Genau die gleichen Vorwürfe müsse man aber dem Staat auch wegen des teilweise katastrophalen Zustandes unserer Verkehrsinfrastruktur machen. Darauf wies Dipl.-Ing. Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Bayerischen Baugewerbeverbände hin: "Schlaglöcher auf unseren Straßen, kaputte Bahnbrücken, heruntergekommene Bahnhöfe, sie alle zeigen deutlich, wie schlecht es um unsere Verkehrsinfrastruktur bestellt ist".
Für beide Präsidenten ist das Ausdruck des fehlenden Verständnisses unseres Staates und unserer Gesellschaft für Vermögen und für Investitionen. "Unsere Verkehrsinfrastruktur, unsere Hochbauten und unsere Leitungsinfrastrukturen sind ein bedeutender Teil unseres Volksvermögens. Darum muss man sich genauso kümmern wie um privates Vermögen. Nur durch regelmäßige Erhaltungsinvestitionen kann man seinen Wert und damit auch seine Leistungsfähigkeit sichern und erhalten." Das koste Geld, aber das sei es auch wert: "Nichtstun oder Abwarten kostet jedenfalls noch viel mehr. Wie bei der Bundeswehr nehmen die Schäden nämlich dadurch rasant zu. Aus einem kleinen Schlagloch wird so schnell ein riesiges Finanzloch."
Die Bayerische Bauwirtschaft fordert daher eine andere Einstellung zum Volksvermögen und zu Investitionen. "Wir müssen hervorheben, welchen Nutzen sie uns bringen und was sie daher wert sind. Wir dürfen nicht in erster Linie oder sogar ausschließlich darauf schauen, was sie kosten. "
Als Konsequenz bedeutet das, so Geiger und Peteranderl abschließend, dass wir weit mehr Mittel als heute für unsere Verkehrsinfrastruktur aufwenden müssen. "Diese Mittel sichern unsere Zukunft und unseren Wohlstand."