Allein 25.000 Personen informierten sich an der Gedenkstätte Grafeneck über die Opfer der NS-"Euthanasie". An diesem Ort auf der Schwäbischen Alb wurden vom Januar bis zum Dezember 1940 insgesamt 10.700 Menschen mit geistiger Behinderung und psychischer Erkrankung ermordet. Zwei Drittel der Gedenkstättenbesucher, von denen viele an Führungen teilnahmen, waren Jugendliche.
Auch an den KZ-Gedenkstätten wurden mehr Jugendliche als Erwachsene registriert. So waren von den insgesamt 11.900 Besuchern des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg in Ulm 7.500 junge Leute. In dem Ulmer Konzentrationslager, das zu den "frühen" in Württemberg zählte, waren von November 1933 bis Juli 1935 mehr als 600 Gegner der Nationalsozialisten inhaftiert.
Die mehr als 81.600 Menschen, die sich im vergangenen Jahr an KZ-Gedenkstätten über das Leiden der Häftlinge oder von Zwangsarbeitern informierten, verteilten sich auf 15 zumeist ehrenamtlich betriebene Einrichtungen. 62.000 Personen besuchten etwa dreißig jüdische Gedenkorte, zu denen ehemalige Synagogen, Museen oder auch Rabbinatsgebäude zählen. Auch viele dieser Einrichtungen leben vom Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiter.
Einige Erinnerungsstätten in Baden-Württemberg thematisieren die Demokratiegeschichte, beispielsweise die Erinnerungsstätte Matthias Erzberger in Buttenhausen oder das Friedrich-Ebert-Haus in Heidelberg, das von 69.400 Personen besucht wurde. Eine besondere Position nimmt das DDR-Museum in Pforzheim mit ca. 3.200 Besuchern als einziges Museum dieser Art in den alten Bundesländern ein. Die einstige Privatsammlung, die im November 2014 anlässlich des 25. Jahrestag des Mauerfalls neu präsentiert wird, veranschaulicht die Lebensverhältnisse in der SED-Diktatur.
Mehr Informationen zur Arbeit der Gedenk- und Erinnerungsstätten in Baden-Württemberg gibt es auf dem Internetportal www.gedenkstaetten-bw.de.