Auch wenn die Prozentkurve in der neuesten Konsumentenstatistik vor allem bei Teenagern abgeflacht sei, blieben mit rund einer Viertelmillion junger Cannabis-Abhängiger "absolut gesehen immer noch beachtliche Zahlen", sagte Rometsch.
Die Folgen dieses Konsumverhaltens, mit denen inzwischen sogar erst Dreizehnjährige auffallen, "lassen sich nur erahnen", warnte der LWL-Suchtexperte: "Es gibt Verbindungslinien zwischen Cannabiskonsum und behandlungsbedürftigen psychiatrischen Krankheiten wie Schizophrenie, Psychosen oder Borderline-Störungen." Andererseits bleibe es aber "schwierig, gerade jugendliche Cannabiskonsumenten zu erreichen und für die Inanspruchnahme von Hilfen zu sensibilisieren".
Einen Lösungsansatz, der inzwischen in mehr als 140 Orten in Deutschland umgesetzt werde, biete das von der LWL-Koordinationsstelle Sucht entwickelte Präventionsmodell FreD (Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten), so Rometsch weiter. Dabei werden erstmals mit illegalen Suchtmitteln erwischte Jugendliche in Zusammenarbeit von Drogenhilfe, Polizei und Justiz zu speziellen Informations- und Beratungskursen verpflichtet, um eine drohende strafrechtliche Verfolgung wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu vermeiden. FreD-Hilfe organisieren örtliche Suchtberatungs- oder Präventionsfachstellen.