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Wochenausblick vom 11.05.2012: Euro-Poker

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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1 Die Woche im Überblick
- Chart der Woche
- Wochen-Quartals-Tangente
- Finanzmarktkalender KW 20 mit Prognosen
2 Im Fokus
- Devisen: Sicherer Anlagehafen Pfund Sterling?
- Aktien: Übertriebener Pessimismus
- USA: Konjunktur läuft - auch ohne Impulse vom Bau
3 Charttechnik
4 Helaba Kapitalmarktszenarien
5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle

Die Woche im Überblick

- Chart der Woche

Nachdem sich in Griechenland die konservative „Neue Demokratie“ und das Linksbündnis Syriza an der Regierungsbildung versucht haben, ist nun die sozialistische PASOK unter Führung des bisherigen Finanzminister Venizelos an der Reihe. Noch erscheint eine Mehrparteienkoalition nicht ausgeschlossen. Die politische Unsicherheit in Griechenland, zusammen mit der ökonomischen Unsicherheit in Spanien, trieb jedoch die Risikoscheu an den Kapitalmärkten nach oben: Aktien erlitten kräftige Kursverluste, während die Verzinsung am deutschen Rentenmarkt historische Rekordtiefs erzielte. Der Euro geriet ebenso in den Strudel der Staatsschuldenkrise; Rohstoffpreise und Gold sackten ab. Wir haben unsere Prognosen für den Ölpreis und den Goldpreis gesenkt.

- Wochen-Quartals-Tangente

Griechenland muss eine stabile Regierung bilden, um bis Juni die geforderten Einsparungen von rund 11 Mrd. € für 2013 und 2014 zu beschließen. Ansonsten dürfte die Troika die nächste Kredittranche für Griechenland nicht freigeben. Sparmaßnahmen in dieser Höhe sind aber angesichts der fragilen politischen Konstellation nach den Wahlen schwer durchsetzbar. Wie soll nun die internationale Gemeinschaft darauf reagieren? Die Troika wird von ihren Forderungen nicht abrücken können, da sie sonst die Austeritätsprogramme in anderen Ländern gefährdet. Somit könnte sie – sollte sich bis Juni keine Lösung abzeichnen – das Funding für Griechenland zunächst stoppen. Der EZB könnte dies auffangen, indem sie griechische Banken als „Lender of last Resort“ stützt. So würde zumindest der Zusammenbruch des Bankensystems vermieden.

Nun sind die Griechen am Zuge: Es ist durchaus noch vorstellbar, dass in letzter Minute die Vernunft siegt und eine politische Einigung erzielt wird. Schließlich hat sich eine breite Mehrheit der Bevölkerung für den Verbleib im Euroraum ausgesprochen. So hat sich das Blatt zu Gunsten des europäischen Krisenmanagements gedreht: Die Brandmauern sind bald gezogen. Die übrigen Euroländer rücken von Griechenland ab und betonen stets den Sonderfall. Damit sind die Auswirkungen einer griechischen Staatspleite u.E. begrenzt. Ein griechischer Austritt aus dem Euroraum hätte eine abschreckende und somit disziplinierende Wirkung. Die europäische Gemeinschaft würde stärker zusammenrücken, um den Euro zu verteidigen. Wir gehen aber davon aus, dass Griechenland im Euroraum bleiben will und dies mit Hilfe einer Mehrparteien-Regierung gelingen kann. Gleichzeitig erarbeitet die Staatengemeinschaft einen Wachstumspakt, der den Fiskalpakt ergänzen wird. So kann man Ländern wie Spanien, Portugal und vermutlich auch Griechenland entgegen kommen. Zugleich dürften die Defizitziele in irgendeiner Form aufgeweicht werden. An den Kapitalmärkten sollte dies für Erleichterung sorgen, was steigende Aktiennotierungen und eine Stärkung des Euro sowie Kursverluste für deutsche Renten impliziert. Sollte jedoch die hohe Unsicherheit und damit die Periode hoher Risikoaufschläge länger anhalten als von uns erwartet und es zu einer Unterbrechung der Zahlungen an Griechenland kommen, hätte dies Prognoserevisionen zur Folge – zumal die EZB dann wieder aktiv werden würde.

Im Fokus

- Devisen: Sicherer Anlagehafen Pfund Sterling?

Das Britische Pfund wertet seit Jahresbeginn spürbar auf. Die Probleme Großbritanniens sprechen aber dagegen, dass sich dieser Trend länger fortsetzt.
Die politischen Unsicherheiten insbesondere wegen Griechenland sowie die Probleme Spaniens schwächen den Euro. Am Devisenmarkt sind die klassischen sicheren Häfen wie der US-Dollar und der Japanische Yen gefragt – dank SNB-Intervention spielt der Schweizer Franken diese Rolle nicht mehr. Der große Gewinner unter den wichtigsten Währungen 2012 ist jedoch bislang das Britische Pfund. Während der globalen Finanzkrise 2008/09 wertete die britische Währung in Phasen wachsender Risikoaversion an den Märkten zumeist ab, auch gegenüber dem Euro. Im Zuge der europäischen Schuldenkrise änderte sich das Bild etwas, insgesamt gehört das Pfund aber noch zu den schwächeren Devisen. Wird das Pfund Sterling nun zum neuen Schweizer Franken?

In Großbritannien schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt zuletzt zwei Quartale in Folge, d.h. das Land befindet sich in einer technischen Rezession. Die BIP-Zahlen sollten angesichts anderer widersprüchlicher Daten mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden. Das laufende Quartal wird durch einen zusätzlichen Feiertag belastet. Unabhängig von diesen statistischen Sondereffekten ist die konjunkturelle Lage schwierig. Zuletzt trübten sich einige Stimmungsindikatoren wieder ein. Wirtschaftlich läuft es also kaum besser als in der Eurozone. Die Leistungsbilanz 2011 wies mit knapp 2 % am BIP einen Fehlbetrag auf. Die britische Regierung versucht zwar kräftig zu sparen. Dennoch lag das Haushaltsdefizit im Fiskaljahr 2011/12 bei 8,3 % am BIP, die Staatsverschuldung über 80 %. Auch scheint der politische Rückenwind für Austeritätspolitik zu schwinden, siehe Kommunalwahlergebnisse. Die britische Inflation lag im März mit 3,5 % deutlich über der Rate in der Eurozone. Bei einem Leitzins von 0,5 % und sehr niedrigen Kapitalmarktrenditen ist damit die reale Verzinsung negativ. Die Bank of England (BoE) unternahm umfangreiche quantitative Maßnahmen – selbst wenn sie ihr Wertpapierkaufprogramm zunächst auslaufen lässt. Ökonomisch spricht daher wenig für das Pfund als sicherer Anlagehafen, andere Währungen erfüllen diese Kriterien besser. Die Anleger sehen dies vor dem Hintergrund der Euro-Krise derzeit jedoch anders, so dass unsere Prognose angepasst werden muss. Eine Wiederaufnahme der BoE-Käufe in den nächsten Monaten ist keineswegs unwahrscheinlich und würde ihre Bilanzsumme ausweiten. Die derzeitige Pfund-Stärke wird damit wohl endlich sein. Der Euro-Pfund-Kurs dürfte im zweiten Halbjahr wieder auf 0,85 und darüber hinaus ansteigen.

- Aktien: Übertriebener Pessimismus

Angesichts politischer Unsicherheiten im Euroraum meiden Anleger derzeit Risikoanlagen. Der inzwischen ausgeprägte Pessimismus dürfte im Sinne der Kontraindikation ebenso wie die günstige Bewertung mittelfristig neuen Spielraum für steigende Aktienkurse eröffnen.

Die Stimmung vor allem europäischer Anleger hat sich deutlich eingetrübt. Durchwachsene Konjunkturdaten rufen überwunden geglaubte Wachstumsängste wieder auf den Plan. Zudem herrscht nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland große Verunsicherung hinsichtlich des künftigen politischen Kurses im Euroraum. So hat der bisherige Überflieger DAX mittlerweile rund die Hälfte der zwischenzeitlich erzielten Jahresperformance wieder eingebüßt. Die Kursbarometer der europäischen Nachbarn weisen gegenüber dem Ultimo sogar zumeist Verluste aus. Dagegen bewegen sich US-Blue Chips bislang noch relativ nah am bisherigen Jahreshoch. Positive Kurssignale kommen zudem aus China. Der CSI 300 hat inzwischen den Abwärtstrend des vergangenen Jahres gebrochen und entwickelt relative Stärke. Gerade für die exportlastige deutsche Wirtschaft und damit für den DAX ist dies positiv zu werten. Mit den Auftragseingängen und der Industrieproduktion bestätigen inzwischen auch „harte Daten“, dass Deutschland das Konjunkturtief hinter sich gelassen hat. Allerdings gestaltet sich die Überwindung der Talsohle im Euroraum mühsamer als erwartet. Mit den jüngsten Kurskorrekturen haben Aktien diesem Umstand u.E. allerdings Rechnung getragen. Die Bewertung deutscher und europäischer Dividendentitel ist wieder sehr niedrig. Dies ist Ausdruck einer erhöhten Gewinnskepsis. Indessen lagen die Zwischenergebnisse der DAX- bzw. der EURO STOXX 50-Unternehmen bislang über den Schätzungen. Zudem ist der negative Revisionstrend des vergangenen Jahres inzwischen gebrochen. Bei wieder nachlassenden Wachstumsunsicherheiten besteht somit bei Aktien Raum für eine Bewertungsexpansion.

Kurzfristig dominiert jedoch der Sicherheitsgedanke die Anlageentscheidungen. Risikoanlagen werden gemieden. Die implizite Aktienmarktvolatilität ist wieder in den Krisenbereich vorgedrungen. Neben fundamentalen Aspekten führen viele Marktteilnehmer auch das typische Saisonmuster als Verkaufsargument an. Immerhin war in den Sommermonaten häufig wenig bei Aktien zu holen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass sich in US-Wahljahren das übliche Muster meist umkehrte: In den sechs Monaten vor der Wahl (Mai bis Oktober) liefen Aktien besser als in den sechs Monaten nach der Wahl (November bis April). Dies spricht genauso wie die inzwischen bereits weit vorangeschrittene Korrektur bei Euro-Titeln gegen die „Sell in May-Strategie“. Vielmehr dürfte der inzwischen ausgeprägte Pessimismus im Sinne der Kontraindikation ebenso wie die günstige Bewertung mittelfristig neuen Spielraum für steigende Aktienkurse eröffnen.

- USA: Konjunktur läuft – auch ohne Impulse vom Bau

Nach der Flaute in der Vorwoche platzt der Datenkalender in der – in Deutschland – durch den Feiertag verkürzten Berichtswoche aus den Nähten. Neben den Verbraucherpreisen, den regionalen Stimmungsbarometern, den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion stehen auch die Baubeginne auf dem Programm. Kommt der Bau endlich in Schwung?

Der private Konsum in den USA hat die Pessimisten enttäuscht! Seit dem Ende der Rezession Mitte 2009 legte er inflationsbereinigt trotz der eher schleppenden Erholung am Arbeitsmarkt im Schnitt mit einer Jahresrate von 2¼ % zu. Dies ist zwar rund ein Prozentpunkt weniger als in den Jahren vor der Finanzkrise, aber wohl kaum die Katastrophe, die viele in einem Umfeld von Schuldenabbau, knappem Kreditangebot, steigenden Energiepreisen und hoher Arbeitslosigkeit erwarteten. Zwar hat die Fiskalpolitik den Konsum temporär gestützt. Niedrigere Steuern und Abgaben sowie höhere Transfers liefern jedoch schon seit längerem keine positiven Impulse mehr. Im Gegenteil, durch das graduelle Auslaufen des Konjunkturpakets von 2009 und die Sparanstrengungen der untergeordneten Gebietskörperschaften bremst der Staatssektor die Konjunktur bereits seit einiger Zeit. Im April dürften die Einzelhandelsumsätze wegen des rückläufigen Benzinpreises von niedrigeren Tankstellenumsätzen belastet worden sein. Die Zahl der verkauften Pkws legte hingegen zu. Insgesamt rechnen wir mit einem Umsatzplus im Einzelhandel von 0,3 % gegenüber Vormonat (0,2 % ohne Pkws). Angesichts der im Vormonatsvergleich annähernd stabilen Verbraucherpreise ist auch real ein entsprechender Anstieg zu erwarten. Im Q2 wird der Konsum das hohe Tempo vom Q1 (annualisiert fast 3 %) wohl nicht halten können, aber mit 2 % wird sich die relativ robuste Entwicklung fortsetzen.

Sechs Jahre nach dem Hochpunkt des Baubooms Anfang 2006 kann von einer Verbesserung der Lage keine Rede sein. Gemessen an der Zahl der amerikanischen Haushalte stagnieren die Baubeginne auf einem unterirdisch niedrigen Niveau. Zwar wird der Angebotsüberhang durch den geringen Nachschub immer weiter abgebaut, die „Initialzündung“ am Bau lässt jedoch weiter auf sich warten. Die Zahlen für die vergangenen Monate sehen auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus: Für das erste Quartal wurden 688.000 Baubeginne (Jahresrate) gemeldet – so viel wie noch nie seit der Pleite von Lehman Bros. im Q3 2008. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass der vergangene Winter ungewöhnlich mild war, was sich stützend auf die Bauproduktion auswirkte. Dem lässt sich entgegenhalten, dass auch die Zahl der Baugenehmigungen auf einem 3½-Jahreshoch lag. Bei den Einfamilienhäusern, der „Kerngröße“, ist das Bild jedoch weniger positiv. Hier waren die Baubeginne im Februar und März wieder deutlich schwächer als in den Vormonaten und auch die Baugenehmigungen kommen nicht wirklich in Fahrt. Statt von einer Wende kann man bisher nur von einer Seitwärtsbewegung auf extrem niedrigem Niveau sprechen.

Helaba Kapitalmarktszenarien

Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ gewählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen jedoch 2012 dazu bei, die Schuldenkrise und die konjunkturelle Schwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das Wirtschaftswachstum 2012 wird zwar nicht an die spektakulären Raten des Jahres 2010 anknüpfen, es schwenkt aber auf einen normalen Wachstumstrend ein. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten: Nach den Übertreibungen 2011 zeichnet sich für 2012 ein insgesamt gutes Aktienjahr mit zweistelligen Zuwächsen ab. Renten dürften dagegen unter Druck geraten.

Das weiterhin durch die Schwellenländer getriebene Wachstum der Weltwirtschaft wird 2012 bei rund 3 ½ % verharren, da die Normalisierung bereits 2011 einsetzte. Im Jahresverlauf ist aber mit einer anziehenden Dynamik zu rechnen: Die Geldpolitik in den Schwellenländern dürfte wieder vermehrt auf Expansion umschwenken. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die bereits erfolgten Restrukturierungen erbringen erste Wachstumsimpulse. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen noch nicht zu größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP sogar wieder stärker expandieren.

In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (15 %) kann die Weltwirtschaft an das überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen, jedoch um den Preis einer höheren Inflation. Befeuert wird dies von einer expansiven Ausrichtung der Geld- und Fiskalpolitik. Weitere Konsolidierungsschritte werden in die Zukunft verschoben. Aktien strahlen heller denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste.

In unserem negativen Szenario „Sisyphus“ (15 %) fällt die Weltwirtschaft in eine Rezession. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Trotz massiver Anstrengungen kann die europäische Schuldenkrise nicht bewältigt werden. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. In China platzt die Immobilienblase und führt zu heftigen realwirtschaftlichen Verwerfungen weltweit. Geopolitische Risiken könnten zudem die Konjunktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und die Rentenmärkte profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein erneuter Einbruch zu.

Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle

In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 70 %) befreit sich die Weltwirtschaft aus einer schwierigen Ausgangslage. Die Industrieländer verstrickten sich im Jahresverlauf 2011 im Schuldengewirr, während sich die Schwellenländer abschwächten. Eine geordnete Insolvenz Griechenlands sowie erste Erfolge der europäischen Strukturreformen und eine weltweit expansive Ausrichtung der Geldpolitik tragen 2012 dazu bei, Schuldenkrise und Wachstumsschwäche allmählich zu überwinden. Der gordische Knoten kann gelöst werden. Das globale Wirtschaftswachstum schwenkt auf einen normalen Wachstumstrend ein und verharrt im Jahresdurchschnitt bei rund 3 ½ %. Damit dürften auch die Kapitalmärkte endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten.

Rentenmärkte: Die EZB wird den Leitzins vermutlich bei 1 % fixieren, so dass das Feld für anhaltend niedrige Kapitalmarktzinsen in Deutschland bestellt ist. Im Jahresverlauf sprechen jedoch zwei Faktoren gegen deutsche Staatsanleihen: die Konjunktur dürfte sich wieder erholen und bei einer Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer geringeren Nachfrage nach den inzwischen extrem teuren Bundesanleihen zu rechnen. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen sollte in Deutschland 2012 zwischen 1,5 % und 2,7 % schwanken, in den USA zwischen 1,8 % und 3,0 %.

Euro: Die expansive EZB-Politik in Form von Zinssenkungen und Liquiditätsspritzen belastet den Euro nur vorübergehend. Im Verlauf von 2012 dürften die Sorgen um die Schuldenkrise in den Hintergrund treten und die
Konjunktur in der Eurozone wieder Tritt fassen. Somit wird die EZB ihren Expansionsgrad dann nicht mehr ausweiten. Der Euro dürfte gegenüber dem US-Dollar zulegen, zumal die US-Notenbank eine Zinswende für längere Zeit quasi ausgeschlossen hat. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich 2012 im Bereich von 1,30 bis 1,45 bewegen.

Aktienmärkte: Nachdem der DAX 2011 Extremszenarien ausgetestet hat, dürfte 2012 in etwas ruhigeren Bahnen verlaufen. Mit einer Einengung der Risikoaufschläge bei Staatsanleihen wird das Vertrauen der Anleger zurückkehren und der Risikoappetit wieder zunehmen. Die Kombination aus niedrigen Leitzinsen und nach oben drehenden Wachstumserwartungen hat sich in der Vergangenheit als ausgesprochen günstige Phase für Dividendentitel erwiesen. Der DAX dürfte daher 2012 an die Marke von 7.500 Punkten heranreichen.
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