- Da sich an der geldpolitischen Ausrichtung vorerst wenig ändern wird, sind die Kursrisiken für deutsche Staatsanleihen gegenwärtig überschaubar. Nennenswerte Kursgewinne sind angesichts der zyklischen Erholung ebenfalls nicht absehbar.
- Ohne eine baldige Verbesserung der Gewinnperspektiven wird die Luft bei den nicht gerade mehr billigen Aktien immer dünner. Damit steigt das Risiko von Kursrücksetzern, zumal die Wette vieler Anleger auf eine weitere Verschiebung des Ausstiegs der Fed aus dem Wertpapierkaufprogramm Enttäuschungspotenzial birgt.
- Mit Blick auf die aktuellen Chance-Risiko-Verhältnisse ist es empfehlenswert, Immobilien leicht über Neutralwert zu dotieren. Aktien und Renten sollten neutral sowie Liquidität untergewichtet werden. Im Fall von Portfolio 5, das keine Immobilien enthält, ist es ratsam, Liquidität in Höhe des Neutralwertes zu halten.
- Obwohl die mittelfristigen makroökonomischen Perspektiven Rohstoffen eher leichten Rückenwind geben dürften, werden die Marktverhältnisse in den meisten Gattungen weiterhin durch ein strukturell hohes Angebot dominiert sein. Gold erhält zunächst Unterstützung durch die US-Geld- und Fiskalpolitik. Zur Begründung deutlich höherer Performanceerwartungen reichen diese u.E. temporären Phänomene aber nicht.
Performance-Rückblick
Die Performance von deutschen Staatsanleihen wies beim jüngsten Einmonatsvergleich eine schwarze Null auf (iBoxx: +0,2 %). Bei Aktien war das Performance-Bild dagegen zumeist eindeutig positiv. Dabei schnitten Euro-Aktien in lokaler Währung am besten ab (+3,9 %), dicht gefolgt von US-Titeln (+3,7 %). Britische Werte (+2,6 %) und Schweizer Valoren (+2,2 %) bildeten das Mittelfeld. Das Schlusslicht waren japanische Dividendenpapiere (-0,9 %). Zuletzt zeigten sich die hier beobachteten Währungen gegenüber dem Euro etwas schwächer, so dass hiesige Aktien auf Eurobasis mit Abstand die Nummer 1 sind. Rohstoffe hatten jüngst ein leichtes Minus zu verzeichnen (-1,5 %), während Gold ein leichtes Plus (+0,8 %) aufwies. Auf Eurobasis ergeben sich schlechtere Ergebnisse. Beim Vergleich der bisherigen kumulierten Performance aller hier beobachteten Asset-Klassen auf Eurobasis seit dem Jahresultimo 2012 lagen zuletzt US-Aktiel (+19,3 %) vorne, aber mit Ausnahme britischer Werte sehr dicht gefolgt von den übrigen hier beobachteten Aktienbarometern.
Basisszenario
Das Wachstum der Weltwirtschaft ist zwar nicht gerade dynamisch. Im Rahmen der seit 2011 zu beobachtenden "Wellblechkonjunktur" scheint aber im ersten Halbjahr ein lokales Tief erreicht worden zu sein. Die Konjunkturüberraschungen in den Industrieländern befinden sich im positiven Bereich. In den zuletzt etwas labilen Schwellenländern dürften sich die Wachstumsperspektiven auch allmählich wieder stabilisieren. Insbesondere die USA und die sich zunehmend erholende Eurozone müssten für eine leichte Konjunkturaufhellung sorgen. In China hat vermutlich die Stabilisierung des Wachstums in der Wirtschaftspolitik zunächst Vorrang gegenüber den angestrebten Reformen. Wachstumsfördernd werden vor allem in den Industrieländern auch niedrigere Rohstoffpreise und eine weniger restriktive Fiskalpolitik wirken. Die Teuerung ist zumeist relativ moderat.
Die Geldpolitik bleibt in den großen Industrieländern zwar vorerst sehr locker, der Wendepunkt scheint aber insbesondere in den USA näher zu rücken.
Performance-Ausblick
Da sich an der geldpolitischen Ausrichtung vorerst wenig ändern wird, sind die Kursrisiken für deutsche Staatsanleihen gegenwärtig überschaubar. Nennenswerte Kursgewinne sind angesichts der zyklischen Erholung ebenfalls nicht absehbar. Ohne eine baldige Verbesserung der Gewinnperspektiven wird die Luft bei den nicht gerade mehr billigen Aktien immer dünner. Damit steigt das Risiko von Kursrücksetzern, zumal die Wette vieler Anleger auf eine weitere Verschiebung des Ausstiegs der Fed aus dem Wertpapierkaufprogramm Enttäuschungspotenzial birgt. Obwohl die mittelfristigen makroökonomischen Perspektiven Rohstoffen eher leichten Rückenwind geben dürften, werden die Marktverhältnisse in den meisten Gattungen weiterhin durch ein strukturell hohes Angebot dominiert sein. Gold erhält zunächst Unterstützung durch die US-Geld- und Fiskalpolitik.
Dies spiegelt sich in der aktuellen Entwicklung des US-Dollar wider. Zur Begründung deutlich höherer Performanceerwartungen reichen diese u.E. temporären Phänomene aber nicht.
Asset-Allokation der Mischportfolien
Mit Blick auf die aktuellen Chance-Risiko-Verhältnisse ist es empfehlenswert, Immobilien leicht über Neutralwert zu dotieren. Aktien und Renten sollten neutral sowie Liquidität untergewichtet werden. Im Fall von Portfolio 5, das keine Immobilien enthält, ist es ratsam, Liquidität in Höhe des Neutralwertes zu halten.
Allokation des um Rohstoffe diversifizierten Portfolios
Bei Mineralölprodukten überlagern Lieferunterbrechungen infolge von politischen Instabilitäten zwar zeitweilig die fundamentale Situation. Unsicherheit besteht hier andererseits hinsichtlich der Nachfrage aus diversen nicht mehr so stark wachsenden Schwellenländern. Bei Metallen kommt hinzu, dass institutionelle Anleger sich per Saldo eher weiter aus Engagements zurückziehen. Die Lethargie an den Rohstoffmärkten wird angesichts eines zumeist reichlichen Angebots somit wahrscheinlich noch eine Weile anhalten. Durchweg deutlich niedrigere Notierungen als heute passen auf mittlere Sicht aber eigentlich auch nicht ins Bild. Immerhin haben viele Rohstoffe - abgesehen von den strategisch besonders relevanten Mineralölprodukten - bereits markante Preisabschläge gegenüber den letzten Hochs aufzuweisen. Ganz besonders gilt dies für diverse Agrarprodukte und Metalle. Die Notierungen einzelner Rohstoffe wie Kaffee oder Nickel scheinen sich sogar schon auf Ausverkaufsniveau zu befinden.
Laufzeiten-Allokation
Deutsche Staatsanleihen hatten beim jüngsten Einmonatsvergleich eine schwarze Null zu verzeichnen (iBoxx: +0,2 %). 7-10j. führten die Rangliste an (+0,5 %), gefolgt von 5-7j. Papieren (+0,3 %). Platz 3 belegten zusammen 3-5j. Titel und Ultralangläufer (jeweils +0,2 %). Kurzläufer waren das Schlusslicht (0,0 %). Bei der kumulierten Performance seit dem Ultimo 2012 waren Kurzläufer zuletzt in Führung (-0,1 %).
Im Zuge des Renditerückgangs fiel der 10/2-Spread von Bundesanleihen zuletzt in den Bereich von 1,3 Prozentpunkten. Dieses Niveau wurde seit über drei Jahren nicht mehr unterschritten und dürfte sich als markante Unterstützung erweisen. Die Renditedifferenz zwischen fünfjährigen und dem Mittel aus zehn- und zweijährigen Bundesanleihen (Butterfly-Spread) markierte ebenfalls ein mehrjähriges Tief. Da Engagements in langen Laufzeiten aufgrund der erhöhten Schwankungsanfälligkeit in diesem von politischen Einflussfaktoren dominierten Umfeld nicht empfehlenswert sind, sollte der Schwerpunkt bei Neuengagements im Bereich kurzer bis mittlerer Laufzeiten liegen.
Beim reinen Laufzeiten-Portfolio raten wir, aufgrund des besseren Chance-Risiko-Verhältnisses 3-5j. und 5-7j. Titel deutlich überzugewichten. Kurzläufer und 7-10j. Papiere sollten untergewichtet, Ultralangläufer deutlich untergewichtet werden. Insgesamt ist für das Portfolio somit eine Duration leicht unter Benchmark-Niveau empfehlenswert.
Allokation der internationalen Aktienanlagen
Die Performance-Erwartungen auf Euro-Basis sprechen auch unter Währungsgesichtspunkten gegenwärtig bei internationalen Aktien für eine leichte Übergewichtung von US-Titeln und japanischen Dividendenpapiere zu Lasten von Schweizer Valoren und Euro-Aktien.
Portfoliostrukturen der Mischdepots
Mit Blick auf die aktuellen Chance-Risiko-Verhältnisse ist es empfehlenswert, Immobilien leicht
über Neutralwert zu dotieren. Aktien und Renten sollten neutral sowie Liquidität untergewichtet werden. Im Fall von Portfolio 5, das keine Immobilien enthält, ist es ratsam, Liquidität in Höhe des Neutralwertes zu halten. Die Performance-Erwartungen auf Euro-Basis sprechen auch unter Währungsgesichtspunkten gegenwärtig bei internationalen Aktien für eine Übergewichtung von USTiteln und japanische Dividendenpapieren zu Lasten von Schweizer Valoren und Euro-Aktien. In der Laufzeiten-Allokation von Staatsanleihen raten wir, aufgrund des besseren Chance-Risiko- Verhältnisses 3-5j. und 5-7j. Titel deutlich überzugewichten. Kurzläufer und 7-10j. Papiere sollten untergewichtet, Ultralangläufer deutlich untergewichtet werden.