Diese begann im Jahre 1862 zunächst mit der Nähmaschinenproduktion. Bald jedoch erkannte Adam Opel das wirtschaftliche Potential, das in dem neuen Wunsch nach individueller Mobilität steckte, und setzte auf die Herstellung von Fahrrädern. Bis Ende des 19. Jahrhunderts stieg die Firma durch Modell- und Systemvielfalt zum führenden deutschen Fahrradhersteller auf. Nach dem Tod von Adam Opel 1895 führten seine Frau Sophie Marie und die beiden Söhne Carl und Wilhelm die Geschäfte weiter - und trugen damit auch die Verantwortung für mittlerweile über 1000 Mitarbeiter.
Als die Fahrradnachfrage stagnierte, wandte man sich einem neuen Produkt zu, das eine große Zukunft versprach: dem Automobil. 1899 übernahm Opel die Motorwagenfabrik des Dessauer Hofschlossers Friedrich Lutzmann und stellte noch im selben Jahr den "Opel Patent-Motorwagen System Lutzmann" vor, ein Fahrzeug mit einer Leitung von 3,5 PS und einer - für damalige Verhältnisse beachtlichen - Spitzengeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern. 1902 wurde die Fertigung zurück nach Rüsselsheim verlegt. Dort entstand im Jahr darauf der erste Vierzylinder.
Im Zeitalter des technischen Aufbruchs wuchs in den Industrienationen die Begeisterung für Autorennen. Die Gebrüder Opel machten sich dies für ihre Werbung zunutze: In dem talentierten Nachwuchsfahrer Carl Jörns fand sich ein geeigneter Partner, der zahlreiche Siege für das Familienunternehmen einfuhr. Jörns erster Opel Rennwagen aus dem Jahre 1903 ist auf der Retro Classics in Stuttgart ausgestellt. Daneben lässt ein Film über das Leben des erfolgreichen Pioniers die Anfangstage des Motorrennsports noch einmal Revue passieren. Bereits 1907 konnte sich Opel mit Jörns beim "Kaiserrennen" über den "Kaiserpreis" für das beste deutsche Automobil freuen. Die Rüsselsheimer wurden zum Hoflieferanten ernannt und gründeten eine Werksniederlassung in der Hauptstadt Berlin.
1914 wurde der hubraumstärkste Opel-Motor aller Zeiten gebaut: Der Grand Prix Rennwagen 260 PS besaß einen gusseisernen Reihenvierzylinder, einen Hubraum von über zwölf Litern und ein Vierganggetriebe. Mit der wuchtigen und beinahe konkurrenzlosen Maschine gelangen Jörns bis in die Zwanziger Jahre weitere prestigeträchtige Siege und Geschwindigkeitsrekorde. 2006/2007 wurde der im Firmenbesitz befindliche Wagen komplett restauriert. Das auch als "grünes Monster" bezeichnete Modell ist, ebenso wie sein Vorgänger aus dem Jahre 1913, auf der Retro Classics zu bestaunen.
Mit dem Wagen des Finnen Ari Vatanen schlägt die Opel-Ausstellung schließlich einen Bogen bis (fast) in die Gegenwart. Der Rennfahrer und heutige Europaabgeordnete Vatanen gewann 1983 mit einem Ascona 400 die Safari-Rallye in Kenia. Darüber hinaus werden verschiedene Devotionalien und der Original-Kaiserpreis-Pokal aus dem Jahre 1907 gezeigt.
Weitere Infos und Download-Bilder zur Retro Classics 2008 unter http://www.messe-stuttgart.de/...