Es war eine Katastrophe, die im Jahre 1742 über den Bayerischen Wald herein brach. Freiherr Franz von der Trenck und seine Panduren überrollten die Region und kannten keine Gnade.
Nach Ausbruch des Österreichischen Erbfolgekrieges 1741, in dem Bayern gegen Österreich stand, bot Franz von der Trenck Maria Theresia an, auf eigene Kosten ein Korps aus tausend Panduren aufzustellen und für Österreich zu kämpfen. Dieses Korps, das er in kurzer Zeit zusammenstellte, bestand hauptsächlich aus Männern seiner eigenen Herrschaft in Slawonien.
Die Zeiten, als Oberst Trenck mit seinen wilden Horden den Bayerischen Wald in Angst und Schrecken versetzt hat, sind lange vorbei. Dennoch erinnert das Pandurenfest an diesen Teil der Spiegelauer Geschichte. Säbelrasseln hört man hier nur beim Einzug der Schauspieler, verkleidet als Panduren - vielmehr ertönt Musik, Gelächter und es liegt der Duft von regionalen Speisen in der Luft.
In diesem Jahr findet das Fest von Freitag, 17. Juli bis Sonntag, 19. Juli statt.
Die Besatzung des nachgespielten Triumphzuges versetzen die Zuschauer alle Jahre wieder in das Szenario vor ca. 270 Jahren. "Hofft mit mir, dass Trenck, die Geißel Gottes, an uns vorüberziehen wird", ruft der Bürgermeister seinem Volk zur Eröffnung der Veranstaltung zu. Doch alles Bitten hilft nichts, auch diesmal verschonen der Panduren-Chef und seine Mannen Spiegelau nicht.
Tausende Besucher säumen die Straßen und verfolgen den Triumphzug der Besatzer durch den Ort. In einem farbenfrohen Umzug, mit geschmückten Pferdewagen, Reitern, Bürgerwehr, Trommlern, Spielmannszügen und hunderten historisch gekleideten Teilnehmern ziehen die Panduren an den Zuschauern vorbei zur alten Spiegelauer Säge. Hier mischen sie sich unters Volk und bieten den vielen Besuchern ein historisches Markttreiben. Gaukler, Fechtgruppen, Sänger sowie alte Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sorgen mit ihren Vorführungen für Unterhaltung und versetzen die Besucher in das Jahr 1742. Natürlich wird auch mit den verschiedensten Pandurenspezialitäten und dem Pandurenbier für das leibliche Wohl gesorgt.
Am Ende des festlichen Aufmarsches bezeichnen die Verantwortlichen um den Bürgermeister und seinem "Hohen Rat" das Fest als eine gelungene Veranstaltung.
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