Angelegt und betreut werden die Soldatengärten von Menschen mit Beeinträchtigungen. Federführend zeichnet die Werkstatt für Behinderte im Kreis Gütersloh verantwortlich für die Maßnahme. Wie Geschäftsführer Hermann Korfmacher erklärte, habe man sich genau an die historischen Vorgaben gehalten. "Der Bürgermeister ist im Vorfeld der LGS an uns herangetreten und hat uns die Möglichkeit eröffnet, dass auch unsere behinderten Menschen aktiv in das Gartenschau-Geschehen eingebunden werden können. Dafür sind wir sehr dankbar."
Unter Mitwirkung des Stadtarchivs und nach Planungen des Landschaftsarchitekten Jürgen Edenfeld wurden die Parzellen angelegt. Sie entsprechen in der Bepflanzung weitgehend dem Muster vergangener Jahrhunderte, als Soldaten das einstige Rietberger Schloss Eden monatelang belagerten. Weil Nahrungsmittel knapp wurden, legte sich das Militär solche Flächen an. Bohnen, Mangold, Kürbisse und vieles mehr wurden angebaut und bedeuteten die wesentliche Versorgung für die Soldaten. Alte Planskizzen dienten als Grundlage für die Realisierung zur Landesgartenschau. Acht behinderte Helfer und ein Betreuer kümmern sich um die Beete an der Johanneskapelle. Viele Besucher erkunden die Anpflanzungen, nehmen auch die eine oder andere Gartenfrucht mit und erfreuen sich am Mix aus Nutzangeboten und schöner Optik mit traditionellen Blumenvariationen aus Bauerngärten.
"Wir sind froh darüber, dass die Werkstatt für Behinderte unserer Bitte gefolgt ist und die Beete pflegt. Das ist Zeichen allgemein guter Kooperation und auch Integration der Menschen mit Beeinträchtigungen in unserer Stadt", so Kuper. Minister Laumann zeigte sich beeindruckt von diesem ungewöhnlichen Projekt.