Unter „Corned Beef“ verstehe man vorgebrühtes, gepökeltes Rindfleisch, das im eigenen Saft gekocht wird und dadurch geliert. Beim „Corned Beef mit Gelee“ werde der beim Vorbrühen des Fleisches entstehende Gewichtsverlust durch einen Aufguss an Kochbrühe ausgeglichen. Außerdem erfolge zur Sicherung der Schnittfestigkeit der Erzeugnisse ein Zusatz von Schwarten, Sehnen oder Speisegelatine. „’Corned Beef’ ist demnach qualitativ höherwertig, da es mehr Fleischeiweiß enthält als ‚Corned Beef mit Gelee’“, erläuterte der Direktor. Von 30 untersuchten Proben ‚Corned Beef’ wiesen 23 nicht den erforderlichen Mindestgehalt an Fleischeiweiß auf. Fünf Proben entsprachen nicht einmal den niedrigeren Anforderungen an „Corned Beef mit Gelee“. Bei insgesamt 56% der untersuchten Proben würden somit die angegebenen Verkehrsbezeichnungen eine höhere Produktqualität vortäuschen, so Brunn.
„Damit sich Verbraucher über die verwendeten Zusatzstoffe informieren können, müssen die Fleischerzeugnisse außerdem entsprechend gekennzeichnet werden, und zwar entweder auf einem Schild bei der Ware, in einem Aushang oder mittels einer schriftlichen Aufzeichnung“, erklärte Brunn. Bei den Laboruntersuchungen seien in 13 Fällen Zusatzstoffe nachgewiesen worden. „Aber“, so Brunn, „diese waren nicht kenntlich gemacht“. So fehlten Angaben über den Zusatz von Konservierungsstoffen, Antioxidationsmitteln und Geschmacksverstärkern. Bei sieben Proben habe die Kenntlichmachung formal nicht den rechtlichen Anforderungen entsprochen.