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Landesbank Hessen-Thüringen

Wochenausblick KW 33

Konjunktur im Fokus

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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1 Die Woche im Überblick
- Chart der Woche
- Wochen-Quartals-Tangente
- Finanzmarktkalender KW 33 mit Prognosen
2 Im Fokus
- Devisen: Euro kämpft gegen den Abwärtstrend
- USA: „Durchhänger“ im Frühjahr überwunden?
- Eurozone: Trübes zweites Halbjahr
3 Charttechnik
4 Helaba Kapitalmarktszenarien
5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle

Die Woche im Überblick

- Chart der Woche

Aktien haben in den vergangenen Wochen eine beeindruckende Kursrally hingelegt. Hauptantriebskräfte waren Wetten auf weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen seitens Fed und EZB sowie Hoffnungen auf eine baldige Verbesserung der Frühindikatoren. Dass Aktienmärkte konjunkturelle Wendepunkte zu antizipieren versuchen, ist alles andere als ungewöhnlich. Da Aktien bereits Anfang Juni ein Tief ausgebildet haben, wird es allmählich Zeit, dass auch die Konjunkturindikatoren zumindest eine Bodenbildung erkennen lassen. Alles andere als eine Stabilisierung des in der Berichtswoche anstehenden ZEW-Index würde die zuletzt zu Aktienbullen konvertierten Anleger vermutlich zur Umkehr bewegen.

- Wochen-Quartals-Tangente

Die Kapitalmärkte starteten schwungvoll in die vergangene Handelswoche: Sowohl die Aktienmärkte als auch der Euro verbuchten einen deutlichen Wochengewinn, in Spanien und Italien stellten sich noch unter dem Eindruck der letzten EZB-Sitzung ansehnliche Renditerückgänge insbesondere im kurzlaufenden Bereich ein, während die sicheren Häfen deutscher und US-Staatsanleihen spürbare Kursverluste hinnehmen mussten. Auch der Ölpreis zog kräftig an. Zum Wochenausklang schien den Investoren jedoch etwas die Puste auszugehen. Noch ist nicht ausgemacht, ob die Anleger lediglich auf die Geldpolitik setzen, oder ob sich in dem abgelaufenen Handelsmuster nicht auch Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung der Weltwirtschaft spiegelt. Wir meinen letzteres, denn das ist die notwendige Bedingung dafür, dass sich die Kursgewinne auf der Aktienseite (S. 1) wie auch beim Euro (S. 4) fortsetzen können.

Dem gegenüber ist der europäische Rentenmarkt noch von einer fundamentalen Neubewertung weit entfernt. Hier überwiegt die Hoffnung auf die EZB, da noch einige v. a. politische Stolpersteine in den kommenden Wochen zu einer hohen Volatilität beitragen dürften. So muss die Troika bald entscheiden, ob Griechenland weitere Hilfsgelder bekommt. Insgesamt ist die Situation um Griechenland auch politisch festgefahren. Das Bundesverfassungsgericht wird erst am 12. September über die Rechtmäßigkeit des ESM urteilen, was ohnehin eine gewisse Hängepartie impliziert. Die in der Berichtswoche anstehenden BIP-Daten für Q2 werden auch nicht zur Erleichterung beitragen können (S. 6). Da bleibt fast nur die EZB übrig, die mit die in Aussicht gestellten Liquiditätshilfen zu einer Zinsuntergrenze für Bundesanleihen beiträgt. Die von uns erwarteten Kursverluste am deutschen Rentenmarkt im Jahresverlauf werden einerseits durch das größere deutsche Haftungsrisiko, andererseits aber auch von außen mit verursacht. Das Wachstum in den USA wird sich in Q3 wieder befestigen. Dies dürfte sich in den Frühindikatoren ebenso zeigen wie in einer Belebung am Arbeitsmarkt (S. 5). In China hat der jüngste Inflationsrückgang die Spekulationen auf weitere geldpolitische Stimuli befeuert. Von einer Belebung der beiden größten Volkswirtschaften profitiert Deutschland. Allerdings werden Bundesanleihen im Sog von US-Treasuries Kursverluste hinnehmen müssen.

Im Fokus

- Devisen: Euro kämpft gegen den Abwärtstrend

Die Chancen auf eine Bodenbildung des Euro-Dollar-Kurses wachsen. Neben einigen positiven Entwicklungen verbleiben aber erhebliche Risiken.

EZB-Präsident Draghi weckte Hoffnungen, als sich die EZB bereit erklärte, unter Auflagen – eine Beteiligung der Rettungsfonds EFSF/ESM – Staatsanleihen aus der Euro-Peripherie aufzukaufen. Der Euro-Dollar-Kurs kletterte zeitweise über 1,24. Mittlerweile macht sich am Devisenmarkt aber wieder Ernüchterung breit. War die Euro-Erholung einmal mehr nur ein Strohfeuer?

Selbst wenn unverzügliche Notenbankhilfen ausblieben, so besteht die klare Perspektive auf Anleihekäufe seitens der EZB und des Rettungsfonds. Eine ähnliche Strategie fährt übrigens die US-Notenbank: kein sofortiges neues Kaufprogramm, aber falls erforderlich wird die Federal Reserve zuschlagen. Zusätzliche Liquidität von beiden Notenbanken begünstigt im derzeitigen Umfeld den Euro gegenüber dem US-Dollar. Zum einen wird die Risikoneigung an den Märkten gefördert, zum anderen das Zahlungsausfallrisiko für Peripherieanleihen gemindert. Aus langfristiger Sicht ist eine Monetarisierung von Staatsschulden zwar negativ für eine Währung zu werten. Genau genommen zieht die EZB damit jedoch nur mit den Währungshütern aus den USA, Großbritannien oder Japan gleich.

Trotz schwieriger Konjunkturdaten aus der Euro-Peripherie gibt es fundamentale Hoffnungsschimmer. Die positive Entwicklung im Außenhandel in Spanien und Italien relativiert deren angeblich fehlende Wettbewerbsfähigkeit. Über die Reduktion der Leistungsbilanzdefizite hinaus sind aber vertrauensbildende Maßnahmen wichtig, die den Kapitalabzug aus diesen beiden Ländern beenden. Ob die zuletzt auf den Weg gebrachten Sparmaßnahmen in Italien und Spanien dafür ausreichen, wird sich zeigen. Der Weg zu einer Euro-Erholung bleibt daher wohl holprig, zumal auch aus Griechenland noch Störfeuer kommen könnte. Die insgesamt negative Stimmung gegenüber dem Euro kann als Kontraindikator gewertet werden. Die Spekulanten scheinen die Lust am Thema zu verlieren. Die Nettoverkaufspositionen gehen etwas zurück, wenngleich noch viel Potenzial für Eindeckungen besteht. Dies hat in der Vergangenheit häufig Erholungsphasen eingeleitet. Daher wachsen die Chancen für eine Stabilisierung des Euro. Möglicherweise blickt der Devisenmarkt im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfes mal wieder verstärkt auf die Probleme der USA. So könnte die „fiskale Klippe“ zum Jahreswechsel dem Euro-Dollar-Kurs noch einen Schub geben.

- USA: „Durchhänger“ im Frühjahr überwunden?

Wie immer zur Monatsmitte ist der Datenkalender in den USA gut gefüllt: Preisdaten, regionale Stimmungsbarometer, Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion, Baubeginne, Verbrauchervertrauen und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung.

Die nominale Lohn- und Gehaltssumme steigt seit dem Sommer 2011 mit einer zwischen 3 % und 4 % recht stetigen Vorjahresrate. Da die Beschäftigung schon Anfang 2011 starke Zuwächse verzeichnet hatte, wurde die Vorjahresrate auch durch die hohe Dynamik am Anfang dieses Jahres nicht nach oben getrieben. Allerdings wurde die für den Konsum positive Entwicklung der Nominaleinkommen zunächst von der hohen Inflation konterkariert. Real lagen die Zuwächse daher nur im Bereich von 1 % bis 2 %. Zuletzt hat sich die Situation insbesondere bei den Energiepreisen aber entspannt. Die Teuerungsrate ist erheblich gefallen – im Juli dürfte sie bei 1,5 % gelegen haben, verglichen mit fast 3 % zum Jahresanfang. Bei weitgehend stabiler Entwicklung der nominalen Einkommen hat dies zu einem spürbar höheren Realeinkommenswachstum geführt. Davon wird auch der Konsum profitieren, der im Juni real nur um 0,1 % höher war als im März. In nominaler Betrachtung wurden die Einzelhandelsumsätze im Juli allerdings von den niedrigeren Benzinpreisen gedämpft. Auch die geringere Zahl an verkauften Pkws spricht für einen eher schwachen Gesamtumsatz in diesem Monat. Ohne Pkws und Tankstellen dürften die Umsätze aber um gut ½ % gegenüber Vormonat zugelegt haben.

Das wichtigste Argument für die „Tauben“ im Offenmarktausschuss der Fed, die sich für eine neue Runde von Anleihekäufen stark machen, ist die nicht zufriedenstellende Entwicklung am Arbeitsmarkt. Auf der Inflationsseite sind Deflationsrisiken derzeit weit und breit nicht auszumachen – die Kernteuerung lag auf Basis des Verbraucherpreisindex im Juli wohl erneut bei rund 2¼ %. Nach der aktuellen Datenentwicklung am Arbeitsmarkt scheint sich das Fenster für eine neuerliche Lockerung der Geldpolitik wieder zu schließen. Im Juli wurden per Saldo in der Privatwirtschaft 172.000 neue Stellen geschaffen, so viel wie seit dem Februar nicht mehr. Dies liegt über dem Break-Even-Wert, ab dem die Arbeitslosigkeit sinkt, und scheint kein Ausreißer zu sein. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind im Juli wieder merklich gefallen. Zunächst sah es so aus, als wäre das nur die Folge fehlerhafter Saisonbereinigung im Zusammenhang mit den üblichen Werksferien in der Automobilindustrie am Anfang des Monats. Doch auch Ende des Monats pendelten die Erstanträge um die 365.000 und damit um das Niveau, das sie hatten, als die Beschäftigung um 250.000 pro Monat zulegte. Zunächst dürften sich die Erstanträge bei rund 365.000 stabilisieren. Insgesamt wird das Q3 am Arbeitsmarkt daher wohl eher an das bessere Q1 anknüpfen. Damit sollten auch die Argumente für eine neue Runde von Anleihekäufen durch die Fed an Zugkraft verlieren.

- Eurozone: Trübes zweites Halbjahr

Auch Italien findet wie Spanien keinen Ausweg aus der Rezession. 2013 muss ein weiterer Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) befürchtet werden. Das Wachstum in Deutschland dürfte im zweiten Quartal an Fahrt verloren haben. Die von EZB-Präsident Draghi angekündigten Bondkäufe sollten die ZEW-Erwartungen steigen lassen.

Die bisherigen BIP-Veröffentlichungen für das zweite Vierteljahr waren allesamt enttäuschend. Die stärksten Rückgänge verbuchten Großbritannien und Italien mit jeweils 0,7 % gegenüber dem Vorquartal, in Belgien betrug das Minus 0,6 % und in Spanien 0,4 %. Für Italien passen wir unsere Prognosen an. Das BIP dürfte in diesem Jahr um rund 2 % schrumpfen (bisher: -1,1 %). Aufgrund der sich fortsetzenden Konsolidierung der öffentlichen Haushalte und hoher Kapitalmarktzinsen kann auch 2013 noch nicht mit einem nachhaltigen Aufschwung gerechnet werden. Die gesamtwirtschaftliche Leistung dürfte im nächsten Jahr um weitere 0,5 % zurückgehen (bisher: +0,7 %)

In der Berichtswoche werden die Ergebnisse der beiden größten Staaten der Eurozone veröffentlicht: Während das BIP in Frankreich aufgrund eines schwachen Konsums und einer enttäuschenden Industrieproduktion bestenfalls stagnieren dürfte, wird das deutsche Wachstum mit schätzungsweise 0,2 % verhalten positiv ausfallen. Sowohl die Industrie als auch der Groß- und Einzel-handel haben mehr oder weniger stagniert. Impulse dürften vom Außenhandel und von den Bauinvestitionen ausgegangen sein, die zu Jahresbeginn unter den schwierigen Witterungsverhältnissen gelitten hatten.

Auch im zweiten Halbjahr wird die europäische Konjunktur wenig erfreulich verlaufen. Die französische Volkswirtschaft nimmt auch im dritten Quartal keine Fahrt auf und sinkende Frühindikatoren sowie schrumpfende Aufträge aus der Eurozone haben gezeigt, dass die Verschuldungskrise des Währungsraums auch Deutschland nicht unbeeinflusst lässt. Die Wachstumsdynamik dürfte aber gegen Ende des Jahres wieder zunehmen. Hoffnungsträger bleiben die Schwellenländer, die für Deutschland besonders wichtig sind. Allein die vier BRIC-Staaten haben einen Anteil von knapp 12 % an den Gesamtexporten. Steigende Umsätze erwirtschaften die deutschen Unternehmen in den USA, weiterhin mit einem Ausfuhranteil von 7,6 % die zweitwichtigste Exportdestination. Die gesamten Auslandsaufträge aus dem Nicht EWU-Bereich haben seit Jahresbeginn zugenommen. Trotzdem kann im dritten Quartal nur mit einer Stagnation der Wirtschaftleistung gerechnet werden. Sollten die BIP-Zahlen für Q2 enttäuschen, steigt die Wahrscheinlichkeit einer leichten Anpassung unserer Deutschlandprognose von 1,2 % (2012) und 1,7 % (2013) nach unten.

Helaba Kapitalmarktszenarien

Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ gewählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 65 %) kann die Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Einflussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen.

Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren.

In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (5 %) kann die Weltwirtschaft an das überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Ausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturreformen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste.

Im negativen Szenario „Sisyphus“ (30 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anleihen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu.

Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle

In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 65 %) kann die Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt wird sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder etwas stärker expandieren.

Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrige Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie Kaufprogrammen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanzmarktstabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer extremen Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrahmen Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,2 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,5 %.

Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank politischer Fortschritte in den Hintergrund gedrängt. Die Konjunktur in der Eurozone fasst wieder Tritt, der Wachstumsvorsprung der USA schmilzt. Die US-Geldpolitik bleibt sehr expansiv, selbst weitergehende Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,20 bis 1,40 bewegen.

Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindikatoren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu Umschichtungen zugunsten von Aktien führen. Auch die günstige Bewertung spricht mittelfristig für Dividendentitel, zumal die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte daher bis Jahresende die Marke von 7.000 Punkten wieder überschreiten.
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