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Wohnen und Leben der Wiesbadener Senioren

(lifePR) (Wiesbaden, )
Der Demographische Wandel und die mit ihm einhergehende Alterung der Bevölkerung werden die bundesdeutschen Kommunen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vor große Herausforderungen stellen. Nicht allein der Anteil der Altenbevölkerung wird sich verändern, sondern auch deren Struktur. Alte Menschen werden länger und bei guter Gesundheit Teil unseres Gemeinwesens sein. So verschieden die Lebensentwürfe der Senioren sind, so differenziert sind auch die Vorstellungen und Bedürfnisse in Bezug auf das Wohnen. Viele ältere Menschen möchten in ihrer vertrauten Wohnumgebung bleiben, benötigen jedoch eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Infrastruktur.

Diese beschriebene Entwicklung haben die Wiesbadener Statistiker zum Anlass genommen, sich im Rahmen einer neu erschienenen „Stadtbeobachtung aktuell“ eingehender mit der Thematik „Wohnen und Leben im Alter“ zu beschäftigen. Wie groß ist überhaupt die Gruppe der Wiesbadener Senioren und wie entwickelt sie sich? In welchen Haushaltsformen lebt diese Altersgruppe und welche Wohnformen bieten sich ihnen?

Obwohl sich die Zahl der 65-jährigen und älteren Wiesbadener in den vergangenen 20 Jahren von 48.000 (1987) auf 53.000 (2006) erhöhte, ist ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bisher nahezu unverändert bei etwa 19 Prozent geblieben. Grund dafür ist nicht die natürliche Bevölkerungsbewegung, sondern die Zuwanderung vor allem jüngerer Menschen. Differenziert man nach einzelnen Altersgruppen, so ist die Entwicklung der 90-Jährigen und Älteren besonders rasant verlaufen: deren Zahl hat sich im beschriebenen Zeitraum verdoppelt. Mit Blick auf das Geschlechterverhältnis ist zu sagen, dass Frauen mit 60 Prozent die größte Gruppe der Senioren ausmachen. In höheren Altersgruppen steigt deren Anteil als Auswirkung der höheren Lebenserwartung der Frauen sogar weiter an.

Sieht man von den Bewohnern der stationären Pflegeeinrichtungen ab, so leben über 95 Prozent der Wiesbadener Senioren in den eigenen vier Wänden. Es fällt auf, wie stark die Lebensform abhängig vom Alter ist. Mit zunehmenden Lebensjahren nimmt der Anteil älterer Menschen, die in einer ehelichen Gemeinschaft lebt, ab, während der Anteil der allein Lebenden zunimmt.

So wohnt bei den unter 80-Jährigen immerhin noch fast die Hälfte (46 Prozent) als Ehepaar zusammen, 27 Prozent leben alleine und knapp 20 Prozent in einer erweiterten Kernfamilie (Ehepaar mit oder ohne Kinder und mindestens einem weiteren Erwachsenen im Haushalt). Bei den Hochbetagten zeigt sich hingegen ein anderes Bild: Fast die Hälfte der 13.000 80-Jährigen und Älteren wohnt alleine, ein Viertel als Ehepaar und 14 Prozent bei der Familie. Die übrigen Personen leben in Wohngemeinschaften, bestehend aus eheähnlichen Partnerschaften mit einem Altersunterschied von 15 Jahren und mehr, oder aus Elternteil und erwachsenem Nachwuchs. Es ist davon auszugehen, dass mit zunehmendem Alter die Lebensform nicht unbedingt freiwillig gesucht worden ist, vielmehr dürften viele allein lebende Witwen beziehungsweise Witwer von mittlerweile verstorbenen Partnern sein.

Auch hier zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede: lediglich jeder fünfte ältere Mann lebt allein, bei den Frauen sind es jedoch 42 Prozent. Für beide Geschlechter gilt jedoch die Aussage, dass mit steigendem Alter der Anteil allein Lebender zunimmt — wiederum bei den Frauen deutlicher als bei den Männern. Gründe hierfür dürften einerseits in der höheren Lebenserwartung der Frauen zu finden sein, andererseits darin, dass Frauen in ehelichen Gemeinschaften oftmals jünger sind als ihre Männer und diese eher „überleben“.

Mit zunehmendem Alter und seinen altersbedingten und gesundheitlichen Einschränkungen stellt sich natürlich verstärkt die Frage nach Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten, um auch weiterhin in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. In Wiesbaden werden knapp 3.000 alte Menschen in ihren eigenen vier Wänden gepflegt, das entspricht einem Anteil von sechs Prozent. Rund zwei Drittel davon werden von Angehörigen versorgt, die übrigen durch ambulante Dienste.

Neben dem herkömmlichen Wohnen im Eigenheim oder der Mietwohnung gibt es Wohnformen, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind. In Wiesbaden sind dies 15 Wohnanlagen für Senioren mit einem Bestand von 1.300 Wohnungen und 13 Einrichtungen des Betreuten Wohnens mit weiteren knapp 600 Wohneinheiten. Beide Wohnformen bieten ihren Bewohnern die Gelegenheit, selbständig in einem kleinen Apartment zu leben — der Unterschied liegt lediglich in der Art und dem Umfang der zusätzlich angebotenen Dienstleistungen. Überdies bieten 22 stationäre Pflegeeinrichtungen im Stadtgebiet die Möglichkeit einer Vollversorgung für 2.200 Menschen.

Komplettiert wird das Spektrum der Wohnformen durch gemeinschaftliche Wohnprojekte, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Angestrebt wird in den meisten Fällen ein generationenübergreifendes Wohnen, das der oftmals beschriebenen Vereinzelung älterer Menschen entgegenwirkt und das Leben innerhalb einer Gemeinschaft fördert. Drei solcher Projekte wurden bereits im Stadtgebiet Wiesbadens verwirklicht. Weitere Initiativen, die noch in der Planungsphase stecken, haben sich am „Runden Tisch für Wohninitiativen in Wiesbaden“ zusammengefunden.
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