"Wir haben Proben überwiegend aus Eisdielen und Cafés geprüft, die Speiseeis in handwerklicher Selbstherstellung in kleineren Mengen produzieren", teilte heute der Direktor des Landeslabors, Professor Dr. Hubertus Brunn, mit. "Zu einem geringeren Anteil stammten die Proben aus Hotels und Speisegaststätten, die industriell hergestelltes Eis portionsweise lose abgeben", so Brunn. Insgesamt hätten 199 der untersuchten Proben mikrobiologische Mängel aufgewiesen. Dies entspreche einer Beanstandungsquote von 25,7 %. Bei mehr als dreiviertel der beanstandeten Proben sei eine erhöhte Zahl an Darmbakterien nachweisbar gewesen. "Dies ist meist ein Hinweis auf Schwachstellen im Herstellungs- oder Behandlungsprozess", so der Direktor des Landeslabors.
In deutlich geringerem Maße hätten außerdem erhöhte Zahlen an Colibakterien, Staphylokokken, oder in Einzelfällen an Bacillus cereus, einem Lebensmittelvergifter, zur Beanstandung geführt. Dies weise ebenfalls auf Hygieneschwachstellen hin. Infektionserreger wie Salmonellen oder Listerien sind im laufenden Jahr nach Angaben des Landeslabors bisher nicht in den Speiseeisproben nachgewiesen worden.
Im Vergleich zu den im Vorjahr untersuchten Speiseeisproben hätte sich die Beanstandungsquote in 2007 zwar erhöht, aber ob aufgrund der unterschiedlichen Erfassungszeiträume hier tatsächlich ein Aufwärtstrend bei der Beanstandungsquote vorliegt, kann laut Aussage des Landeslabors zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend geklärt werden. Hinsichtlich der Qualität der ermittelten Mängel seien keine Unterschiede zum Vorjahr erkennbar.