Für den roten Ziegelbau entwarf der Osnabrücker Architekt Lothar Gürtler in Erinnerung an den Vorgängerbau wieder eine Schaufassade mit Doppelgiebel. Zwischen den beiden Stufengiebeln befindet sich ein zweigeschossiger Sandsteinerker in dessen Brüstungsfeldern zwei Löwen mit Mörser zu sehen sind, die die Initialen der Bauherren von Vorgängerbau und heutigem Bau tragen: "B.H. 1677" für Bernhard Hoyering und "F.P. 1933" für Franz Planckermann.
Stefan Planckermann hat mittlerweile mit den neuen Eigentümern Dr. Manfred und Rolf Laumann in einem Teil der ehemaligen Apotheker-Wohnung im ersten Obergeschoss ein Apothekenmusum eingerichtet, durch das er regelmäßig Besuchergruppen führt. (Führungen durch das Apotheken-Museum vermittelt der Verkehrsverein Rheine, Tel.: 05971/54055). In die Räume der ehemaligen Apotheke im Erdgeschoss zog 2003 ein Restaurant ein. Im zweiten Obergeschoss hat sich der WDR ein Studio eingerichtet, im dritten Obergeschoss befinden sich Wohnungen.
Das Haus wurde 1933 vom Keller bis zum Dachgeschoss für die Zwecke der Apotheke konzipiert. Im Keller wurden Arzneien gelagert. Im Erdgeschoss befand sich die Apotheke. Eine separate Treppe, die noch aus dem Vorgängerbau stammt, führt in die Apotheker-Wohnung im 1. Obergeschoss. Im 2. Obergeschoss wohnte der Provisor, ein Angestellter Apotheker. Im 3. Obergeschoss befand sich eine Wohnung für weitere Angestellte und im Dachgeschoss wurden Tees und Verbandszeug gelagert. Ein Lastenaufzug ermöglichte den Transport innerhalb des Hauses.
1960 ließ Heinz Planckermann, der Vater von Stefan Plankermann, die Apotheke mit einer qualitätvollen Ausstattung aus Nußbaumholz und zeittypischen Bronzeintarsien und -gittern neu einrichten. Teile dieser Ausstattung sowie älteres Mobiliar und eine umfangreiche Sammlung von Apothekergefäßen und pharmazeutischen Geräten, die sich im Keller des Hauses befanden, sind nun im 1. Obergeschoss zu sehen. Die ältesten Exponate, Apothekergefäße aus Buchenholz mit Löwen-Reliefs aus Papiermaché stammen noch aus der Erstausstattung der Apotheke von 1677.
"Die vornehm ausgestattete Apothekerwohnung mit dunkel gebeizter Wandvertäfelung und barocken Türen aus dem Vorgängerbau, bieten das ideale Ambiente für das nach und nach eingerichtete Museum", hebt Pankoke hervor. Zudem können hier geschlossene Gesellschaften vom Gastronomie-Betrieb im Erdgeschoss bewirtet werden.
Ein entsprechend großer Raum entstand, indem zwei Zwischenwänden im Bereich des Wohn-, Eß- und Herrenzimmers herausgenommen wurden. Hier hängt seit kurzem auch die alte Werbeanlage der Löwen-Apotheke an der Wand.
"Für die Bedürfnisse des WDR-Studios ist die darüberliegende Etage ebenfalls wie gemacht. Hervorzuheben ist auch, dass der WDR seine Werbung denkmalverträglich mit geschmackvollen goldenen Einzelbuchstaben erneuert hat", so Pankoke.