Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 379087

Landesbank Hessen-Thüringen Neue Mainzer Straße 52-58 60311 Frankfurt am Main, Deutschland http://www.helaba.de
Ansprechpartner:in Herr Dr. Stefan Mitropoulos +49 69 91324619
Logo der Firma Landesbank Hessen-Thüringen
Landesbank Hessen-Thüringen

Wochenausblick "Partylaune"

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
.
Die Woche im Überblick

Chart der Woche


Das 4. Quartal war schlecht. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im Quartalsvergleich um 0,3 % gesunken sein. Ursache war vor allem der starke Rückgang der Industrieproduktion von schätzungsweise 2,5 %. Aufgrund der zuletzt schwachen Exportentwicklung hat der Außenhandel einen negativen Wachstumsbeitrag geliefert. Auch eine Trendwende bei den Ausrüstungsinvestitionen hat es in Q4 vermutlich noch nicht gegeben, da die Inlandsaufträge für die Hersteller dieser Produkte sowie deren Produktion gesunken sind. Die in der Kalenderwoche zur Veröffentlichung anstehende BIP-Jahresrate 2012 dürfte mit kalenderbereinigt 0,9 % nahe an der Helaba-Prognose von 1 % liegen. Auch wenn das Jahr 2012 wirtschaftlich eher betrüblich ausgelaufen ist, mehren sich doch die Signale für eine baldige konjunkturelle Besserung. Die Frühindikatoren markieren eine Trendwende, so dass das von uns für dieses Jahr erwartete Wachstum von 1,2 % weiterhin realistisch ist.

Wochen-Quartals-Tangente

Alles wie gehabt. Die ersten Notenbanksitzungen von EZB und BoE sind ohne größere Maßnahmen geblieben. Zinssenkungen waren für den Jahresauftakt (noch) nicht erwartet worden. Allerdings sorgte EZB-Präsident Mario Draghi für eine kleine Überraschung. Er schloss sich in seinem Wirtschaftsausblick für den Euroraum den jüngsten positiven Meinungen an. Sogar bis hin zum sonst eher kritischen ifo-Institut gibt es derzeit nur Konjunkturprognosen, die von einer Besserung des europäischen Wirtschaftsumfeldes ausgehen. Noch im Dezember bildete die EZB in ihrem Wirtschaftsausblick die Speerspitze unter den Pessimisten. Damit entfachte sie temporär eine Zinssenkungsfantasie, die nun von den Marktteilnehmern herausgenommen worden ist. Die Reaktion der Assetklassen war mustergültig: Der Euro profitierte gegenüber dem US-Dollar, deutsche Anleihen gerieten unter Druck und die Aktienmärkte profitierten - wenn auch nur kurzfristig. Auf Wochensicht verbleibt beim deutschen Leitindex ein leichtes Minus von 0,6 %.

Die Aktienmärkte (S. 5) haben den konjunkturellen Aufschwung bereits im letzten Jahr zu einem großen Teil vorweggenommen. Die jüngsten Konjunkturdaten rechtfertigen dies. In der Berichtswoche dürfte sich dieses Bild fortsetzen: Die Daten aus China (S. 7) sollten belegen, dass sich der Aufschwung dort verbreitert und festigt. Die geld- und fiskalpolitischen Stimuli des vergangenen Jahres zeigen ihre Wirkung sowohl auf der Wachstums- als auch auf der Inflationsseite. In den USA (S. 6) zeichnet sich nicht nur eine Umschiffung des fiskalischen Kliffs ab, die Daten eröffnen sogar ein gewisses Aufwärtspotenzial für unsere BIP-Prognose. Und Deutschland? Die BIPKontraktion im Schlussquartal (S. 1) wird kaum dazu dienen, einen neuen Pessimismusschub an den Kapitalmärkten auszulösen. Dies sollte der untere konjunkturelle Wendepunkt sein.

Wäre das nicht Anlass, die Rally des vergangenen Jahres linear fortzuschreiben? Wir meinen nein. So könnte u.a. die Politik der Notenbanken die Kauflaune bremsen. Bekanntlich ist es die Aufgabe einer Notenbank, die Bowle wegzuräumen, bevor die Party richtig in Gang kommt. Die Fed hat die Marktteilnehmer und vermutlich die Fiskalpolitik zum Jahreswechsel daran erinnert. Ende Februar muss eine Lösung im US-Haushaltsstreit gefunden werden. Falls sich die Politik auf keine Sparbeschlüsse einigt - was nicht unser Basisszenario ist - könnte sich die Fed als Spielverderber erweisen. Das wäre dann negativ für Aktien, Renten und den Euro.

Im Fokus

Aktien: Kurzfristig überhitzt


Die zuletzt deutlich offensivere Positionierung der Investoren zahlt sich bislang aus. Aktien haben den Schwung der letzten Monate mit ins neue Jahr genommen. Dennoch sollte die bisherige Kursdynamik nicht einfach fortgeschrieben werden. Vielmehr spricht die inzwischen wieder sehr ausgeprägte Gelassenheit der Anleger für Rücksetzer.

Der Start ins neue Börsenjahr ist aus Sicht der Aktienanleger geglückt. Die meisten der international führenden Indizes weisen gegenüber dem Jahresultimo ein Kursplus auf. Marktpsychologisch ist die Entwicklung zu Beginn eines Jahres von besonderer Bedeutung. So wird dem sogenannten 5-Tage-Indikator insbesondere an der US-Leitbörse eine hohe Aufmerksamkeit zuteil. Immerhin konnte der S&P 500 seit 1950 in 81 % der Fälle einen Jahresgewinn verbuchen, wenn die ersten fünf Handelstage - wie in diesem Jahr - insgesamt mit einem Kursplus endeten. Trotz positiver Aussichten für das Gesamtjahr sollte die Kursdynamik der vergangenen Wochen aber nicht einfach fortgeschrieben werden. Schließlich ist mit den Notierungen inzwischen auch die Erwartungshaltung der Anleger gestiegen, so dass es künftig weniger leicht fallen dürfte, diese zu übertreffen. Das positive Überraschungsmomentum der US-Konjunkturdaten lässt gegenwärtig bereits etwas nach.

In den kommenden Wochen wird sich das Augenmerk der Anleger aber auch auf die Zwischenergebnisse der Unternehmen richten. In den USA hat Alcoa bereits den Startschuss zur Berichtssaison für das vierte Quartal gegeben. In der kommenden Woche werden dann voraussichtlich 40, in der Folgewoche 90 Unternehmen aus dem S&P 500 nachlegen. Ob die ohnehin robusten Notierungen an der Wall Street dadurch neuen Auftrieb erhalten, ist jedoch fraglich. So nehmen Aktien getreu der alten Börsenweisheit "buy the rumour, sell the fact" in der Regel sowohl positive als auch negative Unternehmensberichte vorweg. Daher steigen bzw. fallen die Notierungen bereits im Vorfeld der Veröffentlichung. Während der Berichtssaison bleiben die Kursausschläge dagegen meist überschaubar. Seit dem Ende der Berichterstattung über das dritte Quartal konnte der S&P 500 gut 6 % zulegen. Damit dürften bereits relativ ordentliche Ergebnisse für das vierte Quartal 2012 vorweggenommen worden sein.

Dies zeigt sich auch daran, dass sich in den USA der Pessimismus - gemessen an der impliziten Aktienvolatilität - inzwischen nahezu verflüchtigt hat. Immerhin hat der VIX mit einem Wert von unter 14 % zuletzt ein Niveau erreicht, das im laufenden Haussezyklus häufig Vorbote einer kurzfristigen Korrekturbewegung war. Für bislang noch unterinvestierte Anleger besteht somit die berechtigte Hoffnung auf günstigere Einstiegsgelegenheiten in den kommenden Wochen.

USA: Von Damoklesschwertern und Achillesfersen

Nachdem die drohende drastische Straffung der Fiskalpolitik zum Jahresbeginn durch einen Kompromiss deutlich entschärft worden ist, sind die ewigen Schwarzseher etwas orientierungslos. Zwar besteht noch die Hoffnung, dass die Ausgabenkürzungen des so genannten "sequester" im März doch in vollem Umfang kommen und die Konjunktur belasten oder dass die Politiker ungeschickt genug sind, durch das Erreichen der Schuldenobergrenze tatsächlich eine Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung heraufzubeschwören. Dies sind allerdings Szenarien mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit. Ansonsten fällt es derzeit schwer, irgendwelche Stolperfallen auszumachen. Der Arbeitsmarkt läuft, die Erholung im Wohnungsbau nimmt Fahrt auf, die Investitionsschwäche scheint vorbei und selbst die Weltkonjunktur droht sich zu stabilisieren. Aus welcher Ecke könnten also die nächsten Horrorgeschichten kommen?

In der Berichtswoche stehen neben Daten zum Wohnungsbau vor allem Indikatoren zum privaten Konsum und zur Industrie an. Könnte der lange als "Achillesferse" der US-Wirtschaft bezeichnete Konsument die Expansion abwürgen? Oder ist ein Einbruch im Industriezyklus zu erwarten? Entgegen der teilweise schon fast religiösen Überzeugung der Pessimisten hat der Konsum in den USA seit dem Ende der Rezession nicht stagniert, sondern ist real im Schnitt um etwa 2 % pro Jahr gestiegen. Im Dezember dürften die nominalen Einzelhandelsumsätze von niedrigeren Benzinpreisen und einer leichten Korrektur beim Pkw-Absatz belastet worden sein. Wir rechnen aber mit einem Plus von 0,1 bis 0,2 %. Im Q4 insgesamt hat der reale Konsum wohl um annualisiert fast 21/2 % zugelegt. Auch wenn die angehobenen Rentenbeiträge die verfügbaren Einkommen im Januar dämpfen werden, sollte dies nur eine temporäre Delle beim Konsum nach sich ziehen.

Der fiskalpolitische Unfall ist ausgeblieben. Die politische Unsicherheit nimmt ab. China hat seinen zyklischen Tiefpunkt hinter sich. Der Euro hat überlebt und die konjunkturelle Lage in der Eurozone dürfte sich in den kommenden Monaten verbessern. Die Investitionsnachfrage in den USA zieht nach einer Delle im Q3 wieder an. Vor diesem Hintergrund wird sich auch der globale Industriezyklus 2013 beleben. Die regionalen Stimmungsbarometer im Verarbeitenden Gewerbe sollten daher auf einem Aufwärtstrend bleiben. In diesem Sektor ist die Produktion im Dezember wohl um 0,5 % gestiegen. Allerdings dürfte die vergleichsweise milde Witterung den Versorger-Output gedrückt haben, so dass für die Industrie insgesamt nur ein Anstieg von 0,3 % gegenüber Vormonat zu Buche stehen dürfte. Die Produktion im Bergbau boomt schon seit längerem. Insgesamt scheint die Industrie auf einen Wachstumskurs einzuschwenken. Auch aus diesem Teil der US-Wirtschaft kommen also eher positive Zeichen. Die Tatsache, dass das Protokoll einer FOMC-Sitzung, auf der zeitlich unbegrenzte Käufe von Staatsanleihen im Umfang von monatlich 45 Mrd. Dollar - zusätzlich zum bestehenden Kaufprogramm von Hypothekenanleihen (40 Mrd. Dollar pro Monat) - beschlossen wurden, nun als Signal für eine baldige Wende in der Geldpolitik herangezogen wird, zeigt, wie dünn die Argumente der Pessimisten geworden sind. Die Frage ist nur, ob das letztlich ein gutes Zeichen ist, oder ob der Expansion nur aus einer Richtung Gefahr droht, die derzeit noch kein Beobachter auf dem Radarschirm hat...

China: Versöhnlicher Jahresausklang

Die Veröffentlichung der chinesischen Wachstumszahlen des vierten Quartals 2012 sorgt in der kommenden Woche für Aufmerksamkeit. Die moderate Erholung dürfte sich auch in den letzten drei Monaten des Jahres fortgesetzt haben, sodass die durchschnittliche Wachstumsrate wie in den Vorjahren über dem Zielwert der Regierung liegen wird.

Als eines der ersten Länder weltweit veröffentlicht China bereits am Ende der nächsten Woche die Wachstumszahlen für das vierte Quartal 2012. Nach einem schwachen Jahresauftakt mit einer Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von lediglich 1,5 % im Quartalsvergleich konnte die chinesische Wirtschaft im Jahresverlauf wieder eine höhere Dynamik erreichen. Die vorangegangene geldpolitische Lockerung und die wirtschafts- und fiskalpolitischen Stimuli dürften in den Monaten Oktober bis Dezember für eine weitere Befestigung gesorgt haben. So hat die Industrieproduktion augenscheinlich ihre Trendwende vollzogen, und auch die Zuwachsrate der Anlageinvestitionen entfernt sich weiter von ihren Tiefstständen. Als jüngste realwirtschaftliche Veröffentlichung überraschten darüber hinaus auch die Exporte auf der Oberseite. Erfreulich ist hier vor allem die Entwicklung der Handelsbeziehungen mit Europa. Nach sechs Monaten mit negativen Wachstumsraten konnte im Dezember endlich wieder ein Plus generiert werden. Wir positionieren uns mit unserer Wachstumsprognose für das vierte Quartal von +2,3 % Vq. leicht oberhalb der Konsensschätzung. Insgesamt dürfte 2012 eine durchschnittliche BIP-Wachstumsrate von 7,8 % zu Buche stehen - ein durchaus versöhnliches Jahresergebnis angesichts teilweise sehr pessimistischer Stimmen, die Mitte 2012 einen Rutsch der Wachstumsrate unter die Zielvorgabe der Regierung (+7,5 % Vj.) prophezeit hatten.

Auch die wirtschaftlichen Vorzeichen für das Jahr 2013 haben sich zuletzt aufgehellt. An erster Stelle sind die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) der Industrie zu nennen: Nach dem offiziellen, vom chinesischen Statistikamt ermittelten PMI ist inzwischen auch der HSBC-PMI über die Expansionsschwelle von 50 Punkten gestiegen und impliziert damit erstmals seit einem Jahr wieder Wachstum im Verarbeitenden Gewerbe. Ebenfalls freundliche Indikationen liefert der OECDFrühindikator. Die BIP-Wachstumsrate dürfte im laufenden Jahr daher etwas höher ausfallen (Helaba- Prognose: +8,4 % Vj.). Eine Rückkehr zu zweistelligen Werten halten wir indes in naher Zukunft für wenig wahrscheinlich, zumal auch Äußerungen vonseiten der Regierung und zentraler Wirtschaftsgremien einen eher moderaten Unterton aufweisen. So wurde im Dezember auf der zentralen Wirtschaftskonferenz, die traditionell erste Leitlinien für das kommende Jahr festlegt, nicht wie in den Jahren zuvor von "dauerhaftem und relativ schnellem Wachstum" gesprochen, sondern von einer "stabilen, gesunden und nachhaltigen Entwicklung" der Wirtschaft. Umfassende konjunkturelle Stützungsmaßnahmen sind unseres Erachtens daher ebenso wenig zu erwarten wie eine übereilte Umsetzung notwendiger Wirtschafts- und Sozialreformen. Vielmehr sollten sich die "umsichtige" geldpolitische Ausrichtung und die proaktive Fiskalpolitik 2013 fortsetzen.

Helaba Kapitalmarktszenarien

In unserem Kapitalmarktausblick 2013 haben wir unsere Szenarien mit Beatles Songs unterlegt. Im Hauptszenario "With a Little Help from My Friends" (Eintrittswahrscheinlichkeit: 75 %) gelingt die von der Geld- und Finanzpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Die zum Teil kräftigen Zinssenkungen in den Schwellenländern setzen dort den Investitionszyklus in Gang. Gleichzeitig haben die Notenbanken der Industrieländer mit ihren unkonventionellen Maßnahmen - allen voran den Anleihekäufen - zu einer Stabilisierung der Finanzmärkte und zu einer Rückkehr des Vertrauens beigetragen. Das Auseinanderbrechen des Eurosystems bzw. ein Kollaps des globalen Finanzsystems ist unwahrscheinlicher geworden.

2013 werden insbesondere die EZB und die Fed in ihren Bemühungen nicht nachlassen und die Rentenmärkte mit weiteren Anleihekäufen verzerren. Dies sorgt zusammen mit einer Belebung der Weltwirtschaft für nachlassende Risikoprämien. Insgesamt zeichnet sich für das Jahr 2013 angeführt von China und Brasilien ein klassischer Aufschwung ab. Das globale BIP-Wachstum dürfte moderat von knapp 3 % (2012) auf 3,3 % ansteigen. Der Risikoappetit der Anleger wird 2013 zunehmen. So dürften sich Aktien als attraktivste Anlageklasse erweisen, während Bundesanleihen die Gunst der Anleger verlieren. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen befördern die Gemeinschaftswährung.

In unserem negativen Szenario "Yesterday" (15 %) springt der Investitionszyklus nicht an. Zu sehr sind Unternehmen über die hohe Staatsverschuldung verunsichert und scheuen sich, Risiken einzugehen. Die Notenbanken scheitern in ihren Bemühungen, die Risikoprämien nachhaltig zu drücken. Die Fehler der Vergangenheit lassen sich doch nicht einfach ganz wegmonetisieren. Folglich kommt die Weltwirtschaft nicht in Schwung. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Geopolitische Risiken könnten zudem die Konjunktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anleihen mit höchster Bonität profitieren, während die Aktienmärkte unter Druck geraten.

In unserem positiven Szenario "Here Comes the Sun" (10 %) schießen die Notenbanken übers Ziel hinaus: Der von der Geldpolitik weit geöffnete Kreditkanal sorgt dafür, dass der globale Investitionszyklus rasch an Breite und Tiefe gewinnt. Die üppige Liquiditätsausstattung befeuert nicht nur die Kapitalmärkte, sondern treibt sukzessive auch die Teuerung in der Realwirtschaft. Im Euroraum wird die Krise damit schneller als erwartet überwunden, zumal weitere Konsolidierungsschritte in die Zukunft verschoben werden. Aktien und auch der Euro strahlen heller denn je, während deutsche Renten im Dunkeln bleiben.

Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle

In unserem Hauptszenario "With a Little Help from My Friends" gelingt 2013 die von der Geld- und Fiskalpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Angeführt von China und Brasilien zeichnet sich für 2013 ein klassischer globaler Aufschwung ab: Der einsetzende Lagerzyklus führt zur Belebung der Industriekonjunktur. Die expansive Geldpolitik befördert den globalen Investitionszyklus, so dass das globale BIP-Wachstum moderat von knapp 3 % (2012) auf 3,3 % zulegen dürfte. In den USA nimmt der konjunkturelle Gegenwind von der Fiskalpolitik zwar zu, dennoch sollte ein BIP-Wachstum von rund 2 % realisiert werden. Im Gegensatz zu den USA ist das konjunkturbereinigte Defizit in der Eurozone bereits 2012 kräftig zurückgeführt worden, so dass die Sparpolitik nun weniger restriktiv wirkt. Für die gesamte Eurozone ergibt sich nach einer Schrumpfung von 0,4 % im zurückliegenden Jahr endlich wieder etwas Wachstum in Höhe von 0,4 % 2013. Die Wirtschaft in Deutschland wird vom niedrigen Ausgangsniveau zum Jahreswech-sel 2013wieder stärker expandieren.

Inflation: Vor dem Hintergrund des insgesamt moderaten Wachstumsausblicks bleiben die Inflationsrisiken verhalten. Zwar baut sich in den Schwellenländern ein gewisser Druck auf, der jedoch durch die Entwicklung in den Industrieländern mehr als ausgeglichen wird. Global werden die Verbraucherpreise 2013 nicht stärker zulegen als im Vorjahr. Die Inflation in der Eurozone dürfte auf 2,2 % zurückgehen und damit in etwa dem Ziel der EZB von rund 2 % entsprechen. In den USA wird sich die Teuerung auf 1,7 % verlangsamen.

Rentenmärkte: Der geringe Inflationsdruck erlaubt es den Notenbanken, ihre Geldpolitik fortzusetzen. Die EZB wird den Leitzins bei 0,75 % festzurren und sich auf das Aufkaufprogramm von Staatsanleihen konzentrieren: Die Risikoaufschläge bei Staatsanleihen in den europäischen Krisenländern sinken im Jahresverlauf, bleiben aber von Rückschlägen begleitet. Die Luft für Bundesanleihen wird dünner. Bei einer zu erwartenden Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer rückläufigen Nachfrage nach vermeintlich sicheren, aber extrem teuren deutschen Staatsanleihen zu rechnen. Der Konjunkturpessimismus nimmt ebenso ab wie der Rückenwind vom US-Rentenmarkt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen wird 2013 in Deutschland zwischen 1,3 % und 2,3 % schwanken, in den USA zwischen 1,5 % und 2,5 %.

Euro: Die EZB nimmt mit ihrer Geldpolitik Unsicherheit aus dem Markt und reduziert die Angst vor dem Währungszerfall. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen stützen die Gemeinschaftswährung. Auch wird sich im Jahresverlauf der Wachstumsvorsprung der USA gegenüber der Eurozone verringern, da letztere ihre Rezession überwindet. Die sehr expansive Geldpolitik der Fed in Form von Wertpapierkaufprogrammen sollte sich negativ auf den US-Dollar auswirken, zumal die Notenbank ihre quantitativen Maßnahmen womöglich noch ausweitet. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte sich 2013 im Bereich von 1,25 bis 1,40 bewegen.

Aktienmärkte: Aktien haben mit ihrem Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2012 zwar bereits einen Teil der zuvor massiven Unterbewertung abgebaut. Gemessen an der eigenen Historie wie auch im Vergleich zu den gängigen Anlagealternativen erscheinen gerade deutsche und europäische Dividendentitel noch immer günstig. Zudem dürften die negativen Gewinnrevisionen ihren Höhepunkt erreicht haben. Mit einer Wende der konjunkturellen Frühindikatoren hellen sich auch die Ertragsperspektiven der Unternehmen wieder auf. Zwar spricht die verhaltene Wachstumsdynamik lediglich für einen Anstieg der Nettoergebnisse im einstelligen Bereich. In Verbindung mit einer moderaten Bewertungsexpansion dürfte dies aber für ansehnliche Kurszuwächse ausreichen. Neben fundamentalen Gründen spricht auch der weiter vorherrschende Anlagenotstand für steigende Notierungen. So haben sich die Aktienquoten in den Portfolios privater und institutioneller Anleger bislang lediglich auf dem Durchschnittsniveau der letzten zehn Jahre eingependelt. Hier besteht somit Nachholpotenzial. Der DAX dürfte in diesem Umfeld die zyklischen Höchststände aus den Jahren 2000 und 2007 in Angriff nehmen (Spanne 2013: 6.800 bis 8.200 Punkte).

Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.