Wie viele deutsche Künstler seiner Zeit arbeitete der Düsseldorfer Achenbach häufig in Italien. So handelt es sich bei dem 1883 entstandenen Kunstwerk des Monats um ein italienisches Motiv. Es zeigt eine in südliches Licht getauchte, belebte Platzsituation. Achenbach konzentrierte sich dabei weniger auf Details als auf die charakteristischen Farben und Formen sowie die Licht- und Schattenverteilung. „Achenbach spezialisierte sich auf stimmungsvolle Landschaften und Stadtbilder mit folkloristisch eingebundenen Szenen“, so Dr. Angelika Lorenz, Kuratorin am LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte.
Der Künstler schuf Wunschbilder südlicher Atmosphäre und Lebensfreude, in denen sich die Italiensehnsucht eines bürgerlichen Publikums spiegelte und die ihm Anerkennung und materiellen Erfolg einbrachten.
Der heute weitgehend unbekannte Oswald Achenbach (1827-1905) erhielt 1863 die Professur für Landschaftsmalerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Er und sein Bruder Andreas Achenbach zählten zu ihren Lebzeiten zu den bedeutenden Landschaftsmalern Europas. Die beiden Brüder wurden ironisch auch das „A und O der Landschaft“ genannt.