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Rohstoffreport-Update

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Das "Management" der Konjunktur in China und die "Bewältigung" der Schuldenkrise in Europa bleiben in den kommenden Monaten wahrscheinlich auch an den Rohstoffmärkten ganz oben auf der Agenda. Die Chancen auf ein "Soft-Landing" im Reich der Mitte und eine Eindämmung der Gefahren in der Eurozone dürften weiter zunehmen. Das voraussichtlich allmählich günstigere makroökonomische Umfeld gibt Rohstoffen Rückenwind. Entsprechend dürften die Wetten auf steigende Rohstoffpreise der in der zweiten Jahreshälfte 2011 sehr defensiven Finanzinvestoren schon bald wieder deutlich höher ausfallen.
- Geopolitik und Wetterverhältnisse werden für die Rohstoffpreisentwicklung u. E. eher an Bedeutung verlieren. Vor allem dürften die Unsicherheiten durch die Iran-Krise und das Wetterphänomen La Nina nach dem Frühjahr deutlich geringer werden. Die Volatilität des Mineralöl- und des Agrarsektors müsste folglich wieder nachlassen. Divergenzen zwischen den verschiedenen Rohstoffgruppen in der Preisentwicklung werden somit auch eher wieder abnehmen.

Überblick Rohstoffgruppen

"Iran-Prämie" wahrscheinlich bereits im Hoch

Trotz eines Angebotsüberhangs zu Jahresbeginn hat die Rohölsorte Brent wie während der Libyen-Krise Anfang 2011 zuletzt die Marke von 120 $/bbl überschritten und ist damit aus dem kurzfristigen Abwärtstrendkanal ausgebrochen. Unzweifelhaft hat sich die politische Prämie angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten deutlich ausgeweitet. Die Wahrscheinlichkeit der Alternativszenarien (Brent bei Totalausfall Iran 130-150 $/bbl bzw. Blockierung der Straße von Hormus 150-200 $/bbl) ist zuletzt zwar angestiegen, wir gehen aber weiterhin von keinen größeren Lieferausfällen und einer Preisberuhigung in den kommenden Monaten aus (Brent: 110-120 $/bbl).

Notierungen weit vorgeprescht - Sondersituation Platin

Edelmetalle haben zum Jahresauftakt eine halbjährige Konsolidierungsphase abgeschlossen. Obwohl Platin zuletzt ebenfalls kräftig zugelegt hat, bleibt es weiterhin in hohem Maße durch die volatile Industrienachfrage bestimmt. Gegenwärtig erhält es aufgrund der streikbedingten Angebotsausfälle beim Hauptproduzenten Südafrika eine Prämie, die aber zum Teil wieder abschmelzen dürfte. Gold wird als Versicherung gegen diverse Risiken durchaus weiterhin gefragt sein. Zunächst dürfte es aber zu Gewinnmitnahmen kommen, zumal sein typisches Verhalten in US-Wahljahren es im Preis bremsen könnte.

Neuer Rückenwind durch Asien

Während die beiden stark durch Finanzgeschäfte getriebenen Metalle Aluminium und Kupfer sich im Preis relativ robust zeigen, haben Blei, Nickel und Zink einen großen Teil der anfänglichen Gewinne des laufenden Jahres wieder abgegeben. Für Verunsicherung sorgt wohl auch der offensichtlich unerwartet ruhige Start Chinas nach der Feiertagssaison. Die konjunkturfördernden Maßnahmen vor allem der Geldpolitik dürften im Reich der Mitte trotz der durch die politische Führung heruntergeschraubten Wachstumspläne aber schon bald forciert werden. Nach einer gewissen Zeitverzögerung müssten sie in den kommenden Quartalen auch bei den Basismetallen Wirkung zeigen.

Mais und Weizen auf Bodensuche - Spezialfall Soja

Beim Hauptlieferanten USA wird im laufenden Jahr die Anbaufläche von Mais voraussichtlich auf den höchsten Stand seit 1944 gefahren. Das weltweite Angebot wird wahrscheinlich auch durch andere Produzenten wie etwa die Ukraine deutlich ansteigen. Auch bei Weizen fahren die großen Produzenten auf hohen Touren. So will Russland hier mit seinen Exporten in Asien den Fuß stärker in die Tür bekommen. Andererseits wird China Preisschwächen wie bei anderen Rohstoffen nutzen, um Vorräte aufzubauen. Obwohl das Wetterphänomen La Nina im Sommer ein Ende nehmen dürfte, zeigt es bei den großen Produzenten von Soja in Südamerika zunächst noch Wirkung.

Wachsendes Angebot dämpft Erholungsansätze

Nach deutlichen Preisrückgängen 2011 kam es bei Kakao und Zucker zuletzt zu Erholungsansätzen, während Kaffee noch im Bereich von 200 $¢/lb nach einem Boden suchte. Langfristig massive Unterstützungen liegen im Fall von Zucker bei 20 $¢/lb, bei Kaffee bei 150 $¢/lb und bei Kakao bei 2.000 $/t. Letzterer hat diesen Auffangbereich bereits Ende 2011 getestet. Inzwischen hat bei Kakao das Szenario deutlicher Angebotsüberschüsse auch aufgrund der Wetterverhältnisse in Westafrika an Wahrscheinlichkeit verloren. Trotz reichlichen Angebots stützt inzwischen antizyklischer Lageraufbau vor allem in China Zucker.

Vorerst strukturell bedingt hohe Rindfleischpreise

Bei Rindern hat sich der Preisanstieg zu Jahresbeginn noch beschleunigt. Steigende Exporte und der geringste Rinderbestand seit 1952 geben nach wie vor Rückenwind. Allerdings dürfte das mittlerweile erreichte Preisniveau die Inlandsnachfrage auch wegen zunehmender Substitutionseffekte allmählich dämpfen. Da Mastrinder aber weiterhin knapp sind und die Zucht wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als etwa bei Geflügel oder Schweinen, bleiben die Angebotsverhältnisse preisstützend. Außerdem wirkt der voraussichtlich nicht mehr so starke US-Dollar positiv auf die Exporte. Letzteres gilt auch für Magerschweine, wobei hier allerdings die Angebotslage wesentlich entspannter ist.
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