Auch das Zähneputzen mit der Prophylaxehelferin Liane Riese stand für die Schüler auf dem Programm und wurde geübt.
Dabei ist es wichtig, realistische, individuelle Lernziele aufzustellen. Das Zähneputzen stellt eine relativ hohe motorische und koordinatorische Anforderungen an die Hand- und Armmuskulatur dar. Beachtet werden muss beispielsweise die verzögerte Greifentwicklung oder die Einschränkungen in der Gesichts- und Kaumuskulatur.
Wichtig ist, dass das Zähneputzen zum festen Bestandteil des Tagesablaufs in der Schule und vor allem regelmäßig durchgeführt wird.
Anschließend erhielten die Zähne der Kids eine Fluoridierung. Sie erhöht die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes und fördert dessen Remineralisierung.Fluoridlösungen können bis zu viermal jährlich in regelmäßigen Abständen auf die Zähne aufgetragen werden. Der ZÄD führt seit vielen Jahren Touchierungen mit Fluoridlösung halbjährlich in der Weinbergschule durch. Die Beteiligung ist mit 79 Prozent aller Kinder gut.
- Menschen mit geistiger Behinderung haben ein Recht auf
- Schutz vor vermeidbaren Erkrankungen", zu dem auch die Schule ihren Teil beitragen soll", berichtet die Zahnärztin des Gesundheitsamtes Dr. Gabriele Stöhring.
- Die Schule hat dabei ihre familienunterstützende und familienergänzende Funktion. Im Schulalter werden motorische und mentale Fähigkeiten erworben, zugleich ist es aus zahnärztlicher Sicht die Zeit der potentiell größten Karieszunahme."
Die Zahngesundheitserziehung mit Aufklärung und Förderung von Eigenverantwortung ist fester Bestandteil im Schulleben der Schüler der Weinbergschule und basiert auch für sie auf den vier Säulen der Prophylaxe für Zahnerkrankungen:
Erziehung zu einem (zahn)gesunden Ernährungsverhalten
Erziehung zu einer angemessenen Mundhygiene
Schulische Einflussnahme auf die Fluoridierung
Schulische Einflussnahme auf den Zahnarztbesuch
Gemeinsam mit dem Zahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes wird an der Umsetzung seit vielen Jahren gearbeitet.
Das Ernährungsverhalten ist erlernt und wird schon in der frühen Kindheit geprägt. Das Elternverhalten hat besondere Relevanz für das Ernährungsverhalten von Kindern mit geistiger Behinderung. Die natürliche Vorliebe für Süßigkeiten kann somit durch die Eltern verstärkt werden. Menschen mit schwerster geistiger Behinderung haben überhaupt keinen Einfluss auf die Nahrungswahl.
Dr. Gabriele Stöhring: -Ziel des Zahnärztlichen Dienstes ist es, verschiedene (zahn)gesunde Nahrungsmittel sowie zuckerreduzierte bzw. -freie Getränke den Kindern näher zu bringen und den Zuckerkonsum einzuschränken."
In der Schule kann ein vollständiger Abbau bestehender Angst vor dem Zahnarzt nicht erfolgen, da kein direkter Einfluss auf die Situation der Behandlung genommen werden kann. Als Ziel gilt, dass die Kinder einem Zahnarztbesuch möglichst neutral gegenüberstehen. Ein stressfreier Besuch in einer Zahnarztpraxis sowie der handelnde Umgang mit den Instrumenten der zahnärztlichen Praxis sind geeignet, um Ängste abzubauen.
Kinder mit einer Schwerstbehinderung müssen unter Intubationsnarkose behandelt werden.
Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen sind zur Vorbeugung frühzeitiger Schäden notwendig und werden durch den ZÄD einmal jährlich als Teil der öffentlichen Gesundheitsvorsorge durchgeführt.
Zum Abschluss des Vormittages im Stadthaus übergab Dr. Gabriele Stöhring als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege Schwerin elektrische Zahnbürsten an die Schüler der Weinbergschule.