Vor dem Hintergrund zunehmender und vielfältiger Gewaltdarstellungen in den Medien ist die Frage, ob und welche (negativen) Auswirkungen Mediengewalt für Kinder und Jugendliche hat, von zentraler Bedeutung. Hiermit beschäftigt sich eine Vielzahl von Studien aus den Bereichen Kommunikationsund Medienwissenschaft, Medienpsychologie und Medienpädagogik, die jeweils zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen und Bewertungen kommen können.
Im Auftrag der LMK hat Professor Brosius von der Ludwig-Maximilian-Universität in München gemeinsam mit Katja Schwer untersucht, ob eine der unterschiedlichen Fachrichtungen die wissenschaftliche, vor allem aber auch die öffentliche Debatte um Mediengewalt maßgeblich prägt. Wer hat in dieser medial stark wahrgenommenen Diskussion die Deutungshoheit inne? Welche Ergebnisse könnten beispielweise mit ihrer Perspektive den Gesetzgebungsprozess in dieser Frage beeinflussen?
Dabei stellte das Forscherteam fest, dass den Ergebnissen einzelner Forschungsrichtungen in der Öffentlichkeit durchaus unterschiedliche Bedeutung zukommt und hier mitunter ein offener Streit zwischen den einzelnen Wissenschaftlern und ihren Disziplinen herrscht. Ein Vergleich der theoretischen und methodischen Zugänge sowie der Wirkungsaussagen aller Wissenschaftszweige weist jedoch keine grundlegenden disziplinären Unterschiede auf. Hier herrscht vielmehr relativ eindeutig die Meinung vor, dass die Rezeption von gewalthaltigen Darstellungen in Fernsehen und Film langfristige negative Auswirkungen hat.
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Die bibliographischen Angaben zum aktuellen Band der Schriftenreihe, der im Nomos Verlag erschienen ist, finden Sie unter www.lmk-online.de