Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann konnte seine Kollegen nahezu vollzählig begrüßen und zog eine vorläufige Bilanz des zu Ende gehenden Jahres. Danach sind die Auftragsbücher der Berliner Dachdecker voll wie nie, und der Auftragsvorlauf hat neue Rekordwerte erreicht. Einzig die Preissituation sei noch nicht voll befriedigend, so Mann. Entsprechend positiv sieht Mann auch dem kommenden Jahr 2019 entgegen.
Hauptreferent des Abends war der Volkswirt des ZVDH, Felix Fink. Fink erläuterte den Anwesenden anhand zahlreicher Tabellen und Grafiken die aktuelle Konjunkturlage im Baugewerbe allgemein sowie im Dachdeckerhandwerk im Besonderen.
Dabei bestätigte Fink die Äußerungen von Mann, dass die derzeitige Konjunkturlage für das Baugewerbe nahezu beispiellos gut sei. Allerdings dürfe man sich von der hervorragenden Auftragslage nicht täuschen lassen: Bei Umsatz und Gewinn hinken die Dachdecker anderen Gewerken stark hinterher. Insofern profitieren die Dachdecker von der Baukonjunktur nicht in dem Maße wie andere.
Fink führte dies auf einen intensiven Wettbewerb zurück, der dazu führe, dass die Preise nicht in dem Maße angehoben werden, wie dies in anderen Gewerken möglich sei. Für die Zukunft prognostizierte Fink, dass ein Abkühlen der Baukonjunktur ab den Jahren 2021/2022 absehbar sei. „Wir müssen heute Vorsorge dafür treffen, dass wir auch in schlechteren Zeiten über genügend Rücklage verfügen“, appellierte Fink an die Betriebe. Nach seiner Einschätzung wird das Neubauvolumen in Zukunft nie wieder das aktuelle Niveau erreichen. Allerdings wird es immer Sanierungsbedarf geben, so dass hier für die Dachdecker stets eine Grundauslastung vorhanden sei.
LIM Mann und Geschäftsführer Ruediger Thaler berichteten anschließend über die Ergebnisse der Klausurtagung des Vorstandes sowie Aktuelles aus der Landesinnung.
Sie führten aus, dass die Zahl der Lehrlinge den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht hat. Diese sehr gute Entwicklung führten sie insbesondere auf die vielen Werbemaßnahmen der Landesinnung zurück, die jetzt endlich Wirkung zeigen. Eine Folge der starken Zahlen sei, dass in der Berufsschule eine vierte Fachklasse eingerichtet werden musste und auch im Bildungszentrum ein weiterer Ausbilder eingestellt werden muss, um den Schulungsbedarf zu bewältigen. Im zu Ende gehenden Jahr wurden Nachwuchswerbeaktionen in den Berliner U-Bahnen, auf den Lkw der Baustoffhändler, beim Radiosender RS2 sowie im Berliner Abendblatt gestartet.
Für das Jahr 2019 hat der Vorstand wieder zahlreiche Nachwuchswerbekampagnen geplant. Neben diversen Kampagnen im Berliner Abendblatt ist vorgesehen, in den U-Bahnen und Kinos zu werben und auch die Monitore der Fitnessstudiokette McFit zu nutzen, um junge Leute anzusprechen.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein allgemeiner Meinungsaustausch über Fragen und Probleme des Berliner Dachdeckerhandwerks.