Dabei werden erstmals mit illegalen Suchtmitteln erwischte Jugendliche in Zusammenarbeit von Drogenhilfe, Polizei und Justiz zu speziellen Informations- und Beratungskursen verpflichtet, um eine drohende strafrechtliche Verfolgung zu vermeiden. Die NRW-Justizministerin hatte Anfang der Woche angekündigt, den Kampf gegen illegalen Drogen zu verschärfen und Ermittlungsverfahren gegen Jugendliche nur noch unter Auflagen einzustellen.
Das LWL-Programm lasse sich hervorragend in die Absichten des Landes einbeziehen, so Meyer weiter. Fast 3.200 Jugendliche und junge Erwachsene hätten pro Jahr an den Maßnahmen teilgenommen. 79 Prozent der Befragten gaben an, nach der Früh-Beratung den Konsum illegaler Drogen reduziert zu haben. 69 Prozent wurden nach der Studie nicht mehr auffällig.
Entscheidend ist, dass wir früh dazwischen gehen", so LWL-Suchtexperte Wolfgang Rometsch. "Drogenscreenings oder Sozialstunden wurden in den letzten Jahren schon in Einzelfällen praktiziert, sie zeigten sich aber als nahezu wirkungslos. Vor diesem Hintergrund haben wir den neuen Ansatz FreD entwickelt." Das Bundesgesundheitsministerium hatte FreD in Kooperation mit acht Bundesländern als Modellprogramm aufgelegt.
Rometsch: "Die Leitidee besteht darin, 14- bis 18-Jährigen, aber auch jungen Erwachsenen bis zum 25. Lebensjahr, nach einer polizeilichen Erstauffälligkeit frühzeitig ein spezifisches suchtpräventives Angebot zu machen. Auf die FreD-Angebote sollen die Jugendlichen bei der polizeilichen Erstvernehmung oder in der Zeit bis zur Mitteilung der Entscheidung durch die Staatsanwaltschaft hingewiesen werden."
Das Angebot besteht aus einem Einzelgespräch sowie einem viermal zweistündigen Kursangebot und will erstauffälligen Drogengebrauchern fundierte Informationen über die verschiedenen Drogen, deren Wirkung und Risikopotentiale vermitteln. Grundlegendes Ziel ist es, Drogenkonsum sowie eine erneute strafrechtliche Auffälligkeit zu verhindern.