Das Angebot der Kaffeemaschinen-Hersteller spiegelt wider, wie sich die Vorlieben der Verbraucher in den vergangenen Jahren verändert haben. Gefragt sind heute Spezialitäten, die aus der italienischen Kaffeekultur kommen, also Espresso & Co. Die Hersteller von Kaffeemaschinen tragen diesem Trend Rechnung. Immer mehr Maschinen kommen auf den Markt, die auf Knopfdruck Cappuccino, Latte macchinato oder Ristretto liefern. Auffallend dabei: Die Milch spielt eine immer größere Rolle.
Eine Umfrage der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) brachte es vor zwei Jahren an den Tag: Milchkaffee ist der Deutschen liebste Art, den Kaffee zu genießen. 33,6 Prozent bevorzugen diese Spezialität. 27,2 Prozent ziehen den Cappuccino vor und 21,3 Prozent der knapp 45.000 befragten Kaffeetrinker zwischen 16 und 99 Jahren ziehen Latte macchiato vor. Auf Platz eins bis drei also Getränke, bei denen die Mischung aus Kaffee und Milch den Genuss bestimmt. Viele Hersteller haben heute vielseitige Kaffee-Vollautomaten am Start, die auf Knopfdruck fast jede Spezialität aus Kaffee und Milch liefern.
Dieser Trend zu milchlastigen Kaffeespezialitäten wird anhalten, glaubt Thomas Leeb. Der Kaffeeexperte aus München sieht aber auch einen gegenläufigen Trend und der geht hin zu Kaffeegetränken aus der Siebträger-Maschine. "Es gibt viele, die von den Vollautomaten wegkommen und sich für zuhause eine Siebträger-Maschine anschaffen", stellt der Münchner fest. Leeb schließt aus seiner Beobachtung eines: "Die Kompetenz für Kaffeegetränke nimmt beim Verbraucher zu". Deshalb erwarte er, dass in der Gastronomie der Trend zur Siebträgermaschine ankommen wird.
Weniger Zukunft sieht der Fachmann für die aromatisierten Kaffeespezialitäten, die in den USA seit langem ein Renner sind. Dieses Geschäft sei hierzulande zwar von der Industrie initialisiert und gepuscht worden, aber schon wieder rückläufig: "Das hat in Deutschland schwach angefangen und dann schnell stark nachgelassen", meint der Kaffeeexperte aus München. Einen kleinen Trend hat er hin zu "Single origins" ausgemacht, also weg von der Mischung zum "sortenreinen" Kaffee, "im Sinkflug" sieht er dagegen den Brühkaffee: Hatten Espressospezialitäten 1996 gerade mal 2 Prozent Anteil am Verbrauch in Deutschland, waren es 2006 schon 16 Prozent - Tendenz steigend.
Der Landesinnungsverband des Konditorenhandwerks Baden-Württemberg bietet in der Messehalle 6 an den fünf Messetagen den Besuchern auf einem Forum ein interessantes und vielseitiges Programm. Viel Prominenz wird dabei auf der Bühne stehen. Dazu zählen an den ersten drei Messetagen beispielsweise Manfred Bacher, der ehemalige Konditoren-Weltmeister, der Hochzeitstorten dekoriert, die Verpackungskünstlerin Sibylle Thierer, die Verpackungsideen zu den neuesten Schokoladentrends vorstellt, und Christoph Lindpointer, Chefpatissier aus dem "Hangar 7" in Salzburg, mit seinen Dessert-Variationen oder der Zuckerartist Joachim Habiger. Uwe Koch, Konditormeister der Eisfachschule Iserlohn, zeigt die Herstellung von Sorbets und den richtigen Umgang mit dem Refraktometer.
Uwe Koch ist wie Manfred Bacher und Sibylle Thierer mit seinem Thema und seiner Vorführung am Dienstag und Mittwoch, 12. und 13. Februar 2008, jeweils zweimal auf der Bühne des Forum zu erleben. Außerdem können die Besucher an den beiden letzten Messetagen Lothar Buß erleben. Der Konditor des Jahres 1996 und Gewinner des German chocolad award 2003 wird "Formpralinen und Tafelschokolade in ihrer exklusivsten Vielfalt" vorstellen. "Molekulare Eisdesserts" ist das Thema von Bernd Siefert, dem ehemaligen Konditoren-Weltmeister, der sich als Buchautor einen Namen gemacht hat und die Konditoren seit Jahren mit neuen Ideen überrascht.
Ein Programm mit praxisbezogenen Themen und einer Menge Tipps und Anregungen für den Betriebsalltag der Konditoren, wie deren Ehren-Landesinnungsmeisters, Robert Widmann, meint. 40 Prozent erwirtschaftet nach seinen Angaben eine Konditorei heute über die Bäckerei, 60 Prozent über die Gastro-Schiene, also zum Beispiel mit Suppen und kleinen Gerichten. Robert Widmann nennt das den "Trend zum Herzhaften", und mit diesem Thema fühlen sich die Konditoren auf der INTERGASTRA bestens aufgehoben.