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Rohstoffreport-Update

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Makroökonomisch und fundamental ist die Entwicklung der Rohstoffindizes zwischen Anfang Februar und Mitte März kaum nachzuvollziehen. Immerhin sind die Konjunktursignale in den G10-Staaten und auch in den Schwellenländern eher enttäuschend ausgefallen. Obwohl sich die Lager - etwa bei US-Erdgas aufgrund von Extremwetterlagen - zeitweilig etwas reduziert hatten, waren zumeist keine echten Lieferengpässe zu verzeichnen.

- Allerdings haben vorübergehende Sonderfaktoren, wie der Russland/Ukraine-Konflikt und Wetterrisiken, die nicht kommerziellen Marktteilnehmer bei diversen Rohstoffen offenbar kurzfristig komplett umgestimmt. Nachdem die Finanzinvestoren zuvor mitunter noch kräftig gegen Rohstoffe/Gold gewettet hatten, sind sie in den letzten zwei Monaten bei diversen Gattungen massiv "Long" gegangen. Von den 18 im ThomReuters/JefferiesCRB-Index enthaltenen Kategorien hatte zuletzt die Mehrzahl aufgrund von Sonderfaktoren spekulativ getriebene Preisbewegungen zu verzeichnen. Die Netto-Long-Positionen von Institutionellen Anlegern bei Rohstoffen sind zeitweilig geradezu explodiert. Zweifellos bestehen nach wie vor übergeordnete preisstützende Megatrends, wie Klimawandel und veränderte Konsumgewohnheiten in den Schwellenländern, dennoch spricht das fundamentale Umfeld vorerst nicht für deutliche höhere Rohstoffnotierungen. Vielmehr erwarten wir weiterhin eine nachhaltige Preisberuhigung bei Mineralölprodukten. Edelmetalle erscheinen angesichts des nicht mehr so günstigen monetären Umfelds in den USA nach wie vor korrekturanfällig, Industrierohstoffe sind noch auf Bodensuche. Andererseits werden die volatilen Agrarrohstoffe wohl zunehmend von El-Nino-Wetterunsicherheiten geprägt sein.


Energiekrieg für Russland aussichtslos und fatal

Trotz der massiven Verschlechterung des politischen Klimas zwischen dem Westen und Russland beruhigen sich die Primärenergiepreise zunehmend. Angesichts der weltweiten Angebotssituation überrascht dies auch kaum. Sollte Russland eine weitere Eskalation in der Ukraine provozieren, käme es womöglich sogar zu spürbaren Preisrückgängen, da der Westen seine strategischen Rohölreserven und Saudi-Arabien seine freien Kapazitäten zum Dumping einsetzen könnte. Preisabschläge von bis zu 15 $/bbl wären denkbar. Damit hätte Russland erhebliche Probleme, zumal es selbst den Hahn dann eher weiter aufdrehen müsste.

Gold: Rückkehr zum Gravitationsbereich um 1.200 $/oz

Gold ist im Zuge der Eskalation in der Ukraine bis in die Nähe der 1.400er Marke angestiegen. Inzwischen zeigen die Notierungen wieder in Richtung Süden. Der Abgabedruck seitens der großen ETFs scheint sich zuletzt zwar verzogen zu haben. Dafür dürfte die plötzliche Kauflaune kurzfristig orientierter Akteure an den Terminmärkten aber auch den Zenit überschritten haben. Immerhin haben die jüngsten Signale der US-Notenbank die relative Attraktivität des gelben Metalls erneut in Frage gestellt. Das monetäre Umfeld in den USA dürfte zunehmend dämpfend wirken. Außerdem werden "Sicherer Hafen" und "Inflationsversicherung" immer noch sehr hoch vergolten.

Hohes Angebot bei gedämpftem Nachfragepotenzial

Indonesische Exportbeschränkungen und die kritische Lage in Russland, haben sich als explosives Gemisch zu einem unerwarteten Turbo bei Nickel entwickelt. Da beide Phänomene weiter verunsichern und in China wohl stark umweltschädliche Grenzanbieter wegfallen, könnte sich das Primärmetall noch eine Weile als relativ robust erweisen. Die übrigen Vertreter des Segments holt dagegen gegenwärtig die fundamentale Realität wieder ein. Erholungsfantasien scheinen keinen Platz zu haben. Asien schwächelt und finanzgetriebene Engagements lassen deutlich nach. Die Industrieländer reißen es nicht raus. "Neustart" in China ist wohl kein wirklicher Ausweg mehr, obwohl manche Marktteilnehmer noch auf deutliche wirtschaftspolitische Impulse aus dem Reich der Mitte setzen dürften.

Fundamentale Verhältnisse vs. Wetten auf Angebotsrisiken

Spätestens im Zuge der Kältewelle in den USA und der Trockenheit in Brasilien sowie der Eskalation der Situation in der Ukraine, neben Russland einer der großen Getreideexporteure, haben sich Nichtkommerzielle Marktteilnehmer vermehrt auf Agrarrohstoffe gestürzt. Besonders profitiert haben hiervon die Notierungen von Weizen. Nicht nur die Wetterfrage in Nord- und Südamerika und Transportengpässe in Kanada, sondern auch der Ukraine/Russland- Konflikt heizt Wetten darauf an, dass fünf der acht größten Weizenexporteure signifikante Angebotsrisiken aufweisen. Ernteprognosen und Lagerbestände sprechen aber weiterhin für tendenziell niedrigere Getreidepreise.

Gleichgewichtssuche nach kurzfristigen Preisspitzen

Während die Notierungen bei Kakao aufgrund der Angebotsbedingungen sowie einer auch strukturell ansteigenden Nachfrage und mangelnder Substitutionsmöglichkeiten scheinbar einen nachhaltigen Aufwärtstrend aufweisen, müssen Kaffee und Zucker Wechselbäder über sich ergehen lassen. So fallen die Ernteprognosen bei Kaffee und Zucker mit Blick auf die Wetterverhältnisse in Südamerika und Asien sehr unterschiedlich aus. Die Lagerbestände dürften zwar etwas abnehmen, sie erscheinen aber immer noch relativ komfortabel. Auch angesichts der aktuellen Wachstumsberuhigung in den Schwellenländern dürften jüngste Preisspitzen die Nachfrage eher etwas dämpfen.

Angebotsunsicherheit, Magerschwein spekulativ getrieben

Die Finanzinvestoren setzen wohl weiterhin auf eine Verknappung des Fleischangebots in den USA. Zwar haben sich die Notierungen bei Lebendrind zuletzt etwas beruhigt, der mittel- bis langfristige Aufwärtstrend ist aber weiter intakt. Bei immer noch robuster Nachfrage aus dem In- und Ausland wird die US-Rindfleischproduktion 2014 vermutlich spürbar sinken. US-Rind ist wohl einer der wenigen Rohstoffe, bei dem es 2014 wirklich ein fühlbares Angebotsdefizit geben wird. Bei US-Magerschweinen verunsichert nach wie vor die Möglichkeit einer Virus-Epidemie. Das hat die Spekulanten auf den Plan gerufen, zumal die einsetzende Grillsaison gleichzeitig für gute physische Nachfrage sorgt.

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