Zum Abschluss ihres zweitägigen Besuches in Schleswig-Holstein sagte Carstensen heute (28. August) in Flensburg: "Wir müssen die Absolventenquoten an den Hochschulen in diesen Bereichen steigern. Nur so können wir unsere führende Position auf dem Weltschiffbaumarkt halten und ausbauen."
Fehlende Schiffsingenieure und zu wenig nautisches Personal drohen für den deutschen Schiffbau in Zukunft zu einem Wettbewerbsproblem zu werden.
Schleswig-Holstein hat bereits darauf reagiert und bildet an der Fachhochschule Flensburg nautisches Personal aus. Die Fachhochschule Kiel bietet seit 2004 "Schiffbau und Meerestechnik als Bachelor-Studiengang, von 2007/2008 an als Master-Studiengang an.
"Der Fachkräftemangel droht zu einem ernsthaften Wettbewerbsproblem zu werden. Wir brauchen eine intensive Qualifizierung in den Unternehmen, attraktive neue Ausbildungsangebote, entsprechende Ausbildungskapazitäten und eine stärkere länderübergreifende Hochschulkooperation, um den Fachkräfte und Ingenieurbedarf zu sichern“, sagte Wöhrl. "Ich bin froh, dass die schleswig-holsteinische Landesregierung dies unterstützt und ihre Vorstellungen in eine länderübergreifende Arbeitsgruppe 'Schiffbau an Hochschulen", die Lösungsvorschläge erarbeitet, einbringen will."
Die Maritime Koordinatorin hatte sich heute im Zentrum für Marine Wirkstoffe informiert, das beispielsweise die Grundstoffe aus dem Meer für ihren Einsatz in Arzneimitteln erforscht.
Im IFM-Geomar in Kiel informierte Professor Peter Herzig über die erfolgreiche Arbeit der Landesinitiative "Zukunft Meer". Das wichtigste Projekt ist zurzeit die Systemund Technologieentwicklung zur Deponierung von Kohlendioxid in Lagerstätten unterhalb des Meeresbodens bei gleichzeitiger Gewinnung von Methan.
Ferner befasst sich die Landesinitiative unter anderem mit einem Ozean Monitoring, das das universitäre Forschungszentrum FTZ in Büsum erprobt und weiterentwickelt. Es soll beispielsweise die Westküste vor Sturmfluten, Ölunfällen und Havarien schützen und dient auch der Tsunami-Warnung.
Bei dem Besuch der Flensburger Schiffbaugesellschaft informierte sich Wöhrl über die Erfolge der Werft beim Bau von Ro-Ro-Schiffe. In Flensburg wird derzeit eine Auto- und Passagierfähre für eine kanadische Reederei gebaut.