Was die beiden verbindet: Sie beide wurden von ihren Schulen als für den von der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) und dem Kultusministerium vergebenen Geschichte-mit-Gemeinschaftskunde-Preis nominiert. Der Preis soll besonders gute Leistungen in diesem Fach sowie soziales und gesellschaftliches Engagement der Abiturientinnen und Abiturienten an Beruflichen Gymnasien und Berufsoberschulen honorieren.
Unter den Nominierten ist in diesem Jahr auch Michael*: Er hat sich ganz der Hilfe für andere Menschen in Notlagen verschrieben: So rückt er bei der Freiwilligen Feuerwehr mit aus, und wenn es nicht gerade brennt oder Menschen von der Feuerwehr aus einer Notlage gerettet werden müssen, leistet er anderen Menschen Hilfe als Sanitäter beim Rettungsdienst oder rettet bei der DLRG andere Menschen vor dem Ertrinken. Damit der DLRG nicht der Nachwuchs ausgeht, bildet er andere Mitglieder im Schwimmen aus. Michael besucht ein Wirtschaftsgymnasium. Vielfältig ist das Engagement von Belen*, die ein Sozialwissenschaftliches Gymnasium besucht und in diesem Jahr Abitur macht: Sie spielt selbst Cello und leitet ein Kinderorchester. Als Muttersprachlerin erteilt sie anderen Schülerinnen und Schülern im Fach Spanisch Nachhilfe. Dabei kam auch ihre eigene Familie nicht zu kurz: Während der Zeit der Corona-Pandemie unterstützte sie ihre Großmutter, indem sie Tätigkeiten wie Einkäufe übernahm. Conny*, die die Berufsoberschule besucht, engagiert sich in der SMV und unterstützt eine schwangere Mitschülerin.
Die genannten Schülerinnen und Schüler sind nur einige Beispiele dafür, wie viele Schülerinnen und Schüler über sehr gute Leistungen im Fach Geschichte mit Gemeinschaftskunde (GGK) verfügen und wie sie sich auch noch in ihrer Freizeit im Ehrenamt engagieren. Dabei haben die Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Gymnasien und der Berufsoberschulen durchaus ein volles Programm: 36 bis 40 Wochenstunden Unterricht über drei Jahre hinweg sollen sie schließlich zur Allgemeinen Hochschulreife führen. Und vor und nach der Schule müssen sie oftmals lange Anfahrtswege auf sich nehmen.
Inzwischen wurden von den Beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg insgesamt 154 sowie von den Berufsoberschulen 11 Schülerinnen und Schüler für den GGK-Preis vorgeschlagen.
Das Kultusministerium unterstützt die Vergabe des GGK-Preises seit vielen Jahren, indem es bei den Schulen aktiv um die Benennung von engagierten Schülerinnen und Schülern wirbt und einen Teil der Verwaltungsarbeit übernimmt. Die Würdigung des gesellschaftlichen und sozialen Engagements junger Menschen stellt schließlich einen wichtigen Beitrag zur Bildung zu verantwortungsvollen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern dar.
* Namen geändert
Der Geschichte-mit-Gemeinschaftskunde-Preis (GGK-Preis):
Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) vergibt seit den Abschlussjahrgängen 2019 einen Schulpreis im Fach Geschichte mit Gemeinschaftskunde (GGK-Preis) an den Beruflichen Gymnasien und den Berufsoberschulen. Der GGK-Preis soll es jedem Beruflichen Gymnasium und jeder Berufsoberschule ermöglichen, jeweils eine Abiturientin oder einen Abiturienten mit besonderen Fachleistungen sowie einem entsprechenden sozialen bzw. gesellschaftlichen Engagement auszuzeichnen.
Ziel ist es, die besondere Bedeutung der politischen und geschichtlichen Bildung an den beruflichen Vollzeitschulen hervorzuheben, Schülerinnen und Schüler zu demokratischem Denken und Handeln zu ermutigen und ihre aktive Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen zu unterstützen. Mit dem GGK-Preis der Landeszentrale für politische Bildung kommt dem schulischen und außerschulischen Engagement der Schülerinnen und Schüler eine angemessene Würdigung zu. Die Preise werden von den Schulen im Rahmen der Abschlussfeierlichkeiten an die Abiturientinnen und Abiturienten verliehen.