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Rohstoffreport Update

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Parallel zu den Konjunkturüberraschungen in den G10-Staaten und in China dürften Rohstoffe schon bald ein lokales Tief markieren. Immerhin scheint ja auch der größte Teil der institutionellen Investoren inzwischen kapituliert zu haben. Gleichzeitig ist die noch zu Jahresbeginn für das erste Halbjahr 2013 erhoffte Wachstumsbeschleunigung an den Rohstoffmärkten endgültig abgehakt worden. Das kurzfristig bei diversen Rohstoffen eher wachsende Angebot wird wahrscheinlich zunächst noch auf den Notierungen lasten. Allerdings sind mittlerweile auch Preisregionen erreicht, die strategische Käufe seitens der kommerziellen Marktteilnehmer auf den Plan rufen.

- Zweifellos hat sich der Wachstumspfad auch in den Schwellenländern sichtbar abgeflacht, gleichwohl müsste der langfristig dort wohl eher noch steigende Bedarf an vielen Rohstoffen eigentlich Unterstützung geben. Nach den wilden Jahren im Zeichen des sogenannten Superzyklus (Sprunghaft steigende Nachfrage trifft auf begrenztes Angebot) zeichnet sich immer deutlicher eine längere Phase relativ ausbalancierter Märkte ab, in der allenfalls temporär durch Sondersituationen höhere Preisausschläge zu verzeichnen sein werden.

- Die verschiedenen Rohstoffgruppen dürften in den kommenden Wochen zumeist einen Boden ausbilden. Das größte Erholungspotenzial haben wahrscheinlich die schon eine ganze Weile gebeutelten Industrierohstoffe, da die mittlerweile seit Mitte 2011 anhaltende Wachstumsschwäche im Industriesektor im weiteren Jahresverlauf ihr Ende finden dürfte.

Überblick Rohstoffgruppen

Energie: "Swing-Produzent" und "-Konsument" bändigen Brent


Bislang hat das Zusammenspiel zwischen Saudi-Arabien (Swing-Produzent) und China (Swing-Konsument) funktioniert, um Spitzen nach oben oder unten aus dem Markt zu nehmen. Während die Saudis bei 120 $/bbl dagegen halten, damit die Weltkonjunktur nicht abgewürgt wird und zuletzt zwischen 110 und 100 $/bbl die Produktion zurückgenommen haben, greifen die Chinesen unterhalb von 100 $/bbl zu, um ihre strategischen Reserven aufzufüllen. Natürlich wirken auch die Nicht-OPEC-Produzenten, wie etwa der Irak oder die USA kurzfristig auf die Preisbildung ein, ebenso wie Saisonalitäten und Raffinerie-Aktivitäten in Asien, aber die Gleichgewichtsprozesse scheinen intakt zu sein.

Edelmetalle: Stabilisierung nach Preiseinbruch

Marktineffizienzen bei "Papier-Gold" mögen zwar zum jüngsten Preisverfall beigetragen haben, worauf auch der vorangegangene starke Aufbau von Short-Positionen im nichtkommerziellen Sektor hinweist. Allerdings scheint die Entwicklung des Goldpreises angesichts der seit 2011 zu beobachtenden Gratwanderung zwischen Inflations- und Deflationsszenario gegenwärtig auch wachsende Zweifel an der Wirksamkeit der Geldpolitik widerzuspiegeln. Die langfristige Gefahr von Kaufkraftverlusten der Papierwährungen und die allgemein sinkende Bonität aufgrund hoher Verschuldung dürften dem gelben Metall dennoch zwischen 1.300 und 1.600 USD pro Feinunze Halt geben.

Industrie: Zyklische Erholung aufgeschoben - aber nicht aufgehoben

Nicht nur China sondern auch die zwei anderen großen metallverarbeitenden Nationen Deutschland und Japan haben zuletzt konjunkturell einmal mehr enttäuscht. Lediglich die USA zeigten sich recht robust. Während die von der Finanzindustrie jenseits der realen Verhältnisse nach wie vor verzerrten Märkte bei Aluminium und Zink zuletzt relativ stoisch wirkten, haben die anderen Primärmetalle nochmals erheblich Federn gelassen. Da wir nach 24 Monaten Wachstumsberuhigung im Industriesektor nicht von einem finalen Absturz ausgehen - jenseits von China hat sich insbesondere einiges an Investitionsnachfrage aufgestaut - müsste der Boden bei Primärmetallen eigentlich bald in Sicht sein.

Getreide: Reichliches Angebot hält Preise unter Druck

Da sich keine extremen Wetterverhältnisse abzeichnen und somit wohl Rekordernten ins Haus stehen, werden wahrscheinlich die Getreidepreise eher noch unter Druck bleiben. Die Lager füllen sich allmählich wieder und der Biotreibstoff ist trotz kurzfristig aufflackernder Hoffnungen auch angesichts massiver Lobby-Arbeit in Washington kein wirklicher Treiber mehr. Sofern die Rohölpreise nicht durch die Decke gehen und die Rindfleischpreise nicht ins Bodenlose stürzen, wird die Ethanol-Produktion wesentlich verhaltener verlaufen als lange Zeit erwartet. Mais ist damit erst einmal abgehakt. Weizen gibt es dieses Jahr wohl auch reichlich aus allen Weltregionen, Soja-Bohnen finden wahrscheinlich gewisse Unterstützung durch China-Importe.

Genußmittel: Kakao und Kaffee haben Abstieg bereits absolviert

Während Zucker bei hohen Produktionsüberschüssen weiter auf Bodensuche ist, hat Kaffee der Sorte Arabica inzwischen wohl ein "Soft-Landing" hingelegt und Kakao dreht offensichtlich nach oben. China-Importe können die Situation bei Zucker bestenfalls etwas entschärfen. Bleibt abzuwarten, ob die Zone zwischen 15 und 20 $/lb hält. Bei Arabica besteht zunächst wenig Luft nach oben, da das reichliche Angebot aus Brasilien die Ertragseinbußen in Mittelamerika kompensiert und die Substitution durch Robusta weiterhin wirkt. Zwar geht die Kakao-Verarbeitung in Asien und Europa gegenwärtig etwas zurück, dennoch zeichnet sich ein größeres Angebotsdefizit ab als erwartet.

Tierprodukte: US-Grillsaison vs. höheres Angebot und gedämpfte Exporte

Nach dem langen Winter kann die US-Grillsaison nun endlich beginnen und positive Nachfrageimpulse an den Fleischmärkten bringen. Während die Preise von USSchweinefleisch, das ebenso wie Rindfleisch nicht nur durch den festen US-Dollar international gegenwärtig nicht so stark nachgefragt wird, zuletzt aufgrund der Verhältnisse im Binnenmarkt ordentlich zulegen konnten, zeigen sich die Notierungen bei Rind verhalten. Das Angebot ist hier weniger knapp als erwartet. Deutlich rückläufige Futtermittelpreise und damit doch größere Herden sowie erhöhte spekulative Netto-Long-Positionen begrenzen die Preisfantasie.

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