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Vertrau(d)lich: Ausblick Konjunktur und Kapitalmarkt 2014

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
In unserem gerade veröffentlichten Kapitalmarktausblick 2014: Zieh an die Wanderschuh' setzt sich der Ende 2012 begonnene Aufschwung der Weltwirtschaft fort, der konjunkturelle Gipfel wird nun in Angriff genommen. Für Anleger wird 2014 jedoch kein einfaches Jahr. In unserem Hauptszenario, dem wir eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 80 % zuordnen, gilt als Anlagedevise der weitgehende Vermögenserhalt.[1]

Im neuen Jahr werden die maßgeblichen Impulse für das globale Wachstum von den Industrieländern ausgehen, mit den USA als Schrittmacher. Für die Schwellenländer zeichnet sich zwar eine leichte Belebung ab, jedoch ohne größere Wirkung auf das globale Wachstum. Im Euroraum ist die konjunkturelle Wende nach einer langen Durststrecke zwar geschafft, doch mehr als eine moderate Besserung ist nicht zu erwarten. Insgesamt beschleunigt sich das Wachstum der Weltwirtschaft 2014 von 2,6 % auf 3,3 %, es wird sich aber 2015 nicht weiter verstärken. Der Gipfel wäre damit erklommen.

Die Konjunktur in den Schwellenländern wird sich zwar bessern, jedoch dürften diese insgesamt auf einem niedrigeren Wachstumspfad expandieren. Für China zeichnet sich eine Belebung, wenn auch kein starkes Wachstum ab. Auch andere große Länder wie Brasilien und Indien stehen vor umgreifenden Reformen. Zugleich müssen sie die geldpolitische Wende der US-Notenbank abfedern, die mit weiteren Kapitalabflüssen einhergehen wird. Deswegen bleibt 2014 der Wachstumsimpuls der aufstrebenden Volkswirtschaften sehr verhalten.

Maßgeblich sowohl für die weltweite Konjunktur als auch die Entwicklung an den Kapitalmärkten ist 2014 der wieder höhere Beitrag der Industrieländer zum globalen Wachstum, wenn auch ebenfalls auf einem niedrigeren Wachstumspfad. Der globale Industriezyklus wird daher nicht an die Vorkrisenjahre anknüpfen können. In den USA sowie im Euroraum lässt 2014 die dämpfende Wirkung der fiskalischen Konsolidierung auf das Wirtschaftswachstum nach. Beide Währungsräume haben im Zuge der Krisenbewältigung ihre Wettbewerbsfähigkeit gesteigert.

Die US-Wirtschaft wird 2014 Fahrt aufnehmen. So läuft die Entschuldung der privaten Haushalte aus und im Finanzsektor schreiten die Heilungsprozesse voran, was die Kreditversorgung der Unternehmen verbessert. Die Investitionsnachfrage zieht an. Das Wachstum beschleunigt sich auf 2,7 % nach nur 1,8 % im Vorjahr, ohne dass jedoch mit einem Boom zu rechnen ist. Insbesondere die anhaltenden politischen Unsicherheiten (Patt-Situation im Kongress, Budgetstreit und Gesundheitsreform) stehen einem kräftigen Investitionszyklus im Wege.

Weitaus verhaltener ist die Entwicklung im Euroraum. Zwar ist die konjunkturelle Wende nach einer zwei Jahre währenden Rezession endlich geschafft, doch bleibt das Finanzierungsumfeld für die Länder in der Peripherie schwierig. Die Entschuldung in den Problemländern ist noch nicht beendet und der Kreditkanal weiterhin verstopft, was sich als Hemmnis für einen breiten Investitionsaufschwung erweist. Die hohe Arbeitslosigkeit, eine schwache Nachfrage sowie die nach wie vor beträchtlichen Haushaltsdefizite der öffentlichen Hand stehen einem kräftigen Aufschwung entgegen. Nach einem Schrumpfen von 0,4 % ist für 2014 mit einem Wirtschaftswachstum in der Eurozone von gut 1 % zu rechnen. Zwischen den Euro-Ländern bestehen nach wie vor große Unterschiede. Immerhin hat Deutschland genug Binnenstärke, um den Euroraum konjunkturell zu ziehen. Hier kann der Konsum - dank der günstigen Situation am Arbeitsmarkt - erneut einen entscheidenden Wachstumsbeitrag liefern. Zugleich beleben sich die Investitionen. Die Finanzierungsbedingungen für deutsche Unternehmen bleiben positiv. Mit einem BIP-Wachstum von 2 % nach 0,5 % ist der deutsche Vorsprung 2014 signifikant.

Trotz der enormen Liquidität bleibt die Inflation niedrig. Das Inflationsband zwischen den einzelnen Volkswirtschaften bleibt - ähnlich wie das Wachstumstempo - aufgefächert. Die globale Inflation wird 2014 nur wenig auf etwa 3 % zunehmen, auch wegen des fehlenden Preisdrucks von den Rohstoffen. In den USA und im Euroraum liegt der Verbraucherpreisanstieg deutlich unter der Marke von 2 %, in Deutschland beschleunigt er sich auf 2 %.

Das moderate Wachstum bei geringen Inflationsrisiken ermöglicht es den führenden Notenbanken, an ihrer expansiven Geldpolitik festzuhalten und nur sehr vorsichtig umzusteuern. Insgesamt verringert die Geldpolitik ihren Expansionsgrad, was Kapitalströme von den Schwellen- in die Industrieländer umlenkt. Beginnen wird die US-Notenbank, indem sie ihre Anleihekäufe sukzessive zurückfährt und schließlich einstellt. Dies ist jedoch noch nicht mit einer Zinserhöhung verbunden, die wohl erst 2015 ansteht. Im Euroraum hingegen, mit der unzureichenden Kreditversorgung in der Peripherie, wird die EZB nicht nur an der "Forward Guidance" festhalten, sondern diese mit zusätzlichen Liquiditätsspritzen verteidigen.

Die EZB fixiert den Leitzins bei 0,25 %. Dies ermöglicht am Rentenmarkt bei kürzeren deutschen Laufzeiten eine relativ stabile Renditeentwicklung auf niedrigem Niveau. Bei langen Laufzeiten macht sich der tendenziell negative Einfluss des US-Rentenmarktes bemerkbar. Der abnehmend expansive Kurs der US-Notenbank und die zunehmende Diskussion um die Notwendigkeit einer geldpolitischen Wende werden ihre Wirkung zeigen. Im Euroraum belasten die zyklische Erholung und abebbende Deflationsängste. Die Normalisierung an den europäischen Kapitalmärkten auch im Zuge einer wieder breiteren Streuung von Anlagekapital spricht zudem gegen deutsche Staatsanleihen und für weiter sinkende Risikoaufschläge in der europäischen Peripherie. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen beläuft sich in Deutschland zu Jahresende auf 2,3 %, in den USA auf 3,4 %.

Wegweisend für den Euro-Dollar-Kurs bleibt die geldpolitische Ausrichtung der Notenbanken, während das Abflauen der europäischen Schuldenkrise am Devisenmarkt an Relevanz verloren hat. So wird die EZB vermutlich nicht nur ihren "Quasi-Nullzins" belassen, sondern weitere expansive Maßnahmen ergreifen. Die US-Notenbank wird hingegen ihr Kaufprogramm herunterfahren.

Im Jahresverlauf sollten auch allmählich Erwartungen hinsichtlich einer Zinswende der Fed zunehmen. Der Zinsvorteil des US-Dollar gegenüber dem Euro dürfte daher wachsen und somit die US-Währung beflügeln. Ende des Jahres wird der Euro bei 1,20 Dollar stehen.

Die Hausse an den Aktienmärkten befindet sich inzwischen in einem späten Stadium. Verglichen mit früheren Kursaufschwüngen nach Bärenmärkten haben nicht nur die US-Leitindizes, sondern auch der DAX außerordentlich stark zugelegt und damit viel Positives vorweggenommen. Das zyklische Kurspotenzial ist bereits größtenteils ausgeschöpft. Die insgesamt verhaltene Wachstumsdynamik spricht lediglich für einen Anstieg der Unternehmensgewinne im einstelligen Bereich.

Da sich die gängigen Bewertungsrelationen bei den meisten Indizes mittlerweile eher am oberen Rand des Spektrums der vergangenen zehn Jahre bewegen, beschränkt sich das aktuell fundamental gegebene Aufwärtspotenzial auf die überschaubare Gewinndynamik der Unternehmen.

Zwar kann der häufig bemühte "Anlagenotstand" zeitweilig zu einem Überschießen der Notierungen führen. Spätestens mit dem Ende der Anleihekäufe durch die US-Notenbank dürften Dividendentitel aber den Kursgipfel überschreiten. Zum Jahresende fällt der DAX unter 9.000 Punkte (DAX-Spanne 2014: 8.300 bis 10.000 Punkte).

In der Asset Allocation ist für das Gesamtjahr 2014 ist angesichts der fundamentalen Perspektiven bei keinem der Anlageklassiker ein wirklich attraktives Verhältnis von Chancen und Risiken auszumachen. Der "Anlagenotstand" dürfte sich bei gleichzeitig am Geldmarkt einzementierten Zinsen somit zunächst eher noch etwas verschärfen. In den Mischportfolien ist bei Aktien ebenso wie bei Renten auf Zwölfmonatssicht eine neutrale Positionierung ratsam. Da die Notierungen von Rohstoffen und Gold sich wahrscheinlich bestenfalls stabilisieren werden, stellen sie selbst im Rahmen der Depotbeimischung kaum eine ernst zu nehmende Alternative dar. Möglichst weitgehender Vermögenserhalt sollte 2014 die Anlagedevise sein. Eine recht enge Anlehnung an eine als langfristig jeweils als angemessen betrachtete strategische Allokation empfiehlt sich hierbei.

[1] Vgl. ausführlicher: Kapitalmarktausblick 2014: Zieh an die Wanderschuh' mit Hauptszenario sowie den beiden Alternativszenarien vom 28. November 2014.

Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.

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