Meyer unterstreicht: "Die größten Herausforderungen für die Jugendhilfe ergeben sich zukünftig nicht daraus, dass die Zielgruppe kleiner wird, sondern aus ihrer veränderten sozialen Zusammensetzung: Der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sowie aus Familien mit niedrigem Bildungsniveau wird steigen. Angesichts steigender Scheidungsraten werden mehr Kinder bei nur einem Elternteil aufwachsen und damit einem größeren Armutsrisiko mit negativen Folgen für die Gesundheit und die Bildung ausgesetzt sein. Wenn Kinder aber mehr und mehr zu einem knappen Gut werden, kann sich die Gesellschaft 'Bildungsverlierer' erst Recht nicht mehr leisten."
Die demografischen Veränderungen erzeugen dabei einen hohen Handlungsdruck für die Politik und Verwaltung vor Ort. So erwarten die aktuellen Bevölkerungsprognosen einen Rückgang der unter 27-Jährigen für Westfalen-Lippe von knapp neun Prozent. Für die Kreise und kreisfreien Städte variieren diese Vorhersagen allerdings von annähernder Konstanz bis zu minus 18 Prozent. Die vom LWL-Landesjugendamt in Auftrag gegebene Expertise gibt den Kommunen viele Planungsfragen mit auf den Weg, die für die lokale Strategie von Bedeutung sind.