Während in Europa nun Klarheit besteht, bleibt die Lage in den USA noch mit Unsicherheiten behaftet, denn heute gibt das FOMC seine Entscheidung bekannt. Bereits seit Monaten wird darüber diskutiert, ob die US-Notenbanker eine nochmalige Ausweitung der Geldbasis beschließen könnten. Diese Anleihekäufe (QE3) seien schon bald nötig, wenn keine substanzielle und nachhaltige konjunkturelle Verbesserung eintrete, war im letzten Sitzungsprotokoll zu lesen. Auch Fed-Chef Bernanke bezeichnet die wirtschaftliche Entwicklung als unbefriedigend. Die seit der Bernanke-Rede veröffentlichten Daten wie der ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes und der Arbeitsmarktbericht konnten nicht überzeugen. Insofern besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Entscheidung zugunsten von QE3. Allerdings ist QE3 nicht unumstritten, denn die Anleihekäufe sind nicht ohne Risiko. Es bleibt daher spannend, und selbst wenn die unmittelbaren QE3-Erwartungen enttäuscht werden, wird Bernanke in der Pressekonferenz deutlich machen, dass die Fed bereit ist, die Geldbasis auszuweiten, falls es nötig werden sollte. Die Marktteilnehmer würden sich dann zur nächsten FOMC-Sitzung hangeln müssen. Wenig Unsicherheit scheint hingegen darüber zu herrschen, dass die Mehrheit der FOMC-Mitglieder eine erste Zinserhöhung erst zu einem späteren Zeitpunkt als angemessen ansehen wird als bei den letzten Zinsprojektionen. Im Juni ging die Mehrheit der 17 Mitglieder davon aus, dass im Verlauf des Jahres 2014 Zinserhöhungen erforderlich sein könnten.
Wenig Einfluss auf die Entscheidung des FOMCs dürften die Erzeugerpreiszahlen haben. Zwar wird es wohl im Monatsvergleich zu einem Anstieg gekommen sein, die Vorjahresrate ist aber dennoch moderat und der unterliegende Preisdruck weiterhin als gemäßigt anzusehen. Zudem signalisieren die Importpreise für den Monat August mit einem unerwartet geringen Anstieg, dass es schwierig sein dürfte, die Konsensschätzung von 1,2 % zu übertreffen.
EUR-USD: Bei 1,2937 wurde ein neues Hoch markiert und die quantitativen Indikatoren bleiben unterstützend. Marktteilnehmer hatten aber das "grüne Licht" aus Karlsruhe bereits eingepreist und so gab es im Tagesverlauf Gewinnmitnahmen. Dennoch erreicht der Euro allmählich die Widerstandszone unterhalb der Marke von 1,30. Ein Sprung darüber eröffnet Raum bis 1,3222 oder 1,3290. Der langfristige Abwärtstrend wäre dann in Gefahr. Trading-Range: 1,2800 - 1,3000