- BJV ehrt außergewöhnliches Engagement für Natur- und Artenschutz
- Prominente Unterstützung: Bayerns Umweltminister Dr. Marcel Huber übernimmt die Schirmherrschaft für den BJV-Naturschutzpreis
- Ehrenamtlicher Einsatz für Steinbock und Haselhuhn bringt Erfolg
Unterwegs für Steinbock und Haselhuhn
Für den Arbeitskreis Steinwild nahmen Anton Krinner von der Hochwild-Hegegemeinschaft Isarwinkel und Franz Steger, der Leiter der unteren Jagd- und Naturschutzbehörde am Landratsamt Bad Tölz, den Preis entgegen. Seit über 25 Jahren führen die Isarwinkler Jäger zusammen mit Franz Steger das Monitoring der Steinbockpopulation durch. Mit großem persönlichem Engagement setzt sich die Jägerschaft dort für das Management zum Erhalt der isolierten Steinwild-Population an der Benediktenwand ein.
Für die Jägerschaft Wegscheider Land nahm der Erste Vorsitzende Alois Rosenberger den Preis entgegen. Die Jäger in der Grenzregion zu Tschechien waren Wegbereiter für ein ausführliches Monitoring des Haselhuhnes im Wegscheider Land. Sie tragen damit wesentlich zum Schutz dieses kleinen Waldhuhns bei.
Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes, dankte den Preisträgern für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Artenschutz. „Beide Tierarten, der große, imposante Steinbock wie auch das kleine, unscheinbare Haselhuhn bedürfen unseres besonderen Schutzes“, so Vocke.
Artenschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Viel Lob kam auch von Bayerns Umweltminister Dr. Marcel Huber: "Bayerns schöne und artenreiche Natur zu bewahren, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Bayerische Jagdverband setzt sich vorbildlich für den Naturschutz ein. Die heutigen Preisträger stellen dies mit ihren verschiedenen Initiativen eindrucksvoll unter Beweis. Sie sind mit ihrem ehrenamtlichen Engagement große Vorbilder im Einsatz für Natur, Heimat und Artenvielfalt.“
Auch die Staatsregierung engagiere sich für den Artenreichtum, so Huber: „Zum Beispiel mit der Bayerischen Biodiversitätsstrategie und mit 10 Millionen Euro zusätzlich für den Vertragsnaturschutz. Auch mit Blick auf gefährdete Insekten wollen wir den Naturschutz in der Fläche ankurbeln. Dazu haben wir beispielsweise den Blühpakt Bayern ins Leben gerufen – ein breites gesellschaftliches Bündnis, bei dem jeder mitmachen kann und soll."
Jäger aus dem Isarwinkel ermöglichen erfolgreiches Steinwild-Management
Landesjagdberater Gerhart Zwirglmaier sprach die Laudatio für die Preisträger. Schon die Wiederansiedelung des fast ausgestorbenen Steinwildes im Alpenraum war eine Erfolgsgeschichte. Wie alle Steinwildvorkommen in den Alpen ist auch diese aus einer kleinen Gründerpopulation aus dem Naturschutzgebiet Gran Paradiso hervorgegangen. Die Steinbock-Population an der Benediktenwand hat – anders als in anderen Populationen im Alpenraum – keinen genetischen Austausch mit anderen Vorkommen. Das erfordert ein spezielles Management. Mit dem Monitoring liefert die Hochwild-Hegegemeinschaft Isarwinkel die notwendige Voraussetzung dafür.
Jägerschaft aus dem Wegscheider Land ergreift Initiative in Sachen Haselhuhn
Das Haselhuhn, einst ein weit verbreitetes Waldhuhn aus der Familie der Raufußhühner, gibt es heute nur noch im Alpenraum und im ostbayerischen Grenzkamm. Sein Lebensraum sind lichte unterholzreiche Wälder mit vielen Beerensträuchern. Zu seinem Schutz sind besonders Vernetzungsstrukturen erforderlich. Die Jägerschaft im Wegscheider Land gab mit ihren Erstbeobachtungen und Vorleistungen den Anstoß zu einem ausführlichen Monitoring über das Haselhuhn-Vorkommen im Wegscheider Land und trägt damit zur Sicherung der Population bei.