- Bayerischer Jagdverband (BJV) zieht positive Bilanz in Sachen Kitzrettung
- Die Botschaft ist angekommen – Dank an alle für das große Engagement
- Forschungsprojekt der Staatsregierung soll noch mehr Sicherheit für Jungtiere bringen
- Kitzrettung ist Sache der Profis – an die Spaziergänger: Kitze nicht anfassen!
Kitzrettung geht alle an
„Landwirte und Jäger stehen gemeinsam in der Verantwortung, etwas gegen den Mähtod zu tun“, so Thomas Schreder. „Die einen aus jagdethischer Verpflichtung heraus, die anderen von Gesetzes wegen. Entscheidend ist, dass Bauern und Jäger miteinander an einem Strang ziehen, die Landwirte ihre Jäger rechtzeitig über den Erntetermin informieren, und dann zusammengearbeitet wird
Botschaft ist angekommen
Die Botschaft ist vielerorts angekommen. Das Bewusstsein für die Kitzrettung war noch nie so groß wie dieses Jahr. Überall in Bayern bilden sich neue schlagkräftige Kitzretter-Gruppen aus Jägern, Bauern und Ortsansässigen, um gemeinsam eine Drohne anzuschaffen, Scheuchen oder akustische Kitzretter an den Wiesen aufzustellen und mit neuen Ideen und viel Engagement nach Kitzen zu suchen.
„Kitzrettung“ ist ein großes Thema
In der Grünlandregion im Allgäu beispielsweise haben gerade die jungen Bäuerinnen und Bauern die Kitzrettung vor der Mahd auch zu ihrem Anliegen gemacht, berichtet Isabel Koch, Vorsitzende der BJV-Kreisgruppe Füssen: „Den Mähtod bei Kitzen zu vermeiden liegt Landwirten und Jägern gleichermaßen am Herzen. Durch gute Absprachen und großen Einsatz konnten viele Kitze, Junghasen und Bodenbrüter aus den Flächen entfernt werden. Wir ziehen eine erste erfreulich positive Bilanz und sind in Sachen Kitzrettung auf dem richtigen Weg.“
Auch in den Sozialen Medien ist die Kitzrettung großes Thema. Viele schöne Bilder und bewegende Geschichten berichten darüber, wie wieder ein Kitz aus der Gefahrenzone herausgetragen werden konnte, oder ein Landwirt es kaum fassen kann, dass gleich fünf Kitze auf seiner Wiese versteckt waren. https://www.facebook.com/BayerischerJagdverbandeV/
Tierleid verhindern
Besonders gefährdet sind Wiesen und Futterflächen, die am Waldrand liegen. Denn die Rehgeißen setzen ihre Kitze besonders gern in die Wiese. Dort sind sie besser vor ihren Fressfeinden geschützt und Geiß und Kitz finden einen besonders üppig gedeckten Tisch. Das frische eiweißreiche Gras fördert die Milchbildung beim Muttertier und liefert erste saftige Nahrung für die Kitze.
Um die Jungtiere zur Mahdzeit in Zukunft noch besser zu schützen, soll nun ein Forschungsprojekt der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft Wildtierrettungsstrategien entwickeln. Thomas Schreder: „Wir danken der Bayerischen Staatsregierung für diese Initiative und freuen uns über die gute Zusammenarbeit. Gerne bringen wir unser Wissen und unsere Erfahrung zum Schutz der Jungtiere ein.“
Kitzrettung den Profis überlassen!
Tierleid verhindern heißt aber auch, die Kitzrettung den Profis zu überlassen. Falsch verstandene Tierliebe kann auch das Leben der Kitze kosten. Die dringende Bitte an alle Spaziergänger: Fassen Sie ein scheinbar verlassenes Kitz nicht an, lassen Sie es liegen und informieren Sie den Jäger vor Ort oder den Landwirt! Sonst kann es passieren, dass das Muttertier das Kitz verstößt. In der Regel steht die Rehgeiß nur einen Sprung entfernt und kümmert sich um ihr Junges, wenn wieder genügend Ruhe eingekehrt ist.
Jagd ist gelebter Naturschutz