Die Wahl fiel auf Modell für ein Museum von Thomas Schütte am Harsewinkelplatz. Der 1954 geborene Künstler wurde bereits zum dritten Mal nach Münster eingeladen, um in der Auseinandersetzung von Kunst, städtischem Raum und Öffentlichkeit ein Projekt zu entwickeln. Schütte war bereits in den achtziger Jahren der Ansicht, dass der sogenannten Kunst im öffentlichen Raum nur mit Zynismus zu begegnen sei. Daraufhin stellte er 1987 auf einen unspektakulären Parkplatz in Münsters Innenstadt seine Kirschensäule.
Auf die Veränderungen des Harsewinkelplatzes durch gut gemeinte aber im Sinne Schüttes fehlgeschlagene Eingriffe in den letzten 20 Jahren reagiert der Künstler nun mit seinem Modell für ein Museum. Schütte überbaut einen unspektakulären Brunnen mit einer großen transparenten Stahl-Glas-Konstruktion. Darauf setzt er schräg eine Skulptur in der Form eines Architekturmodells: das Modell für ein Museum, eine postmodern wirkende Architektur, die nun den Harsewinkelplatz dominiert. Modell für ein Museum stellt in zweierlei Hinsicht ein "Revival" dar: Einerseits kehrt Thomas Schütte wieder an einen für ihn bekannten Platz zurück, andererseits verweist er bewusst auf sein eigenes institutionskritisches Oeuvre zu Beginn der achtziger Jahre.