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Wochenausblick: Konjunktursorgen dominieren

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Der Rückgang der Mineralölnotierungen ist schneller und intensiver eingetreten als von uns erwartet. Nachdem die nichtkommerziellen Marktteilnehmer angesichts vermeintlicher Angebotsrisiken ihre Wetten auf steigende Preise im ersten Halbjahr nochmals deutlich erhöht hatten, befinden sie sich inzwischen wohl auf dem Rückzug. Offenbar wird auch ihnen mittlerweile klar, dass das Erdölangebot bis auf Weiteres eher komfortabel ausfallen dürfte. Gleichzeitig kommen Zweifel an der Dynamik des Nachfragewachstums auf. Zwar wird der Raffinerie-Verbrauch nach der Sommerpause eher wieder zulegen. Andererseits belastet eine bislang allgemein so nicht erwartete Wachstumsschwäche in Europa, Japan und diversen Schwellenländern. Vor diesem Hintergrund ziehen wir das von uns mittelfristig veranschlagte Preisniveau für Brent im Bereich von 100 bis 105 USD je Barrel in das dritte Quartal 2014 vor. Die Preisabwärtsrisiken überwiegen indessen weiterhin, zumal möglicherweise seitens wichtiger Produzenten politisch gewollt niedrige Notierungen im Raum stehen.

Wochen-Quartals-Tangente

Reichlich negative Konjunkturnachrichten mussten in der vergangenen Handelswoche von den Kapitalmarktakteuren verarbeitet werden. Im Euroraum belasteten die BIP-Daten für das zweite Quartal, wo einzig Spanien mit einem kräftigen Zuwachs glänzen konnte. Hingegen schrumpfte in Deutschland (S. 5) und Italien die Wirtschaftsaktivität, während sie in Frankreich stagnierte. Damit dürfte der Euroraum 2014 allenfalls mit knapp 1 % wachsen. Solange die Schwächephase bei den Schwergewichten Frankreich und Italien anhält, bleiben zudem die Aussichten verhalten. Für die Preisentwicklung bestehen weitere Abwärtsrisiken, da Fortschritte bei der Rückführung der Kapazitätsunterauslastung kaum noch erzielt werden. Gleichzeitig hat Japan gezeigt, dass von der Aufschwungbewegung zu Jahresbeginn nicht mehr viel übrig geblieben ist. Der Einbruch des privaten Verbrauchs aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung sorgt dafür, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt 2014 auf ein Wachstum von nur 1 % kommen wird. Und ausgerechnet jetzt ziert sich der US-Konsument. Die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen enttäuschten.

Die Investoren verarbeiteten diese Konjunkturdaten beinahe schon in gewohnter Manier: Kräftige Kursgewinne am Aktien- als auch am Rentenmarkt. Treiber dieser Bewegung war die Hoffnung auf die Notenbanken. Für die europäische Geldpolitik wird bereits mit einem QE-Programm geliebäugelt, was die 10-jährige Bundesanleihe kurz unter die Marke von 1 % drückte. Wir haben dementsprechend unsere Zinsprognose (S. 4) revidiert. Am US-Rentenmarkt kann derzeit von Zinswende ebensowenig Rede sein. Die 10-jährigen US-Treasuries rentieren mit 2,40 % am Jahrestief. Die von uns antizipierte Wirkung einer US-Zinswende auf den Rentenmarkt ist wohl aus strukturellen Gründen (geringe Inflationsrisiken sowie geringes Angebot an AAA-Staatsanleihen) weniger ausgeprägt als in vergangenen Zyklen. Das freut den deutschen Leitindex DAX, der auf Wochensicht über 2 % zulegte. In der Berichtswoche dürften Spekulationen um die Ausrichtung der Geldpolitik die Kapitalmärkte maßgeblich beeinflussen. In Jackson Hole findet das traditionelle Wirtschaftssymposium statt, auf dem neben der Fed Chefin Yellen noch die Notenbankgouverneure der BoJ, der BoE und der brasilianischen Notenbank sprechen. Zudem steht das Protokoll der jüngsten FOMC-Sitzung zur Veröffentlichung an. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass sowohl die Aktien- als auch die Rentenmärkte die Möglichkeiten der Geldpolitik überschätzen.

Renten: Gefangen im Zinstal

Aufgrund der geringeren Wachstumsdynamik im Euroraum und zuletzt deutlich gesunkener Inflationserwartungen reduzieren wir nochmals unsere Renditeprognosen.

Die Renditen im Euroraum sind auf neue historische Tiefstände gefallen. Die Verzinsung zehnjähriger Bundesanleihen rutsche kurzfristig sogar unter die 1 Prozentmarke. Die Rendite zwei- und dreijähriger Bundesanleihen notierten im negativen Bereich. Fünfjährige deutsche Staatanleihen erzielen lediglich eine Rendite von 0,2 % p.a. und liegen damit auf Höhe des Dreimonats- Geldmarktsatzes. Damit erreichte die seit Jahresbeginn laufende Rentenmarkthausse einen neuen Höhepunkt und die Anleger fragen sich, wie tief der Kapitalmarktzins noch fallen kann. Die Beispiele Japan und Schweiz zeigen, dass es durchaus noch tiefer geht. Dort notieren die Renditen 10- jähriger Staatsanleihen bei rund einem halben Prozent. Vor dem Hintergrund, dass die Inflationsrate in Japan zuletzt auf über 3 % angestiegen ist, drohen Anlegern in diesem Jahr spürbare reale Verluste. Negative Auswirkungen am Rentenmarkt sind jedoch nicht erkennbar. Die japanische Notenbank kauft Staatsanleihen im großen Stiel und dominiert damit den Markt. Die großen Kapitalsammelstellen des Landes sind extrem passiv ausgerichtet, so dass der Börsenhandel mit japanische Staatsanleihen aufgrund fehlender Liquidität zeitweise bereits eingestellt werden musste. Auch bei deutschen Anleihen sind die Umsätze in den vergangen Monaten spürbar gesunken. An den Terminmärkten hingegen tummeln sich die spekulationsfreudigen Investoren und treiben die Kurse auf neue Höchststände. Der Bund-Future überwand erstmals die Marke von 150 Punkten. Dabei sollte allerdings nicht vergessen werden, dass derzeit extrem viele "positive" Faktoren zusammenkommen: Wachsende Konjunkturskepsis, günstige US-Vorgaben, sinkende Inflationserwartungen, geopolitische Unsicherheiten, angezählte andere Asset-Klassen, ein knappes Angebot an Qualitätsanleihen sowie ein günstiges charttechnisches Bild.

Weitere Informationen finden Sie im Anhang.

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