Die Vorgärten der Breiten Straße wurden 1844/45 auf Wunsch Friedrich Wilhelms IV. angelegt. Eine Neugestaltung der Breiten Straße war schon 1838 geplant. Wegen des geringen Verkehrsaufkommens wurde die Ausführung jahrelang verschoben. 1844 entschied der König, im Abschnitt vom Lustgarten bis zur Breiten Brücke eine Fahrbahn aus behauenen Steinen und Klinkertrottoirs, für den Teil von der Breiten Brücken bis zum Neustädter Tor aber ließ er einen Plan von Persius ausarbeiten, der erhalten ist.
"Den Anwohnern der Straße will Ich, wie die Zeichnung ergibt, gestatten, kleine Vorgärten vor ihren Häusern anzulegen." Wenn notwendig gab der König finanzielle Hilfe. So erhielt die Breite Straße hier 1844-46 einen Rasenmittelstreifen. Die Vorgärten waren 1 Rute breit.
1854 wurde ein Granittrottoir in diesem Abschnitt gelegt. 1910 wurden dann in diesem Abschnitt neue Linden gepflanzt, der Mittelstreifen erhielt eine umlaufende Hecke und die Querwege wurden mit Festons aus Wildem Wein eingefasst.
Nach dem Abriss der Ruine der Garnisonkirche 1968 begann, ausgehend von der Langen Brücke, zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs, der Ausbau der Straße als Verkehrsader. Der Stadtkanal wurde zugeschüttet, die rekonstruierte Breite Brücke abgetragen. 1975 fasste die Stadtverordnetenversammlung Potsdams den Beschluss, die "Wilhelm-Külz-Straße" als sozialistische Magistrale auszubauen.
Die Wiederherstellung des Vorgartens Breite Straße 9 erfolgt wie bereits vor dem Naturkundemuseum nach einer Planung der Unteren Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Bereich Verkehrsanlagen und dem Bereich Friedhöfe. Die Finanzierung erfolgt mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam. Die Pflege und Unterhaltung übernimmt die Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam.
Vorgärten trägen ganz wesentlich zum grünen Erscheinungsbild Potsdams bei. Neben den Vorgärten in der Breite Straße gab es nur noch am Bassinplatz in der Gutenbergstraße Vorgärten innerhalb der Stadtmauer.
In den Potsdamer Vorstädten jedoch prägten sie fast in allen Straßen das Erscheinungsbild des öffentlichen Raumes. Der Erhalt und die Wiederherstellung der Vorgärten als einsehbare Grünräume stellt eine wichtige Aufgabe der Stadtplanung und der Denkmalpflege dar.