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Rohstoffreport-Update

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Die seit Mai 2011 zu beobachtende und im letzten Monat zeitweilig beschleunigte Abwärtsbewegung der Rohstoffnotierungen wird wahrscheinlich im zweiten Halbjahr 2012 ein Ende finden. Zwar scheinen die Marktindizes gegenwärtig noch keinen trag-fähigen Boden ausgebildet zu haben, gleichwohl dürfte das voraussichtlich nach dem Sommer wieder günstigere makroökonomische Umfeld stabilisierend wirken. Dabei setzen wir auf eine Entschärfung der Krise im Euroraum und wieder höhere Wachs-tumsdynamik in den Schwellenländern.
- Kurzfristig besteht nicht nur charttechnisch, sondern auch aufgrund der insbesondere bei Rohöl noch ausstehenden Kapitulation der Spekulanten immer noch ein gewisses Abwärtsrisiko. Dennoch rechnen wir damit, dass die meisten Rohstoffe nicht nur auf-grund einer insgesamt noch robusten Nachfrage, sondern auch in Folge von gewissen Anpassungen auf der Angebotsseite Ende des dritten Quartals wohl nicht deutlich un-ter dem aktuellen Niveau notieren werden, zumal die Chancen auf eine noch expansi-vere Geldpolitik inzwischen wieder zugenommen haben und der vom US-Dollar aus-gehende Wind bald drehen könnte. Die Volatilität der Notierungen dürfte allerdings zumindest kurzfristig wegen geopolitischer Risiken und wetterbedingt relativ hoch bleiben

Überblick Rohstoffgruppen

Erhöhte Volatilität - Boden aber in Sicht
Nachdem wichtige Golfstaaten mit den USA von der Ange-botsseite und die wachstumsschwachen OECD-Länder von der Nachfrageseite die Rohöl-Notierungen unter Druck gebracht haben, bleibt nun die Frage nach dem angemess-enen Gleichgewichtspreis. Darüber wabert ständig das Iran-Risiko. Solange die Weltkonjunktur nicht wirklich wieder auf Wachstumskurs ist, kann es auch nicht im Interesse der Angebotsseite sein, höhere Preise anzustreben, um schließ-lich einen empfindlichen Preiseinbruch zu riskieren. Blei-ben ernsthafter Irankonflikt und Depression als " K.O.-Szenarien" aus, so dürften sich die Brent-Notierungen wei-ter leicht oberhalb der Grenzkosten von 90 $/bbl bewegen.

QE3 noch keine "ausgemachte Sache"
Jenseits physischer Nachfrage - Schmucknachfrage in Indi-en und Münzenkauf der Privatanleger in den Industrielän-dern - werden der Goldpreis und in abgeschwächter Form auch die Notierungen der übrigen Edelmetalle durch die makroökonomische Entwicklungen bestimmt. Im Vorder-grund stehen z.Z. die Geldpolitik und die Inflationsten-denzen. Gegenwärtig sind hiervon kaum stärkere positive Impulse für die Edelmetalle zu erwarten. Selbst wenn es zu weiteren Lockerungen der Notenbanken käme, hätten sie wahrscheinlich im aktuellen Umfeld bei weitem nicht mehr die Wirkung wie die Maßnahmen der vergangenen Jahre.

"Wachstumsdelle" weitgehend vorweggenommen
Die Notierungen von Industrierohstoffen werden mittler-weile nicht mehr von der Idee des "Superzyklus" und der "Abkoppelung der Schwellenländer" getrieben, sondern von den zyklischen Wachstumsmöglichkeiten der Weltwirt-schaft. Letztere sind gegenwärtig nicht gerade ermutigend. Nach Europa hat das Wachstum zuletzt auch in den USA, Japan und den Schwellenländern an Dynamik eingebüßt. Wirtschaftspolitisch befinden sich gegenwärtig leider alle Regionen in einem Dilemma von strukturellen Zwängen und kurzfristigen Nöten. Wir erwarten aber eher wachs-tumsfördernde Maßnahmen und setzen daher trotz erhebli-cher Abwärtsrisiken auf eine Stabilisierung der Preise.

"Potenzieller Wetterschock" gibt neuen Rückenwind
Die Getreidenotierungen haben ein "Come-Back" hingel-egt. Die überraschende Trockenheit nicht nur in der Korn-kammer der USA, dem mittleren Westen haben Zweifel an den besonders bei Mais erwarteten Rekordernten verstärkt. Die zeitweilig hohen Ernteschätzungen für die USA als weltgrößtem Exporteur von Mais, Soja sowie Weizen und Trendsetter bei Getreidepreisen sind wohl nicht zu halten. Gleichzeitig hat sich die Eintrittswahrscheinlichkeit des Wetterphänomens El Nino (Dürre in Asien und Australien sowie zu hohe Feuchtigkeit in Südamerika) zuletzt wohl deutlich erhöht. Auch angesichts wenig komfortabler La-gerbestände überwiegen bei Getreide trotz möglicher tech-nischer Korrekturen zunächst die Preisaufwärtsrisiken.

Nach kurzer "Bear-Market-Rally" eher Preisberuhigung
Bei Zucker und Kaffee war zuletzt oberhalb wichtiger Un-terstützungszonen scheinbar ein Turn-Around zu verzeich-nen. Vornehmlich die Wetterverhältnisse in Brasilien ließen Knappheitsbefürchtungen aufkommen. Zwar könnten die Ernten vor allem bei Zucker möglicherweise nicht so ge-haltvoll sein, gleichwohl ist nach wie vor wie schon im Vorjahr eher mit Produktionsüberschüssen bei Genuss-mitteln zu rechnen. Die Lagersituation erscheint auch rela-tiv entspannt. Strategische Käufe dürften die Notierungen wohl vor einem Absturz bewahren, ein nachhaltiger Aus-bruch nach oben ist aber auch nicht angesagt.]

Schrumpfendes Angebot alleine reicht nicht
Extrem kleine Rinderherden sowie aufgrund der Dürre im mittleren Westen der USA zuletzt wieder deutlich höhere Futtermittelpreise und weniger schlachtreife Schweine las-sen weiter steigende Fleischpreise vermuten, zumal auch der Export vor allem nach China gut läuft. Allerdings bringt die Hitzewelle auch erheblich eingeschränkte Grill-aktivitäten der US-Verbraucher mit sich. Darüber hinaus macht die nicht nur in den USA schwache Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung vorerst noch zu schaffen. So schlägt sich die geringere Konsumneigung auch in höheren Lagerbeständen der Fleisch-Verarbeiter nieder.
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