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"Gegen Gewalt und Missbrauch im Sport"

Schweigen schützt die Falschen / LSB lud am 8. März in Mainz zum Aktionstag

(lifePR) (Mainz, )
Das Umziehen in der Kabine, Hilfestellung bei Turnübungen, auswärtige Übernachtungen bei Wettkämpfen und Turnieren - gerade im Sport gibt es häufig Situationen, in denen die Intimsphäre von Sportlerinnen und Sportlern leicht verletzt werden kann. Und genau das nutzen Gewalt- und Sexualtäter nur allzu oft aus, um sich ihren Opfern zu nähern. Aus diesem Grund sollen Vereine und Verbände stärker für das Thema Gewalt im Sport sensibilisiert werden. Diese Erkenntnis brachte der Aktionstag "Schweigen schützt die Falschen. Gewalt im Sport - nicht bei uns!?", den der Arbeitskreis "Frauen und Gleichstellung" des Landessportbundes Rheinland-Pfalz am Weltfrauentag im Erbacher Hof in Mainz veranstaltete.

"Frauen und Mädchen müssen bestärkt werden, sich gegen verbale und körperliche Übergriffe zur Wehr zu setzen", sagte Ellen Wessinghage, LSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung. Wie bedrohlich das Thema gerade im Sport ist, veranschaulichte Referentin Meike Schröer, die bei der Sportjugend des LSB Nordrhein-Westfalen für die Prävention sexualisierter Gewalt zuständig ist. Laut einer Studie berichteten 58 Prozent der Frauen von unsittlichen Berührungen, sexistischen Bemerkungen oder obszönen Gesten. 13 Prozent der Frauen und acht Prozent der Männer waren Opfer sexueller Gewalt, die strafrechtlich verfolgt wurde. Bei Kindern komme der Täter oft aus dem näheren Bekanntenkreis. "80 bis 90 Prozent sind Opfer von Bezugspersonen wie Trainer oder Betreuer", erklärte Schröer.

In Rheinland-Pfalz gibt es im Kampf gegen Gewalt im Sport offensichtlich Nachholbedarf. "Das Thema muss bei uns noch wachsen", sagte Helmut Liesenfeld (Kriminalprävention im Innenministerium) bei der Podiumsdiskussion, an der auch Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz, Dorota Sahle (Sportjugend NRW) und Mareike Willwacher (Präventionsbüro Ronja) teilnahmen. Als praktische Idee für den Sport wurde die Aufnahme eines Lehrmoduls zu sexueller Gewalt im Sport in die Aus- und Fortbildung von Übungsleitern angeregt.

Im Praxisteil konnten die rund 30 Teilnehmerinnen das Mitmachangebot Wendo nutzen, das zur Selbstbehauptung und Selbstsicherheit von Frauen und Mädchen beiträgt. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen.
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