Was heißt eigentlich Velocipediade? Dieses Wort wurde aus dem Begriff "Velociped" entwickelt. Das bedeutet: Fahrrad. In der Schweiz sagt man auch "Velo" und im Französischen bedeutet "vélociped" Schnellfuß.
Jedes Jahr treffen sich die Liebhaber der historischen Räder zur Velocipediade in einer anderen zu historischen Fahrrädern passenden Region, mal ist es eine schöne Landschaft zum Radeln, also flach. Oder das Treffen findet in einer besonders fahrradverbundenen Institution statt, wie einem Museum für historische Räder. "Die Velocipediade passt hervorragend in unser Freilichtmuseum, das ja gleichzeitig Landesmuseum für Handwerk und Technik ist. Obwohl Fahrräder heute wie in der Vergangenheit für Westfalen als Fortbewegungsmittel eine große Bedeutung haben und hatten, finden solche Oldtimertreffen hier sehr selten statt. Deshalb freue ich mich besonders, dass die Freunde der historische Fahrräder ihr Jahrestreffen in diesem Jahr bei uns abhalten", so LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch.
An diesem Wochenende treffen sich im Hagener LWL-Freilichtmuseum die Vereins-Freunde der Historischen Fahrräder e.V.. Oft erkennt man auf den ersten Blick nicht sofort, dass es sich um ein Oldie-Rad handelt. Bei vielen muss man schon zweimal und ganz genau hinsehen. Im LWL-Freilichtmuseum Hagen bietet sich die Gelegenheit für die Besucher, alles von nahem anzusehen, viele Fragen zu stellen und zum Fachsimpeln. Vielleicht werden in den nächsten Tagen die verstaubten Drahtesel aus Kindertagen oder die der Eltern aus dem Keller mit anderen Augen angeschaut, wieder repariert und aufpoliert?
"Neben den historischen Rädern werden als Kontrapunkte eine Menge Neuheiten aus dem Fahrradsektor gezeigt. Ob es um moderne Räder, Ketten, Gepäckträger und Zubehör geht, um Satelliten-Navigation oder Kunststückchen mit Mountainbikes, das Radthema wird von vielen Seiten erschlossen. Die verschiedenen Kooperationspartner aus Handel und Industrie, aus Hagen, Dortmund und Ostwestfalen beteiligen sich mit Aktionen und Informationen an der Veranstaltung, bereichern das Programm und repräsentieren NRW als Produktionsstandort", verspricht Museumleiter Dr. Uwe Beckmann.
Am Samstag, 18. August, sind die in Tracht gekleideten Radler aus dem niederländischen Grenzort Losser, die "Böggelrieders" mit vier ihrer nostalgischen Räder im LWL-Freilichtmuseum zu Gast, sie bringen einen Akkordeonspieler zur Velocipediade mit, der an verschiedenen Stellen im LWL-Freilichtmuseum musizieren wird.
Am Samstag beginnt bereits um 9 Uhr der Teilemarkt auf dem Betriebshof des LWL-Freilichtmuseums Hagen für Fans der nostalgischen Radausstattung. Gegen 12 Uhr steht ein optisches Highlight des Wochenendes an, wenn alle historischen Fahrräder auf dem oberen Platz zusammenkommen. "Es wird eine ungeahnte Vielfalt der traditionellen Modelle und Typen zu bewundern geben. Ein weiterer Tipp und Augenschmaus für tolle Fotomotive sind die vielen Radfreunde, die passend zu ihrem alten Schätzchen gekleidet sind", verspricht Kurt Niemeyer, Vorsitzender der Freunde der historische Fahrräder. LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch, selber begeisterter Radler, sowie Fahrradexperte Niemeyer der begrüßen alle Radfreunde im LWL-Freilichtmuseum Hagen.
Am Sonntag beginnen schon um 9 Uhr die verschiedenen Demonstrationen und "Radrennen" der historischen Laufmaschinen, Hochräder, Niederräder usw. sowie das Einzelzeitfahren. Zur Mittagszeit um 12.30 Uhr werden ausgewählte Modelle und Typen auf dem oberen Platz von einem moderierenden Radspezialisten präsentiert und erklärt.
Daran anschließend um 13.30 bis 16.30 Uhr spielt die Band "One Size" live Jazz am Biergarten und beschließt damit ein ereignisreiches historisches Technikwochenende.