Besondere Anziehungspunkte auf der Messe waren das eindrucksvolle Wildtierdiorama von Ludwig Krinner gleich am Eingang, das einen Einblick in das Leben unserer bayerischen Wildtiere bot, der Fischteich und das riesige Aquarium mit den Fischen aus unseren heimischen Gewässern, das von den Fischereiverbänden aus Bayern, Oberbayern und dem lokalen Fischereiverband aus Landshut gestaltet wurde. Begeistert waren die Besucher von den Jagdhundevorführungen, dem fulminante Bläserkonzert auf dem Freigelände, von den faszinierenden Greifvogelvorführungen der bayerischen Falkner und von der Pelzmodenschau, auf der man sehen konnte, wie die Felle unserer heimischen Wildarten optimal verwertet werden. Dicht drängten sich die Besucher rund um die Wildküche, um sich viele fachmännische Tipps zur Zubereitung von Wildbret zu holen und im gemütlichen BJV-Biergarten.
„Jagd, Fisch & Natur“ als politisches Forum
Viel Prominenz ist nach Landshut gekommen. Der Präsident des Bayerischen Jagdverbandes, Prof. Dr. Jürgen Vocke, konnte zahlreiche Abgeordnete aus dem Bayerischen Landtag, Vertreter der Bezirksregierungen, Gemeinden und der Stadt Landshut, Vertreter des bayerischen Landwirtschaftsministeriums und der Partnerverbände begrüßen. Ganz besonders herzlich willkommen hieß er Staatsminister Dr. Markus Söder, der die Schirmherrschaft für die BJV-Fachmesse übernommen hat. Bayerns Finanz- und Heimatminister betonte die vielen Berührungspunkte mit den Jägern und Fischern und machte deutlich wie wichtig sie für unsere Heimat seien. Staatsminister Söder: „Die Stärke Bayerns basiert nicht nur auf der Wirtschaftskraft, sondern auch auf unserer bayerischen Kultur. Jagd und Fischerei sind ein unverzichtbarer Teil dieser Kultur in Bayern. Wenn wir die Jäger nicht hätten, müssten wir sie erfinden. Gut, dass es die Jäger in Bayern gibt.“ Aber auch wirtschaftlich tragen die Jäger viel zur Landesentwicklung und Finanzkraft des Staates bei, ergänzte BJV-Präsident Prof. Vocke: „Die Jagd mit Gamsbart, die Hirschlederne, die vielen Wildparks und nicht zuletzt 4.500 Tonnen heimisches Wildbret sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Außerdem wenden deutsche Jäger jährlich 754 Millionen Euro zur Durchführung des Jagd- und Wildschutzes auf.“
Keine Strafgebühren für das Ehrenamt!
In seiner Begrüßung und in vielen Diskussionen fand Prof. Vocke aber auch kritische Töne zu den jüngsten Gebühren-Plänen der Staatsregierung. So soll die Gebühr für das Lösen des Jagdscheins künftig um 50 Prozent teurer werden. Vocke: „Was wir gar nicht brauchen sind solche Strafgebühren für unser Ehrenamt. Im Gegenteil, der Staat muss das Ehrenamt – so will es unsere Verfassung – unterstützen, nicht abstrafen.“ Ähnlich sei es mit der so genannten Jagdabgabe, die jeder Jäger beim Lösen des Jagdscheins an den Staat entrichten muss. BJV-Präsident Vocke betonte noch einmal, dass dieses Jägergeld in Jägerhand bleiben müsse, zum Beispiel als Unterstützung für das Hundewesen, für die Jagdkultur und die Biotoppflege. Prof. Vocke: „Der Staat soll das Ehrenamt unterstützten und nicht als Finanzquelle anzapfen.“
Eine neue Jagdkönigin
Der Höhepunkt am Eröffnungstag ist traditionell die Krönung der neuen Jagdkönigin. Die Jagdkönigin ist eine sympathische Werbeträgerin für die waidgerechte Jagd, für Wild und Natur. Frauen in der Jagd und im Jagdverband sind heute längst eine Selbstverständlichkeit. 20 Prozent aller Jagdscheinanwärter in Bayern sind heute Frauen, betonte BJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Vocke. Frauen finden sich in allen Verbandsebenen und entscheiden Jagdpolitik aktiv mit.
Präsident Vocke verabschiedete Elena Loderer und dankte ihr für ihr großes Engagement an der Seite der Jäger in den vergangenen zwei Jahren. Die neue Jagdkönigin heißt Lisa Müller und kommt aus dem unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Sie wohnt in Neustadt an der Saale und ist Versicherungsfachfrau.
Lisa Müller wurde die Jagd praktisch in die Wiege gelegt. Ihre ganze Familie ist jagdlich aktiv. 2009 hat sie schließlich ihre Jägerprüfung abgelegt. Heute organisiert sie selbst Drückjagden und ist begeisterte Hundeführerin. Sie führt einen Deutsch Kurzhaar.
Lisa Müller wird jetzt zwei Jahre lang den BJV auf zahlreichen Veranstaltungen präsentieren, sie wird in München und Berlin mit Abgeordneten diskutieren, am BJV-Jahresempfang tausende Hände schütteln und am Oktoberfestzug in der Festkutsche des BJV ein Höhepunkt des Zuges sein.
BJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Vocke wünscht der frisch gebackenen „Königlichen Hoheit“ viel Erfolg bei dieser großen Herausforderung und überreicht ihr die Krone und eine Brosche der Tegernseer Goldschmiede Bertele.
Der Bayerische Jagdverband – eine Heimat für alle Jäger
Die „Jagd, Fisch und Natur“ hat wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt der Jägerschaft in einem starken Verband ist und wie viel die Mitglieder im Bayerischen Jagdverband von dieser Stärke profitieren können. Nicht zuletzt deshalb steigen die Mitgliedszahlen ständig. Allein in den letzten Monaten erhöhte sich die Zahl der Mitglieder in den Kreisgruppen und Jägervereinen um rund 800 Mitglieder auf insgesamt über 48.000 Personen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.jagd-bayern.de