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Rohstoffreport (Update)

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Nach dem Einbruch im September scheinen sich die Rohstoffnotierungen inzwischen wieder zu stabilisieren. Sowohl die Schuldenkrise in Europa als auch die aufgekommenen Zweifel an den Wachstumsperspektiven der großen Schwellenländer stellen aber wahrscheinlich weiterhin zumindest eine latente Belastung dar. Andererseits haben die Finanzinvestoren ihre Wetten auf steigende Rohstoffpreise bereits massiv zurückgenommen. Gleichzeitig dürften die Hoffnungen auf neuerliche Lockerungsmaßnahmen der großen Notenbanken (USA, Europa, China) eher noch zunehmen.
- Bei den besonders konjunktursensitiven Energie- und Industrierohstoffen müssten Reaktionen auf der Angebotsseite die im laufenden Jahr zeitweilig zu beobachtenden Produktionsüberschüsse begrenzen. Saudi Arabien hat zuletzt - trotz eines womöglich nochmals harten Winters in der nördlichen Hemisphäre - begonnen, die Rohölförderung wieder zu reduzieren. Während das offensichtlich immer noch nicht ausgestandene Wetterphänomen La Nina für Aufwärtsrisiken sorgt, könnte die Wirtschaftsentwicklung Chinas Abwärtsrisiken bergen. Insgesamt ist bei Rohstoffen für die kommenden Monate mit Seitwärts- bzw. leichten Abwärtsbewegungen zu rechnen.

Überblick Rohstoffgruppen

Weitgehend ausbalancierte Märkte

Eine relativ robuste Nachfrage und politisch bedingte Lieferausfälle haben den Notierungen von Mineralölprodukten lange Halt gegeben. Ausnahme war in den letzten Monaten US-Benzin, zeitweilig auch WTI und US-Erdgas. Zuletzt hat sich sogar aufgrund allmählich möglicher Arbitrage und damit geringerer US-Rohöllager sowie der Wiederaufnahme der Produktion in Libyen die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI wieder eingeengt. Auch in den kommenden Monaten dürften die Energiemärkte sich in relativ geordneten Bahnen bewegen. Rohölpreisnotierungen zwischen 90 und 110 $/bbl müssten eigentlich auch die Anfang Dezember tagende OPEC von Produktionskürzungen abhalten.

Keine großen Sprünge

Platin schlüpft immer mehr in die Rolle des Industriemetalls und profitiert daher kaum mehr von erhöhter Risikoaversion. Nach dem beschleunigten Preisauftrieb und zwischenzeitlicher Korrektur scheinen sich aber auch Gold und Silber als "Krisengewinnler" etwas schwerer zu tun. Als solcher hat sich zuletzt eher die USD-Geldmarktanlage profiliert. Allerdings wachsen die Hoffnungen auf wieder stärkere Lockerungsmaßnahmen seitens der US-Notenbank und einen nicht mehr so festen US-Dollar. Preissprünge sind bei Edelmetallen dennoch nicht zu erwarten. Es sei denn, die Fed landete mit QE3 einen wirklich großen Wurf.

Neuerliche Preiseinbrüche nicht "in den Karten"

Der lange Zeit in Schlüsselländern noch relativ robuste Industriesektor scheint inzwischen auch an Perspektive einzubüßen. Selbst die "Musterknaben" China und Deutschland zeigen bei den Umfragen bzw. Auftragseingängen Ermüdungserscheinungen. Außerdem zeichnet sich in China noch kein Ende der Probleme im Immobiliensektor geschweige denn deren Überwindung ab. Andererseits ist bei den meisten Industrierohstoffen zumindest kurzfristig nicht mit Angebotsüberschüssen zu rechnen und China wird vermutlich weiterhin ausgeprägte Preisrückgänge zum Aufbau strategischer Reserven nutzen.

Fernost-Importe als "Joker" im Einsatz

Nachdem das Angebot sich insgesamt deutlich erholt hat, scheint die chinesische Importnachfrage der ausschlaggebende Faktor auf dem Weltgetreidemarkt zu sein. Insbesondere der aufgrund eines vermeintlich massiv steigenden Fleischverbrauchs enorm wachsende Futtermittelbedarf würde demnach zu hohen Defiziten bei Sojabohnen und Mais führen. China wäre zu immer höheren Zukäufen am Weltmarkt gezwungen. Auch das in Teilen nuklear verseuchte Japan würde zur Absorption von Überschüssen am Weltmarkt beitragen. Zu einfach, um wahr zu sein. Selbst die Fleischnachfrage der Asiaten wäre in einem ungünstigeren Wirtschaftsumfeld nicht völlig preisunempfindlich.

Produktionsüberschüsse drücken Preise

Nach wetterbedingten Ernteausfällen und knappem Angebot in 2010/2011 sind bei Genussmitteln für 2011/2012 insbesondere bei Zucker und Kaffee relativ hohe Überschüsse zu erwarten (Zucker: schätzungsweise 4-9 Mio. t; z.Vgl.: US-Verbrauch ca. 11 Mio. t). Während die nichtkommerziellen Marktteilnehmer, außer bei Kakao, vor allem mit Blick auf mögliche negative Wetterereignisse auf höhere Preise wetten, setzen die kommerziellen Marktteilnehmer auf fühlbar niedrigere Preise (Zucker Nr.11: ca. 20 $¢/lb; Kaffee 'C': ca. 180-200 $¢/lb). Die Notierungen von Kakao 'CC' dürften dem Tief schon näher sein.

Nachfrage aus Asien dämpft Preisrückgänge

Das sehr hohe Preisniveau hat in Latein- und Nordamerika den Verbrauch von Rind- und Schweinefleisch im laufenden Jahr deutlich gedämpft. Inzwischen dürften die Notierungen an die Decke gestoßen sein, zumal die Wachstumsunsicherheiten insbesondere in den Industrieländern den Fleischkonsum begrenzen dürften. Andererseits bleibt die Nachfrage aus Asien hoch. China hat vor allem bei Schweinefleisch mit einer Produktionslücke zu kämpfen und Japan ist aufgrund nuklearer Verseuchung auf Rindfleischimporte angewiesen. Etwas helfen dürfte auch das anstehende Feiertagsgeschäft in den USA und Europa.
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