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Rohstoffreport-Update

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Auch in den vergangenen Wochen konnten sich Rohstoffe nicht aus der Lethargie befreien.

So scheiterte der TR/JCRB-Index bei mangelnder Aufwärtsdynamik bereits an der 100- Tage-Linie. Die Konjunktursignale aus den USA geben durchaus gewisse Hoffnung, allerdings findet die Weltwirtschaft immer noch keinen richtigen Schwung. So reichen die Nachfrageimpulse gerade bei den konjunktursensitiven Industrierohstoffen nach wie nicht aus, um das zumeist hohe Angebot zu dominieren. Gleichzeitig bremst der überraschend robuste US-Dollar die meisten Notierungen. Immerhin hatte der CRB(CCI)-Index während der beiden letzten ausgeprägten Aufwertungsphasen der Welthandelswährung (1. Hälfte der 80er bzw. 2. Hälfte der 90er Jahre) signifikante Einbußen zu verzeichnen. Ein voraussichtlich nicht mehr so dynamisches und weniger rohstoffintensives Wachstum in China sowie die wachsende Regulierung im Finanzsektor begrenzen zudem den Spielraum. Selbst wenn ein gewisser zyklischer Rückenwind wie erwartet aufkäme, fehlten somit wohl doch die richtigen Treiber.

Die Synchronisation der Notierungen der verschiedenen Rohstoffgruppen in einem engen horizontalen Band dürfte kurzfristig eher noch zunehmen. Selbst die arg gebeutelten Genussmittel werden, und wenn auch in Folge von staatlichen Stützungseingriffen, wohl nicht mehr wie in den letzten Monaten aus dem Rahmen fallen. Auf Ebene der Einzelrohstoffe dürften die - durch Sonderfaktoren gegebenen - Divergenzen auch nachlassen.

Minerölprodukte zumeist im Gleichgewicht

Die Notierungen von Mineralölprodukten erscheinen optisch immer noch recht hoch. Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie sich trotz gesunkener OPECProduktion und zahlreicher geopolitischer Gefahren inzwischen auf dem Rückzug befinden. Saudi-Arabien hat kürzlich einen Rohölpreis von 100 $/bbl als vertretbare Basis ins Gespräch gebracht. Jenseits langfristig immer noch beschworener Angebotsdefizite ist eine Spanne zwischen 100 und 110 $/bbl bei Brent angesichts einer hohen Nachfragedynamik und eines wachsenden Angebots für die kommenden Quartale durchaus plausibel.

Noch kein Ausverkauf

Die Entspannung der Krise in der Eurozone, die Anzeichen für eine Wachstumserholung in den USA und China sowie der stärkere US-Dollar haben Gold im letzten halben Jahr unter Druck gesetzt. Punkt 1: Zypernproblem ist per se zwar nicht förderlich für Gold, aber die von Brüssel in diesem Fall eingeforderte Behandlung der Gläubiger. Punkt 2: Eine deutliche Erholung der Weltwirtschaft und höhere Realzinsen sind immer noch nicht ausgemachte Sache. Punkt 3: Der US-Dollar könnte sich tatsächlich auch für Gold als "Killer" erweisen. Andererseits sind die Short-Positionen der Finanzinvestoren die höchsten seit Jahrzehnten und die Abwärtsrevisionen der Goldpreisprognosen wohl im Zenit.

Mangelnder Rückenwind

Primärmetalle sind zuletzt nochmals abgetaucht und bewegen sich somit einmal mehr in Richtung des seit 2010 bestehenden Unterstützungsbereichs. Sogar das Lager der "chinagläubigen Kupfer-Bullen" und der "batterieorientierten Blei-Anhänger" ist inzwischen drastisch geschrumpft.

Baumwolle stellt unter den Industrierohstoffen gegenwärtig eine Ausnahme dar, da zumindest für die Premium-Qualität ein schrumpfendes Angebot zu erwarten ist. Etwas anders sieht es bei den meisten Primärmetallen aus. Hier gibt es zumeist hohe Lagerbestände und Produktionsüberschüsse.

Damit es - wie von uns erwartet - wirklich mal wieder aufwärts geht, müsste die weltweite Industriekonjunktur jetzt bald "in die Pötte kommen".

Mais und Sojabohnen vor Belastungsprobe

Die für den Weltmarkt vornehmlich in Amerika produzierten und international als Futtermittel wichtigen Getreidesorten Mais und Sojabohnen sind stark von den Angebotsbedingungen in den USA/Südamerika geprägt. Dagegen ist der weit verbreitete Weizen eher ein typischer zyklischer Rohstoff.

Nun zeichnet sich jenseits möglicher Wetterkapriolen ab, dass in Nord- und Südamerika für das laufende Jahr Rekordernten ins Haus stehen. Immerhin sind US-Farmer im Begriff, die höchste Aussaat für Mais seit 1930 vorzunehmen.

Anderseits können die zumeist geringen Lagerbestände einiges kompensieren, so dass es bei Getreide nicht zu einem Einbruch kommen muss, zumal Weizen bereits relativ niedrig notiert.

Angebot vorerst reichlich - Gegenkräfte nicht unterschätzen

Selbst wenn steuerlich gefördert noch mehr Zuckerrohr in die brasilianische Ethanol-Produktion geht und auch andere Länder ihre Landwirte in diesem Sektor unterstützen, wird ein steigender Weltzuckerüberschuss aufgrund von guten Ernten in allen Regionen die Preise bis auf weiteres wohl in Schach halten. Bei Kaffee könnte dagegen bereits 2013/2014 eine Angebotslücke entstehen. Einem wachsenden Verbrauch wird dann aufgrund des Pilzbefalls von Plantagen in Mittelamerika bzw. Mexiko womöglich ein nicht mehr so hohes Angebot gegenüber stehen. Kakao gibt es vorerst auch reichlich, aber auch hier könnten mittelfristig veränderte Angebotsbedingungen Gegenwirkung entfalten.

Nachfrageseite tritt allmählich wieder stärker ins Blickfeld

Nachdem die Fleischmärkte in den letzten Jahren aufgrund der Futterkostenexplosion in hohem Maße von den Angebotsbedingungen geprägt waren, finden nun die Entwicklungen auf der Verbraucherseite allmählich wieder größeren Niederschlag. So könnte etwa die anstehende amerikanische Grillsaison Zeichen setzen. Gleichwohl wirken die extremen Wetterbedingungen des letzten Jahres insbesondere in Form geschrumpfter Herden noch etwas nach. Auch die sinkenden Mastrindpreise deuten nicht nur auf tendenziell sinkende Futterkosten, sondern auch auf eine weiterhin verringerte Anschaffungsbereitschaft der Mastbetriebe hin.
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