Wie lässt sich die gesellschaftliche Akzeptanz sexueller Vielfalt fördern? Welche Erwartungen knüpfen sich an die Leitperspektive „Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt“, eine von insgesamt fünf Leitperspektiven, die in den neuen Bildungsplänen verankert sind? Wie können jene Männer rehabilitiert werden, die auch noch nach 1945, bis zur großen Strafrechtsreform 1969, wegen ihrer sexuellen Orientierung nach Paragraph 175 verurteilt wurden? Mit diesen und anderen Fragen wird sich die Gesprächsrunde unter der Moderation von Dr. Wolfgang Niess (SWR) aus unterschiedlichen Blickwinkeln befassen.
Mit der Podiumsdiskussion, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist, geht der erste Tag der zweitägigen Fachtagung „Späte Aufarbeitung. Lebenswelten und Verfolgung von LSBTTIQ-Menschen im deutschen Südwesten“ zu Ende. Vom 27. bis zum 28. Juni 2016 stellen Historikerinnen und Historiker sowie Vertreterinnen und Vertreter der LSBTTIQ-Community ihre Forschungsergebnisse vor. Den Auftakt macht Prof. Dr. Michael Schwartz vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin mit seinem Vortrag „Über Verfolgung – und darüber hinaus: Zur Vielfalt von Lebenssituationen nicht-heterosexueller Menschen in Deutschland aus zeithistorischer Sicht“. Arbeitsgruppen vertiefen einzelne Aspekte wie etwa die Erarbeitung von Vermittlungskonzepten an Schulen, die Aufarbeitung der Verfolgung und die Rehabilitierung der Betroffenen.
Die Tagung, die sich an ein breites Fachpublikum richtet, wird von mehreren Kooperationspartnern ausgerichtet: von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld in Berlin, der Universität Stuttgart, dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, dem Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg sowie der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.
Das Podiumsgespräch findet am Montag, den 27. Juni 2016 um 19.30 Uhr im Haus auf der Alb, Hanner Steige 1, 72574 Bad Urach statt. Der Eintritt ist kostenlos.
Das Programm der Fachtagung „Späte Aufarbeitung“ finden Sie auf
www.gedenkstaetten-bw.de