wirkung entfalten. Die US- Notenbank hält an ihrer lockeren Geldpolitik fest und setzt die Anleihekäufe mit unvermindertem Tempo fort. Heute in Fernost bewegen sich die Kurse trotz schwacher Vorgaben von den Aktienbörsen kaum von der Stelle.
Bund- (146.48) und Schatz- Kontrakt (110.74) verloren 4 bzw. 3 Stellen, der Bobl (126.71) ging 9 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.22 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 120 BP. 10-jährige USTreasuries rentieren 4 BP niedriger bei 1.63 %. Der JGB- Future (144.03) legt 20 Ticks zu. Der Euro erholt sich auf 1.317 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 91 Dollar.
Alle Augen richten sich heute auf die Sitzung der EZB. Der Rat sollte der schlechteren Stimmung im Euroraum Rechnung tragen und den Leitzins um 0.25 % senken. Weitere Maßnahmen, die einer Kreditverknappung bei mittelständischen Unternehmen in Südeuropa entgegenwirken, können nicht ausgeschlossen werden, dürften aber in Art und Umfang der hohen Erwartungshaltung an den Märkten nicht gerecht werden.
Zuvor müssen die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe Italiens (45.0 nach 44.5), Spaniens (44.6) und der Eurozone (46.5) verdaut werden. In China sank der von HSBC ermittelte PMIIndex in der Industrie von 51.6 auf 50.4 Punkte, der offizielle Einkaufsmanagerindex von 50.9 auf 50.6 Punkte. In den Vereinigten Staaten werden das Handelsbilanzdefizit (-42.3 Mrd. USD), Produktivität (1 %) und Lohnstückkosten (0.7 %) im ersten Quartal sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (345K) veröffentlicht.
Am Primärmarkt stockt Frankreich OATs mit Fälligkeiten Oktober 2021 und Oktober 2032 auf und begibt eine neue 10-jährige OAT über insgesamt 7-8 Mrd. Euro.
Das Land NRW stockte eine im März 2020 fällige Anleihe um 200 Mio. Euro bei Midswap +7 BP auf.
Die EIB stockte eine im September 2020 fällige Anleihe um 250 Mio. Euro bei Midswap +2 BP auf.
Technik:
Der Bund- Future markierte ein neues Kontrakthoch bei 146.87, danach setzten Gewinnmitnahmen ein und drückten ihn zum Schluss (146.48) 4 Stellen ins Minus. Der kurzfristige Aufwärtstrend, heute bei 146.21, bleibt intakt, die Indikatoren im Tageschart geben aber weiterhin keinen klaren Trend vor. Auf Wochensicht bleibt der Ausblick trotz nachlassender Schwungkraft konstruktiv, allerdings liegt hier der Trend bei 146.14 in Reichweite. Über 146.89 hellt sich das Bild nachhaltig auf.
Widerstände sehen wir bei 146.63 (Hoch v. 26.04.), 146.77 (Hoch v. 23.04.), 146.87/89 (Hoch v. 30.04./Allzeithoch), 147.09 (Tagestrend) und 147.28 (Wochentrend).
Unterstützungen liegen bei 146.39 (Tief v. 30.04.), 146.27 (Tief v.29.04.), 146.21/14 (Tages- /Wochentrend), 146.04 (Tief v. 26.04.), 145.86/85 (Tief v. 18./19.04.), 145.62 (Tief v.23.04.), 145.55 (Tief v. 16.04.), 145.35 (Tief v. 17.04.), 145.27 (Tief v. 12.04.) und 145.05 (38.2 %- Fibonacci von 142.27 bis 146.77).
Unterstützungen: 146.39 146.27 146.14
Widerstand: 146.77 146.89 147.28
Disclaimer
Die Publikationen sind mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthalten jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in diesen Publikationen getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Im Vorfeld der geldpolitischen Sitzung profitierten davon neben Bundesanleihen auch Schuldverschreibungen der EU- Peripherie. Der Zinsvorsprung 10-jähriger italienischer (3.88 %), spanischer (4.11 %) und portugiesischer Bonds (5.62 %) ermäßigte sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 2, 3 bzw. 11 BP. Anleihen aus Frankreich (1.71 %) und Belgien (1.95 %) machten gegen Bunds 2 BP gut.
Bundesanleihen gaben im Handelsverlauf zuvor erzielte Gewinne aber wieder ab, wobei vor allem mittlere und kurze Fälligkeiten unter Druck gerieten. Der richtungsweisende Bund- Future scheiterte knapp an seinem Allzeit- Hoch bei 146.87 und notierte am Ende knapp unter dem Vortagsniveau.
Der US- Kreditmarkt präsentierte sich zur Wochenmitte angesichts schwacher Konjunkturdaten in freundlicher Verfassung. Die Zahl der neuen Stellen in der Privatwirtschaft ist laut ADPBeschäftigungsreport im April nur um 119.000 gestiegen und die Kfz- Absatzzahlen (14.88 Mio.) enttäuschten auf ganzer Linie. Der ISM- Indizes des verarbeitenden Gewerbes schwächte sich von 51.3 auf 50.7 Punkte ab. Der überraschend starke Anstieg des Verbrauchervertrauens von 59.7 auf 68.9, das am Dienstag veröffentlicht wurde, konnte keine Wirkung entfalten. Die US- Notenbank hält an ihrer lockeren Geldpolitik fest und setzt die Anleihekäufe mit unvermindertem Tempo fort. Heute in Fernost bewegen sich die Kurse trotz schwacher Vorgaben von den Aktienbörsen kaum von der Stelle.
Bund- (146.48) und Schatz- Kontrakt (110.74) verloren 4 bzw. 3 Stellen, der Bobl (126.71) ging 9 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.22 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 120 BP. 10-jährige USTreasuries rentieren 4 BP niedriger bei 1.63 %. Der JGB- Future (144.03) legt 20 Ticks zu. Der Euro erholt sich auf 1.317 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 91 Dollar.
Alle Augen richten sich heute auf die Sitzung der EZB. Der Rat sollte der schlechteren Stimmung im Euroraum Rechnung tragen und den Leitzins um 0.25 % senken. Weitere Maßnahmen, die einer Kreditverknappung bei mittelständischen Unternehmen in Südeuropa entgegenwirken, können nicht ausgeschlossen werden, dürften aber in Art und Umfang der hohen Erwartungshaltung an den Märkten nicht gerecht werden.
Zuvor müssen die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe Italiens (45.0 nach 44.5), Spaniens (44.6) und der Eurozone (46.5) verdaut werden. In China sank der von HSBC ermittelte PMIIndex in der Industrie von 51.6 auf 50.4 Punkte, der offizielle Einkaufsmanagerindex von 50.9 auf 50.6 Punkte. In den Vereinigten Staaten werden das Handelsbilanzdefizit (-42.3 Mrd. USD), Produktivität (1 %) und Lohnstückkosten (0.7 %) im ersten Quartal sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (345K) veröffentlicht.
Am Primärmarkt stockt Frankreich OATs mit Fälligkeiten Oktober 2021 und Oktober 2032 auf und begibt eine neue 10-jährige OAT über insgesamt 7-8 Mrd. Euro.
Das Land NRW stockte eine im März 2020 fällige Anleihe um 200 Mio. Euro bei Midswap +7 BP auf.
Die EIB stockte eine im September 2020 fällige Anleihe um 250 Mio. Euro bei Midswap +2 BP auf.
Technik:
Der Bund- Future markierte ein neues Kontrakthoch bei 146.87, danach setzten Gewinnmitnahmen ein und drückten ihn zum Schluss (146.48) 4 Stellen ins Minus. Der kurzfristige Aufwärtstrend, heute bei 146.21, bleibt intakt, die Indikatoren im Tageschart geben aber weiterhin keinen klaren Trend vor. Auf Wochensicht bleibt der Ausblick trotz nachlassender Schwungkraft konstruktiv, allerdings liegt hier der Trend bei 146.14 in Reichweite. Über 146.89 hellt sich das Bild nachhaltig auf.
Widerstände sehen wir bei 146.63 (Hoch v. 26.04.), 146.77 (Hoch v. 23.04.), 146.87/89 (Hoch v. 30.04./Allzeithoch), 147.09 (Tagestrend) und 147.28 (Wochentrend).
Unterstützungen liegen bei 146.39 (Tief v. 30.04.), 146.27 (Tief v.29.04.), 146.21/14 (Tages- /Wochentrend), 146.04 (Tief v. 26.04.), 145.86/85 (Tief v. 18./19.04.), 145.62 (Tief v.23.04.), 145.55 (Tief v. 16.04.), 145.35 (Tief v. 17.04.), 145.27 (Tief v. 12.04.) und 145.05 (38.2 %- Fibonacci von 142.27 bis 146.77).
Unterstützungen: 146.39 146.27 146.14
Widerstand: 146.77 146.89 147.28
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