- Kernforderungen des BJV-Präsidenten
- Praktische Themen und angeregte Diskussionen
- BJV-Maßnahmenpaket „Schwarzwild“
- Bayerische Jägerinnen und Jägern erzielten Rekordstrecke
Kernforderungen des BJV-Präsidenten
Die gemeinsame Intention des Symposiums ist eine effektive Fortführung der Schwarzwildbejagung. Hierzu wurde mit dem Landkreis Rhön-Grabfeld im Regierungsbezirk Unterfranken ein Veranstaltungsort gewählt, in dem jährlich durchschnittlich mehr als zweitausend Wildschweine erlegt werden. Enno Piening, BJV-Vizepräsident und Regierungsbezirksvorsitzender von Unterfranken, freute sich als Vorsitzender des Regierungsbezirkes, der traditionell ein hohes Schwarzwildvorkommen zu verzeichnen hat, über die Gastgeberrolle und die rege Teilnahme am Symposium.
Der BJV-Präsidenten Prof. Dr. Jürgen Vocke, MdL a.D., bedankte sich bei seiner Begrüßung bei allen bayerischen Jägerinnen und Jägern für den immensen Einsatz bei der Schwarzwildbejagung und forderte unter anderem eine staatliche Gebührenübernahme bei der Verkehrssicherung und der
Trichinenuntersuchung sowie eine staatliche Förderung für das Schwarzwildmanagement-System BJVdigital. Weiterhin plädierte Vocke für das Abhaltung revierübergreifender Drückjagden, bei denen der Fokus rein auf die Schwarzwildbejagung liegt und forderte die Bereitstellung von Bejagungsschneisen und eine faire Wildschadensregelungen.
Der Rhöner Landrat Thomas Habermann, selbst passionierter Jäger, referierte über die Schwarzwildbejagung im Landkreis sowie über Jahrzehnte gesammelte praktische Erfahrungen. Hubert Weikhart, Forstdirektor und Schwarzwildberater Oberfranken, sprach zum nicht unumstrittenen Thema der Kirrung sowie zum Schwarzwildarbeitskreis. Reinhard Landgraf, Forstrat a.D. und Schwarzwildberater Unterfranken, berichtete über seine Praxiserfahrung im Bereich des Hundeeinsatzes – ein sehr bedeutender Baustein im Erfolgsmodell einer gelungenen Bejagung. Dr. Rainer Klöthi, Präsident des Aargauer Jagdschutzvereins (AJV) und Thomas Laube, Vizepräsident des AJV, führten gemeinsam den Blick der Teilnehmer über den „bayerischen Tellerrand“ hinaus und stellte die Wildschadensentwicklung im Kanton Aargau vor. Erfolgreiche Schwarzwildbejagung kann nur in Zusammenarbeit aller Beteiligten Partner funktionieren. So referierte Werner Ortloff, Landwirtschafts-meister, über das Thema der Wildschadensverhütung aus der Sicht eines Landwirtes. Weil Effektivität heutzutage auch von technischem Fortschritt und modernen Medien maßgeblich beeinflusst wird, berichtete Max-Peter von Montgelas, BJV-Referent für Schwarzwild, und Josef Weig, Vorsitzender des Fachausschusses BJVdigital, über erste Erfolgsbeispiele des Schwarzwildmonitoring-Systems BJVdigital.
Praktische Themen und angeregte Diskussionen
Das stark praxisorientierte Symposium bot allen Teilnehmern ausreichend Raum nach den oben genannten Impulsreferaten angeregt und kontrovers über die einzelnen Themenbereiche zu diskutieren. Die knapp 120 Teilnehmer nutzen diese Gelegenheit zum fachlichen Austausch, Anregungen aufzunehmen, Probleme zu diskutieren und konstruktive Kritik zu üben.
Hintergrundinformationen:
BJV-Maßnahmenpaket „Schwarzwild“
Um die effektive Schwarzwildbejagung auf hohem Niveau und fachlich fundiert durchführen zu können, hat der Bayerische Jagdverband ein Maßnahmenpaket geschnürt und in den vergangenen Jahren die Schwarzwildjagd verstärkt und unterstützt: Die Errichtung von Schwarzwildgewöhnungsgattern zum Einarbeiten jagdlich geführter Hunde, das Betreiben des Schwarzwildmonitoringsystems BJVdigital, die Schulung zur Verkehrssicherung bei Treib- und Drückjagden, die Etablierung eines landesweiten Radiocäsium Messstationen-Netzwerkes oder das Abhalten fachlicher Seminare und praktischer Schulungen über die Bayerische Akademie für Jagd und Natur seien hier beispielshalft genannt.
Bayerische Jägerinnen und Jägern erzielten Rekordstrecke
Die Streckenliste des vergangenen Jagdjahres 2015/2016 bricht im Bereich des Schwarzwildes alle Rekorde: Mit einer Stückzahl von 85.436 Stück Wildschweinen, erlegten die Bayerischen Jägerinnen und Jägern so viel Schwarzwild wie nie zuvor. Beachtlich dabei: Über 80 Prozent der Gesamtstrecke wurde davon in Privatjagden erlegt. Die freiwillige Arbeit von Jägern zum Schutz und Management unserer Tierarten und Lebensräume, ist unvergleichbar groß. So ist allein die Arbeit im Bereich der Schwarzwild-Bejagung für das vergangene Jagdjahr über 17 Millionen Euro wert. Diese Summe müsste der Staat für Berufsjäger aufbringen – gäbe es die privaten Jägern und ihre ehrenamtliche Dienstleistung nicht.
Weitere Informationen finden Sie unter www.jagd-bayern.de