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Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

Tafelluxus:Bankett und Unterhaltung

(lifePR) (Münster, )
In welchem Luxus die anspruchsvollen Römer vor 2000 Jahren schwelgten und wie sie ihren Reichtum in Szene setzten, zeigt erstmals in Deutschland die neue Ausstellung "Luxus und Dekadenz" mit 170 Exponaten, darunter zahlreiche Wandmalereien, Goldschmuck und Marmorskulpturen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert die Schau über das römische Leben am Golf von Neapel noch bis zum 25. November im LWL-Römermuseum in Haltern am See. Die Ausstellung geht anschließend nach Bremen, Nijmegen (Niederlande), München und nach Japan.

Der römische Feldherr Lucius Licinius Lucullus war kein Kind von Traurigkeit, ganz im Gegenteil: Sein Name steht heute sprichwörtlich für Genusslust. In der römischen Oberschicht der Antike waren Überfluss und Völlerei keine Seltenheit. Sich fleischlichen und sinnlichen Genüssen aller Art hinzugeben, galt besonders bei Gastmählern und Banketten als schick. Nicht von ungefähr hat das aus der Barockzeit bekannte Bild der sich biegenden Tische seinen Ursprung in der Römerzeit.

Für das Wohl ihrer Gäste - und um sich deren Bewunderung zu sichern - ließen die betuchten Römer allerhand auffahren: Frische Austern und Eberbraten wurden serviert, zudem trugen unzählige Diener fragwürdige "Köstlichkeiten" wie gebackene Singdrosseln, Siebenschläfer in Honig, Muränen mit Krabben oder Flamingobraten herbei. Lucullus soll für ein Bankett bis zu 200.000 Sesterzen ausgegeben haben.

Bissig kommentierte der Philosoph Plutarch: "Recht protzig war die tägliche Tafel, die Lucullus hielt und bei der er nicht nur durch purpurne Decken, edelsteinbesetzte Becher den Neid der törichten Menge erweckte."

Für jeden Handgriff bei Tisch wurde eigens ein Sklave abgestellt. Wer besonders nachhaltigen Eindruck machen wollte, besaß einen Sklaven, der nur für das Tranchieren der edlen Braten zu-ständig war. Anderen Dienern, den "analectae", oblag es dann, die Reste des Gastmahls zu entfernen. Die Gäste tafelten bei angeregten Gesprächen meist bis tief in die Nacht.

Dass die Schlemmer regelmäßig mit unappetitlichen Methoden im Magen Platz schafften, um die Speisemengen bewältigen zu können, ist allerdings eine Legende; der Griff zum Federkiel ist nur als Unsitte Einzelner überliefert. Unterhaltung während des Gelages boten Musiker, Dichter und Schauspieler. Leicht bekleidete Edelkurtisanen, zum Teil hochgebildete Frauen, brachten die Ge-müter in Wallung und sorgten für erotische Stimmung. Je nach Niveau des Gastgebers unterhielten sie die Gäste mal vulgär, mal kultiviert.

Wie vor 2000 Jahren am Golf von Neapel geschlemmt wurde, zeigt die Ausstellung im LWL-Römermuseum in Haltern unter anderem mit einem Film. Anhand von Szenen aus einem Speisesaal des Kaisers Claudius wird deutlich, in welch prunkvoller Umgebung es sich die betuchten Römer damals schmecken ließen.

Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 35 Förderschulen, 19 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten deutschen Hilfezahler für behinderte Menschen erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 100 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.

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