Zu den Beweggründen für die ungewöhnliche Tour sagen beide: "Wir besuchen diese vier Städte, um in das tiefste Herz Europas "einzutauchen", um in unbekannte oder vergessene Situationen einzudringen. Die Städte und Plätze anzusehen, die Perugia mit Aix en Provence, oder Tübingen mit Potsdam, oder Potsdam mit Bratislava verbinden, bedeutet, Europa zu realisieren, zu genießen und sich zutiefst daran zu erfreuen." Ihre Reise sei auch ein Beitrag zum 50-jährigen Jubiläum der Römischen Verträge. "Seither hat sich Europa ungeheuer verändert - vom Modell der zwei gegenüberstehenden Blöcke zu einem Modell, in dem die meisten Länder zur Europäischen Union gehören.
Wir sind davon überzeugt, dass Partnerschaftsbeziehungen eine wichtige Rolle dabei spielen, eine gemeinsame, von allen geteilte Kultur in Europa zu schaffen." Die Idee zur Tour entstand im Zusammenhang mit dem Markt der Partnerstädte Perugias, der seit einigen Jahren immer Ende Mai/Anfang Juni in der umbrischen Stadt stattfindet. "Wir fühlten uns durch die Präsentationen unserer europäischen Partnerstädte angeregt für eine Tour auf den Motorrollern", erläutern die beiden 35-Jährigen, die beruflich als Rechtsanwalt bzw. in einem Logistikunternehmen tätig sind.
Das Projekt wird von der Stadt Perugia und ihren Partnerstädten unterstützt.
Während der Reise, die die beiden durch insgesamt sieben Länder Europas führt, wollen Stefano und Andrea fotografieren und filmen, sie wollen Geschichten erzählen. Ihre Reise soll auf dem Prinzip der Langsamkeit beruhen, sie wollen sich Zeit nehmen für das Erleben der Städte. Das ist auch der Grund dafür, dass sie mit Motorrollern unterwegs sind. Dieses Fahrzeug hat eine "menschliche Größe", ist nicht aufdringlich und erlaubt es zu sehen, zu entdecken, Geschichte zu sammeln, Gerüche und Atmosphäre - "... ohne den klimatisierenden Glasvorhang eines Autos".
Auf Autobahnen und Schnellstraßen wollen die beiden Reisenden deshalb bewusst verzichten, sie wollen tief ins urbane Leben Europas eindringen.
Vorbild für die Tour ist das Projekt "Blue Highways" des amerikanischen Schriftstellers William Least Heat-Moon.
Auf dem Besuchsplan in Potsdam stehen das Neue Palais, das Belvedere auf dem Pfingstberg und die historische Innenstadt. Mitglieder von IL PONTE, der Brandenburgischen Gesellschaft der Freunde Italiens e. V., und junge Potsdamer, die im Juni in Perugia weilten, begleiten Stefano Brilli und Andrea Savino auf ihrer langsamen Entdeckung Potsdams.