Hintergrund ist ein sich verschärfender Arbeitskräftemangel im Berliner Handwerk, der durch Zuwanderung aus dem Ausland gemildert werden kann. Auf der anderen Seite soll verhindert werden, dass Flüchtlinge monatelang tatenlos in Wohnheimen festgehalten werden, ohne selbst einen Beitrag zur Integration in Deutschland leisten zu können.
Die Landesinnung des Dachdeckerhandwerks Berlin unterstützt diese Initiative, da auch bei den Berliner Dachdeckern der Arbeitskräftemangel immer dramatischer wird.
Aus diesem Grund befinden sich im Rahmen des Pilotprojekts derzeit zehn Flüchtlinge aus Afrika, dem Balkan und dem Nahen Osten im Berliner Bildungszentrum, um dort in einem zweiwöchigen Einführungsworkshop die Dachdeckerei kennenzulernen.
Sämtliche Flüchtlinge haben bereits in ihren Heimatländern Berufserfahrung als Handwerker gesammelt. Auf diese Art lernen sie die lokalen Arbeitsstrukturen und Berufswelten des Handwerks kennen. Im Anschluss an den Workshop ist vorgesehen, dass die Flüchtlinge bei Interesse an Dachdeckerbetriebe vermittelt werden, die ihnen ein Praktikum anbieten. Daran anschließend ist eine Beschäftigung als Helfer oder eine Ausbildung zum Dachdecker vorgesehen.
Alle Flüchtlinge verfügen über Deutschkenntnisse, die dem Sprachniveau B1 entsprechen, und haben von der Ausländerbehörde eine vorläufige Aufenthalts- und Beschäftigungserlaubnis erhalten.
Geschäftsführer Ruediger Thaler zeigt sich von der Motivation und Leistungsbereitschaft der Flüchtlinge beeindruckt. Gemeinsam mit Landesinnungsmeister Jörg-Dieter Mann hofft er, mit diesem Pilotprojekt den Einstieg in eine neue Dauermaßnahme zu finden, mit deren Hilfe der dramatische Arbeitskräftemangel im Berliner Dachdeckerhandwerk abgefedert werden kann.