In die Zeit, als der Pott noch kochte und die letzten Dampfloks im Montanverkehr des Reviers eingesetzt wurden, führt die Ausstellung "Kohle, Stahl & Eierköpfe. Die Bundesbahn im Ruhrgebiet der 1970er Jahre" (22.6. - 14.9.2008) mit Fotografien von W.D. Loos, Eduard Erdmann, Wolfgang Klee, Michael Schenk und Werner Wölke. Stahlwerke und Stahl verarbeitende Betriebe waren zu dieser Zeit im Revier beinahe überall gegenwärtig. Die Eisenbahn passte sich dem an: Werks-, Übergabe- und kleinere Rangierbahnhöfe sorgten dafür, dass Hütten oder Walzwerken nicht die Nahrung ausging und die fertigen Produkte abgefahren werden konnten. Mit dem Schließen zahlloser Zechen ging das Sterben kleiner und großer Güter- und Rangierbahnhöfe überall im Revier einher. Viele der Fotos zeigen Fahrzeuge, Güterbahnhöfe und Industrieanlagen, die heute unwiederbringlich verloren sind.
Für die Sonderausstellung "Vom Spielzeug zur Modellbahn" (22.6. - 31.12.2008) hat der Sammler Peter Tell dem Museum eine repräsentative Auswahl aus seiner Sammlung technischen Spielzeugs leihweise überlassen, die in sechs großen Vitrinen ausgestellt werden. Fahrzeuge der Firmen Märklin, Fleischmann und Trix zeigen die Vielfalt und den Wandel von den 1930er bis in die 1950er Jahre, den Wechsel von der Baugrösse 0 zu H0 und die zunehmende Vorbildtreue und Detaillierung der Modelle. Daneben finden aber auch die "Spielzeugbahnen" der 1950er Jahre oder Spezialitäten wie die Wuppertaler Schwebebahn ihren Platz.
Eine Woche später ergänzt eine dritte Ausstellung den Eisenbahn-Schwerpunkt: "Revierbahnhöfe im Spiegel der Ansichtskarte" (28.6. - 21.9.2008) zeigt auf 150 historischen Postkarten mehr als 40 Bahnhofsbauten, darunter viele, die längst nicht mehr existieren. Zu sehen sind außerdem Bahnsteighallen und Wartesäle - und nicht zuletzt Züge, die von Dampflokomotiven gezogen werden.
Eröffnet wird der Eisenbahnsommer am Sonntag (22.6.) um 11 Uhr mit einführenden Vorträgen zur Fotoausstellung von Wolfgang Klee und zur Modellbahnausstellung von Ulrich Harte. Bei einem anschließenden Rundgang erläutert Peter Tell seine Modelle in den Vitrinen und steht für Fragen zur Verfügung. Während des gesamten Tages lädt Museumsdampflok "Anna" (Krupp 1940) auf dem Zechenbahnhof zu Führerstandsmitfahrten ein, und die 100-jährige Lok "Victor" (Hohenzollern 1908) präsentiert sich den Fotografen. In der historischen Zechenverwaltung fahren außerdem Züge auf einer Spur 1-Modellbahnanlage.
Die Anlage ist bis Ende Dezember jeden Samstag von 14 bis 18 Uhr, sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr in Betrieb.
www.lwl.org.