Der Fuchs und die Kultur
Anders als viele andere Wildtiere, hat sich der Fuchs unserer Kulturlandschaft sehr gut angepasst: Er ist ein Kulturfolger. Kaum ein Wildtier kommt besser mit dem Menschen als Nachbarn zu Recht wie der Fuchs. Daher ist es keine Seltenheit, dass der Fuchs auch die Großstadt als Lebensraum für sich entdeck hat, die ihm als Allesfresser ein breites Nahrungsspektrum bietet. Füchse verlieren relativ schnell die Scheu vor Menschen. Es sind aber Wildtiere und sollten dies auch bleiben. Daher rät Thomas Schreder, BJV-Präsidiumsmitglied und Wildbiologe: „Auf keinen Fall sollte versucht werden, die Tiere anzulocken und durch Fütterung zu zähmen, denn dadurch erhöht sich das Risiko einer Infektion mit Krankheitserregern bei Mensch und Haustier.“
Nicht nur in unseren Städten, auch in unserer Sprache, unserer Kultur, „fühlt sich der Fuchs wohl“: Redewendungen wie „Lunte riechen“, „Schlau wie ein Fuchs“ oder „fuchsteufelswild“ haben sich schon seit jeher fest in unserem Sprachgebrauch etabliert.
Fuchsbalg als nachhaltiger, hochwertiger Rohstoff
Der Fuchs hat kaum natürliche Feinde in unserer heimischen Natur und zählt aufgrund seines Speiseplans zum sogenannten Raubwild. Seine geregelte Bejagung ist zum einen zum Schutz des heimischen Niederwildes, wie Rebhuhn, Fasan, Hase, oder Kaninchen und zum anderen zum Schutz des Menschen vor der Ausbreitung und Übertragung gefährlichen Infektionskrankheiten notwendig. Der Bayerische Jagdverband weist dabei immer wieder auf die sinnvolle Nutzung jener Felle hin, die bei der notwendigen Raubwildregulierung anfallen. Prof. Dr. Jürgen Vocke: „Als Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem Raubwild und im Sinne der Nachhaltigkeit verwerten Kürschner und Jäger den Balg des Fuchses auf vielfältige Art und Weise. Die Verwertung eines Balgs zum Kleidungsstück ist regional, nachhaltig und ökologisch wertvoll. Fell ist der natürlichste Kleidungsrohstoff. Im Gegensatz zur Kunstfaser wird dieser nicht aufwendig und umweltschädlich künstlich hergestellt. Als „Abfall“-Produkt der Jagd kann er nachhaltig verwendet werden – ohne dabei die Umwelt zu belasten.“
Immer mehr Organisationen beschäftigen sich mit dem Thema der Balgverwertung. So veranstaltete die Zeitschrift „Wild und Hund“ einen „Red Fox Award“, auf dem ausgewählte Kürschner-Stücke präsentiert wurden. Das Label „weprefur“ kennzeichnet zudem Balg-Verwertungen, die aus nachhaltiger, waidgerechter Jagd stammen, bei der die nationalen Tierschutz- und Jagdrichtlinien eingehalten wurden, mit ihrem Logo.
Weitere Informationen finden Sie unter www.jagd-bayern.de