Ganztagsschulen bieten meist zahlreiche Angebote aus den Bereichen Sport und Kultur am Nachmittag. Ergänzend zu sportlichen und künstlerischen Aktivitäten bieten aber auch kreative Kurse unter Einbeziehung von neuen Medien einen besonderen Anreiz für Kinder und Jugendliche. Daher erprobten und entwickelten im Modellprojekt "Multimedia an Schulen mit Ganztagsangeboten" (MeGa) 16 Modellschulen zwei Jahre lang Wege, wie man durch schulische Angebote Schülerinnen und Schüler den sinnvollen Umgang mit Medien näher bringen kann.
Das Projekt, das im Rahmen der Medienoffensive Schule II vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg initiiert und organisiert wurde, hat gezeigt, dass im Ganztagsbereich die handlungs-orientierten Methoden der "aktiven Medienarbeit" besonders erfolgreich sind. Schülerinnen und Schüler - aber auch Lehrkräfte - finden durch das Gestalten von Medien mithilfe neuer Technologien besonders leicht Zugang zu einem kreativen, sachlichen und gleichzeitig reflektierten Arbeiten mit verschiedenen Medien. Das Projekt beschäftigte sich mit praktischen Fragen und prüfte verschiedene Möglichkeiten: wie profitieren Schulen von außerschulische Experten, z.B. Regisseuren, Kameramännern?, welche Geräte sind vielseitig einsetzbar und robust?, wie organisiert man eine Medienwerkstatt, die von Schülern selbst verwaltet werden kann? Ergebnis des Projektes waren Antworten auf organisatorische und technische Fragen sowie pädagogisch umsetzbare Konzepte. Diese Antworten wurden in einem Buch zusammengefasst, das gleichzeitig mit der Tagung erscheint. Außerdem erhalten alle Lehrkräfte einen USB-Stick, auf dem sie Anregungen und Formulare finden, wie sie Förderungen beantragen und Verträge abschließen können.
Über die Fachtagung soll ein Teil der Erfahrungen direkt weitergegeben werden. So wird Ministerialdirektor Dr. Wolfgang Fröhlich (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg) Ergebnisse aus der Evaluation vortragen und Prof. Horst Niesyto (PH-Ludwigsburg) über das Thema Medienkritik in der heutigen Zeit referieren. Den Hauptteil der Veranstaltung bestreiten jene Lehrkräfte, Schulleiter(innen) und Leiter(innen) von Kreismedienzentren, die direkt am Projekt beteiligt waren. Den Abschluss bildet ein Referat von Katja Friedrich aus dem Projekt medien+bildung.com, das sich genauso wie das Projekt MeGa - allerdings aus der Perspektive von Rheinland-Pfalz - mit dem Transfer von Medienkompetenz in Schulen beschäftigt. (Den detaillierten Tagungsablauf entnehmen Sie bitte dem beigefügten Programm).
Vor Tagungsbeginn (14:00 Uhr) sind alle Pressevertreter ab 13.15 Uhr zu einem Gespräch mit MD Fröhlich und dem Direktor des LMZ, Wolfgang Kraft, herzlich eingeladen. Hier wird auch ein Teilprojekt von MeGa vorgestellt: das Schüler-Medienmentoren - Programm (SMEP). Das Programm, das sich landesweit mit großem Erfolg verbreitet, wird von Schülerinnen und Schülern des Karlsruher Helmholtz-Gymnasiums vorgestellt.
Die Veranstaltung ist vor allem für jene Schulen interessant, die Ganztagsschulen einrichten und sich von den üblichen Angeboten abheben möchten. Die Vermittlung von Medienkompetenz ist nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit, sie ist auch ein Motivationsfaktor für Schülerinnen und Schüler.
Die Fachtagung findet am Donnerstag, den 10.4.08 von 14:00 -18:00 Uhr im Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Moltkestr.64, 76133 Karlsruhe statt.
www.lmz-bw.de